1612 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Interessengemeinschaft: 1904 hat die Ges. mit der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik zu Ludwigshafen a. Rh. u. den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. zu Elberfeld einen mit dem 1./1. 1905 in Kraft getretenen Interessengemeinschaftsvertrag von 50jähriger Dauer geschlossen. Durch den Vertrag wird die Selbständigkeit der drei Ges. nicht berührt. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu ermittelnden Erträgnisse der 3 Ges. zusammengeworfen u. unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. u. Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die 3 Ges. nach folgendem Schlüssel aufgeteilt werden: Elberfeld 43 %, Ludwigshafen 43 %, Treptow-Berlin 14 %. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vorstehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre verfassungsmässigen Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Die Kapitals- erhöhung von 1908 (s. unten) hat neben der Verstärkung der Betriebsmittel zum Zweck die Beschaffung von Mitteln für die Beteilig. der Ges. an dem von den 3 Ges. der Interessen- gemeinschaft beschlossenen Erwerb der Kohlenzeche Auguste Viktoria im Kreise Reckling- hausen, sowie an dem Unternehmen, welches diese Interessengemeinschaft in Verbindung mit einem norwegisch-französ. Konsort. begründet hat zum Zweck des Ausbaus u. der Verwertung von Wasserfällen in Norwegen für die Herstellung von Salpeter aus dem Stickstoff der Luft nach dem der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik u. dem genannten. Konsort. patentierten Verfahren. Diese Beteil. inzwischen wieder verkauft (s. unten). Zu dem Erwerb der Kohlenzeche „Auguste Viktoria“ hat die Interessengemeinschaft sich entschlossen, um ihre Kohlenversorgung unabhängig von der jeweiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicher zu stellen. Der Erwerbspreis betrug M. 17 700 pro Kux. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Berliner Ges. 50 Kuxe übernommen. Die Kohlenförderung der Zeche ist in natürlicher Zunahme begriffen u. betrug 1911 etwa 623 000 t, 1912 etwa 700 000 t pro Jahr. Eine raschere Entwicklung war gehemmt dureh die Schwierigkeit der Arbeiterbeschaffung. Es gelang, zwischen der Zeche und dem Kohlensyndikat eine zu- friedenstellende Verständigung herbeizuführen. Im September 1911 hat die Interessengemeinschaft mit der Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab ein Abkommen getroffen, durch welches die Firmen der deutschen Gruppe ihre Beteilig. bei Norsk Kraftaktieselskab u. 4/8 de Norsk Salpeterverker an Norsk Hydro-Elektrisk Kvaelstofaktieselskab übertrugen. Mit dieser durch erfolgte Zahlung in der Hauptsache bereits vollzogenen und für die Interessengemeinschaft befriedigend ab- geschlossenen Transaktion sind die norwegischen Beteilig. der Interessengemeinschaft mit Ausnahme eines auf den Kaufpreis in Zahlung genommenen Postens Aktien von Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab liquidiert. Mit Rücksicht auf den 1908 in England eingeführten Patentausführungszwang hat die Interessengemeinschaft unter der Firma „The Mersey Chemical Works' eine engl. Akt.-Ges. mit dem Sitz zu London u. mit einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben gerufen, die 1909 den Betrieb aufnahm. An dem A.-K. ist die Berliner Ges. mit 14 % beteiligt. Kapital: M. 14 000 000 in 5200 Aktien (Nr. 1–5200) à M. 500, 11 400 Aktien (Nr. 5201–16 600) à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 020 000 in 1700 Aktien à M. 600, erhöht 1881 auf M. 1 800 000 in 600 Aktien à M. 3000, 1883 um M. 800 000 auf M. 2 600 000 unter Abänderung des Nenn- wertes der Aktien von M. 3000 auf M. 500, 1889 um M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000, an- geboten den Aktionären zu 155 %, lt. G.-V. v. 27./4. 1895 um M. 1 500 000 in 1500 ab 1./1. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten bis 15./6. 1895 zu pari, und lt. G.-V. v. 29./7. 1899 um M. 2 000 000 in 2000 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 3./10. 1899 zu 150 %; auf je M. 2500 nom. alte Aktien kam 1 neue. Bezogen bis auf M. 23 000, letztere freihändig begeben. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 7./5. 1902 um M. 2 000 000 (auf M. 9 000 000) in 2000 neuen, ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium (Berl. Zahlst.) zu 170 %, angeboten den Aktionären 2.–20./6. 1902 zum gleichen Kurse. Auf je nom. M. 3500 alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1000. Agio mit M. 1 320 000 in den R.-F. Die Erhöhungen 1899 u. 1902 fanden zwecks Bau neuer Fabriken in Libau und St. Fons b. Lyon, Erweiterung der besteh. Fabriken u. Vergrösserung des Betriebskapitals statt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./10. 1907 um M. 5 000 000 (auf M. 14 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, hiervon übernommen M. 4 500 000 zu 105 % von einem Konsort., angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 5./5.–4./6. zu ebenfalls 105 %; restliche M. 500 000 Aktien wurden zu 250 % verkauft. Agio mit M. 1 021 877 im R.-F. Der Erlös der) neuen Aktien diente zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria in Recklinghausen im Verein mit der Interessengemeinschaft Ludwigshafen-Elberfeld. Die weiteren Mittel der Aktien-Emiss. von 1908 finden Verwendung zum Ausbau der norwegischen Wasserkräfte u. Salpeterfabriken (s. oben). Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % (bis 1. Okt. 1896 4½ %) Partial-Oblig. von 1888, rückzahlbar zu 105 %, 4600 Stücke Lit. A à M. 500 u. 1000 Lit. B à M. 200, auf Namen der Deutschen Bank. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1889 in 31½ Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Okt.; kann beliebig verstärkt werden. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 2 875 000 zu gunsten der Deutschen Bank, Berlin, auf den Berliner u. Rummelsburger Grundstücken. Ende 1912 noch in Umlauf M. 989 400. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1896–1912: 105.70, 105.50/ 102.50, 101.75, –, –. 104.20, 105.25, 105.10, 104.50, 103.90, –, 103.50, 103.75, 104, –, – %. Im Okt. 1912: 102.50 %. II. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A– à M. 5000, 2000, 1000 u. 500, auf Namen der Deutschen Bank in Berlin