Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1627 Aufsichtsrat: Vors. Bankier Julius Ullrich, Gladbeck; Landrichter Küster, Gut Weissen- stein b. Wesel; Paul The. Losen, Düsseldorf; Dir. Florian Richter, Hamburg; Dir. Dr. Paul Müller, Berlin; Bankdir. Franz Woltze, Essen-Ruhr. Oberschlesische Akt.-Ges. für Fabrikation von Lignose, Schiesswollfabrik für Armee und Marine in Kruppamühle mit Zweigniederlassung in Kriewald, O.-Schl. Gegründet: 3./9. 1873. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Schiess- u. Sprengmaterial, sowie der zur Fabrikation erforderl. oder in den Rückständen vorhandenen Stoffen u. Chemikalien (Lignose, Schiess- wolle, Dynamit, Sprengpulver, Glycerin, Salpetersäure). Fabriken in Kruppamühle u. Kriewald. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000. Die a. 0 G.-V. v. 29. 1. 19 10 beschloss zur Begleichung von Schulden, Neuanlagen etc. die Erhöhung um M. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, hiervon begeben M. 312 000 zu 200 % u. M. 38 000 zu 250 %. Die G.-V. v. 26./4. 1913 genehmigte den Ankauf der Sprengstoffwerke A. W. Allendorf in Schoenebeck und die Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 auf M. 1 400 000. Die jungen Aktien nehmen für das Geschäftsjahr 1913 zur Hälfte an der Div. teil u. werden neben einem Barbetrage der Verkäuferin zum Nennwert in Zahlung gegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie „ Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. I (ist erfüllt), 10 % z. R.-F. II bis 50 % des A.-K. (gleich- falls erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 120 000, Gebäude 600 000, Masch. 198 900, Fuhrwesen 2000, Utensil. 1500, Neuanlage 646 551, Kassa 2506, Effekten 42 690, Assekuranz 14 141, Debit. 622 629, Material. u. Produkte 798 106. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. I 410 723, do. II 552 840, Selbstversich. 35 000, Bankkto 667 077, Kredit. 306 527, Div. 60 000, Vortrag 16 857. Sa. M. 3 049 025. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 251 364, Provis. 5570, Zs. 17 727, Gen.-Unk. 120 766, Chausseehaubeitrag 52 500, Abschreib. 59 087, Reingewinn 78 733. – Kredit: Vortrag 19 971, Fabrikat.-Uberschuss 565 778. Sa. M. 585 750. Dividenden 1888–1912: 26, 124, 0, 120, 53, 59, 58, 46, 33, 20, 26, 30, 25, 20, 35, 28, 45, 80, 60, 25, 12, 8, 15, 20, 6 %. Direktion: Baron Otto von Schroetter, Freih. Hans von Schleinitz. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Bergrat Rich. Remy, Lipine; Bergrat Drescher, Schwien- tochlowitz; Geh. Bergrat Hilger, Berlin; Bergrat Dr. Williger, Kattowitz; Fürstl. Domän.-Rat Linke, Slawentzitz; Willy Allendorf, Dr. Otto Allendorf, Gr. Salze. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank u. deren Filialen; Breslau: Schles. Bankverein, sowie dessen Filialen. Deutsche Zündholzfabriken Akt.-Ges. in Lauenburg i. Pomm. mit Zweigniederlassungen in Berlin, Vordamm bei Driesen u. Rheinau (Bad.). Zentrale in Berlin C. 2, Klosterstr. 99. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 16./1. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen aller Art auf dem Gebiete der Zündholzindustrie. Die Ges. betreibt jetzt noch die Juni 1900 mit Wirkung ab 1./5. 1900 seit Jahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von Tatarsky & Sohn. Kaufpreis M. 200 000 wurde unter Übernahme von M. 43 000 Hypoth. durch Neu- ausgabe von M. 135 000 Aktien und Barzahlung des Restes getilgt. Die G.-V. v. 14./10. 1903 beschloss Verkauf der bis dahin betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. an den bis- herigen Dir. Ad. Schönfeld nach dem Stande per 31./10. 1902 für M. 259 447. Der Käufer übernahm die auf der Zweigniederlass. eingetr. M. 51 500 Hypoth., händigte der Ges. M. 135 000 Aktien aus, die zu pari angerechnet wurden, u. zahlte den Rest des Kaufpreises bar. Ferner wurde beschlossen, die überlieferten 135 Aktien zu vernichten und das bisher M. 1 135 000 be- tragende A.-K. um M. 135 000 herabzusetzen. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 20 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. (näheres siehe Jahrg. 1908/09). 1905 ist die Deutsche Zündholzfabrik Diamant in Rheinau in Besitz der Lauenburger Ges. über- gegangen (s. unter Kapital). Das Geschäftsj. 1909/1910 schloss infolge der durch das Zünd- warensteuergesetz geschaffenen schwierigen Lage des Marktes nach M. 89 774 Abschreib. mit einem Verlust von M. 44 496 ab, der aus den Reserven gedeckt wurde. 1910/11 resultierte aus gleichem Grunde ein Verlust von M. 49 062, wovon M. 40 150 aus Reserven getilgt u. M. 8912 vortragen wurden. Infolge der Zwangskontingentierung betrug die Einschränkung der Produktion bis 30./9. 1912 62½ % der vollen Leistungsfähigkeit. Per 1./7. 1912 kam eine allg. Regulierung der Verkaufspreise durch den Verein der Zündholzfabrikanten zustande, infolgedessen eine Gesundung der Absatzverhältnisse eintrat. Erweiterung der Anlagen, maschin. Ergänzungen u. Anschaff. bei sämtl. Etablissements erforderten 1906/07–=1911/12 zus. M. 157 796, 58 476, 31 252, 40 330, 256 622, ca. 33 000, besonders für Lauenburg. Kapital: M. 1 900 000 in 1900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, voll eingezahlt seit 1./5. 1900, erhöht zwecks Ankauf der Zündholzfabrik Tatarsky lt. G.-V. v. 30./6. 1900 um