Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1603 u. ausländischen Fabriken u. ca. 2117 Beamte in den Fabriken u. Verkaufsfilialen. Das Vermögen der Beamten-Pens.-Kasse belief sich Ende 1912 auf M. 6 802 244 bei 1523 Mitgl. Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbenfabriken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./1 1. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Elberfeld u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. Der Erlös der Kapitalserhöhung von 1908 diente zur teilweisen Beschaffung von Mitteln für den im Verein mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft beschlossenen Erwerb der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, sowie für die Nutzbar- machung der Erfindungen der Badischen Anilin- und Sodafabrik betreffend die Herstellung stickstoffhaltiger Produkte durch Oxydation des atmosphärischen Stickstoffs und deren Weiterbearbeitung. Zu dem Erwerb der Kohlenzeche „Auguste Victoria“ hat die Inter- essengemeinschaft sich entschlossen, um ihre Kohlenversorgung unabhängig von der je- weiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicherzustellen. Der Erwerbspreis betrug M. 17700 bro Kux. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Ges. 475 Kuxe übernommen. Die Kohlen- förderung der Zeche ist in andauernder Zunahme begriffen. Im J. 1911 erfolgte die Veräusserung der norwegischen Beteilig. (s. dieses Jahrb. 1911/12). Die Liquid. dieses Engagements ist darauf zurückzuführen, dass sich bei den in Frage stehenden Unternehm. das Bedürfnis geltend machte, den massgebenden Einfluss auf die Geschäftsleit. in einer Hand zu vereinigen. Die hierüber mit Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab eingeleit. Verhandl. haben im Sept. 1911 zu dem Abkommen geführt, durch welches die Firmen der deutschen Gruppe ihre Beteilig. bei Norsk Kraftaktieselskab u. A/S de Norske Salpeterverker an Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab, Kristiania, übertrugen. Mit dieser, durch inzwischen im J. 1912 erfolgten Zahlungen vollzogenen u. für die Elberfelder Ges. befriedigend abgeschlossenen Transaktion sind die norweg. Beteilig. der Firmen der deutschen Interessengemeinschaft mit Ausnahme eines auf den Kaufpreis in Zahlung genommenen Postens Aktien von Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab vollständig liquidiert. Mit Rückeicht auf den 1908 in England eingeführten Patentausführungszwang hat die Ges. sich veranlasst gesehen, in Gemeinschaft mit den übrigen Interessengemeinschaftsfirmen unter der Firma „The Mersey Chemical Works“ eine englische Akt.-Ges. mit dem Sitz in London und mit einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben zu rufen, woran die Ges. mit 43 % beteiligt ist. Seit 1908 Beteilig. bei den Usines de Produits Chimiques de Schoonaerde bei Antwerpen mit frs. 1 485 000 des frs. 1 500 000 betrag. A.-K. Diese Ges. fabriziert Naphtalin. Kapital: M. 36 000 000 in 36 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie lt. G.-V. v. 10./11, 1896 um M. 3 000 000, von denen zunächst M. 2 000 000 (div.-ber. ab 1./1. 1897) begeben u. den Aktionären 9:1 vom 1.–28./12. 1896 zu 200 % zuzügl. Schlussscheinstempel angeboten wurden; restliche M. 1 000 000 (div.-ber. ab 1./1. 1899) wurden lt. Beschluss des A.-R. v. 27. 8. 1898 zu 197.50 % an die Deutsche Bank in Berlin begeben u. von dieser den Aktionären 11:1 vom 3.–22./10. 1898 zu 200 % abzügl. 4 % Stück-Zs. vom Einzahlungstage bis 1./1. 1899 ange- boten. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./4. 1901 um M. 2 000 000 in 2000, ab 1./7. 1901 div.- ber. Aktien übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 197.50 % abzügl. 4 % St.-Zs. bis 1./7. 1901, angeboten den Aktionären 6:1 v. 14.–31./5. 1901 zu 200 % abzügl. 4 % St.-Zs, bis 1./7. 1901 u. zuzügl. Schlussscheinstempel zu 200 %. Diese Kapitalserhöhung erfolgte mit Rücksicht auf Neuanlagen, Vermehrung der Betriebe u. Stürkung der Betriebsmittel. Die a. o. G.-V. v. 1./6. 1904 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 7 000 000 in 7000 Aktien mit Div.-Ber. v. 1./7. 1904, übernommen von der Deutschen Bank zu pari, angeboten den Aktionären 1:2 v. 1.–30./7. 1904 zu dem gleichen Kurse. Der Erlös dieser Aktien diente zur Rückzahlung der Oblig.-Schuld. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 (auf M. 36 000 000) in 15 000 Aktien, div.-ber, ab 1./7. 1908, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären 7: 5 zu gleichem Kurse vom 2.–29./5. 1908. Um den Aktionären den Bezug zu erleichtern und um ausserdem die Beseitigung der zwischen der Ges. und der Badischen Anilin- und Sodafabrik bestehenden Ungleichheiten anzubahnen, wurden der Rückl. II M. 4 200 000 entnommen u. neben der ordentl. Div. von 36 % für 1907 als a. o. Div. 20 % an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Erlös der Aktien von 1907 diente zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria in Sinsen bei Reckling- hausen (übernommen im Mai 1908) und zwar im Verein mit der Interessengemeinschaft Ludwigshafen-Berlin; die weiteren Mittel finden Verwendung zum Ausbau der norwegischen Wasserkräfte u. Salpeterfabriken (s. oben). Agio der letzten Emiss. mit M. 361 835 in R.-F. Um die zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik u. der Elberfelder Ges. noch bestehenden 101* „..