Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1611 handene Waren. Die Ges. übernahm die Schulden am 1./1. 1906. Der Gesamtwert der Ein- lagen betrug M. 712 418. M. 283 581 zahlte Louis Mann bar; als Entgelt für diese Einlage erhielt er 996 Aktien. Die Ges. übernahm eine Kautionshypothek von M. 6000. Zweck: Erwerb u. Betrieb der unter der Firma Edmund Müller & Mann zu Charlotten- burg bestehenden chemischen Fabrik und damit in Zus. hang stehender, sowie anderer in das Gebiet der chemischen Industrie fallender Geschäfte jeder Art. Spezialität: Lacke & Farben. Ausser bei Dr. J. Perl & Co. G. m. b. H. in Berlin (siehe bei Kap.) ist die Ges. noch bei R. Fretzdorff & Co. G. m. b. H. u. Brandes & Schöning Nachf. G. m. b. H. beteiligt. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. V. 15./11. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 300 000, begeben zu pari, div.-ber. ab 1./1. 1910, davon Ende 1910 75 % noch nicht eingezahlt. Des weiteren wurde beschlossen, die seit 20 Jahren bestehende Fabrik Dr. J. Perl & Co. G. m. b. H. in Berlin (Scharnhorst- strasse), die sich mit der Herstellung von Metalllacken und Lacken befasste, zu erwerben. Die Fabrik Dr. J. Perl & Co. G. m. b. H. bleibt bestehen, ihre Anteile (M. 200 000) gingen in den Besitz der Edmund Müller & Mann A.-G. über. Zwecks Vereinigung beider Betriebe ist der Ankauf für M. 467 500 von zwei in Tempelhof bei Berlin Berlinerstrasse 120/121 gelegenen, mehr als doppelt so grossen Grundstücks als das bisher innegehabte, an die A.-G. für Asphaltierung u. Dachbedeckung (Jeserich) bereits verkaufte Grundstück in Char- lottenburg (Salzufer 17) erfolgt, auf dem eine neue Fabrik erbaut wurde, die im Sept. 1910 den Betrieb aufnehmen konnte. Hypotheken: M. 287 500, davon M. 190 000 auf Berlinerstr. 120; ferner M. 70 000 u. 27 500 a. Berlinerstr. 121. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kassa, Wechsel u. Effekten 121 891, Hypoth. 40 000, Grundstücke u. Gebäude 743 749, Inventarien u. Utensil. 63 800, Waren u. Drucksachen 110 742, Gespanne 1, Versich. 5058, Schutzmarken 1, Einzahl.-Kto 225 000, Debit. u. R6 16 675 975. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 60 000 (Rückl. 12 300), Konto pro Diverse 102 272, Hypoth. 287 500, Talonsteuerres. 5000, Tant. an Vorst. 10 370, do. an A.-R. 3771, Div. 193 500, Vortrag 23 804. Sa. M. 1 986 218. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 16 710, Talonsteuer-Res. 2500, Gen.-Unk. 190 852, Gewinn 243 746. – Kredit: Vortrag 16 367, Waren, Beteilig.-Erträge u. Zs. 438 442. Sa. M. 454 809. Dividenden 1906–1912: 9½, 10½, 9, 13½, 18, 18, 18 %. Direktion: Emil Zieke, Heinr. Pohl, Ludw. Hecht. Prokurist: Paul Hartlaub. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Mann, Charlottenburg; Stellv. Justizrat Dr. Jul. Mann, Stettin; Handelsrichter Oswald Prause, Gross-Lichterfelde; Handelsrichter Dr. Paul Herrmann, Charlottenburg; Gen.-Leutnant z. D. Fromm, Berlin. Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow mit Filialen Rummelsburg, Greppin b. Bitterfelae, Moskau, Libau u. St. Fons b. Lyon. Gegründet: 21./7. 1873; eingetr. 26./7. 1873. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von chem. Produkten, Erwerb u. Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Hauptprodukte sind:; Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation, Anilin- u. Azofarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, ferner photographische Produkte (Entwickler, Chemikalien, Trockenplatten, Films), diverse pharmazeutische Prä- parate u. synthetische Riechstoffe. Die Ges. entstand 1873 durch Vereinigung der Ges. für Anilinfabrikation Dr. C. A. Martius u. Dr. Mendelssohn-Bartholdy in Rummelsburg b. Berlin mit der Farbenfabrik von Dr. Jordan in Treptow b. Berlin. 1890 wurden zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände in Wernsdorf an der Oberspree Grund- stücke erworben. 1896 wurde in Greppin b. Bitterfeld eine Zweigfabrik eröffnet. 1900 wurde die Braunkohlengrube Hermine bei Bitterfeld erworben u. in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, deren in Höhe von M. 300 000 unter „Beteiligungen“ verbuchte Stammanteile die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation besitzt. 1904 Mffde ferner das in der Gemeinde Roitzsch b. Bitterfeld belegene Gut Deutsches Haus im Ausmass von 95.63 ha in Gemeinschaft u. zu gleichen Teilen mit den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. zu Bitterfeld erworben, welches Braunkohlenlager enthält. Das Gut wird zunächst durch Verpachtung landwirtschaftlich verwertet. Die Auskohlung ist vertraglich bis 1919 ausgeschlossen. 1904 ist Grundbesitz in Ausdehnung von 19.52 ha in Rheinau bei Mannheim erworben worden, auf welchem im Bedürfnisfalle Fabriken errichtet werden sollen. Im Auslande besitzt die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation Fabriken in Moskau u. Libau in Russland, in St. Fons bei Lyon. Der Grundbesitz der Ges. hatte, abgesehen von dem im Miteigentum der Ges. befindlichen Gute Deutsches Haus u. den Grundstücken in Rheinau, Ende 1912 folgenden Umfang: Rummels- burg 4.81 ha, Treptow 4.71 ha, Wernsdorf 13. 39 ha, Kiekemal 2.52 ha, Greppin 202 ha, Bitterfeld 54.87 ha, Moskau 0.55 ha, Libau 4.11 ha, St. Fons 3.10 ha. In den drei deutschen Fabriken der Ges. waren Ende 1912 insgesamt 3264 Arb. u. 432 Beamte beschäftigt. Die Neuanlagen u. Anschaff. der Ges. betrugen 1906–1912 ca M. 3 000 000, 2 189 443, 1 257 853, 3 143 335, 3 847 137, 3 329 415, 4 695 603.