1644 01., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Hamburg verlegt wurde. Letzte Statutänderung 29./8. u. 12./10. 1910, 20./5. 1911. Gründer: Dr. Julius Schlinck, Mannheim; Dr. Heinrich Schlinck Witwe, Mathilde geb. Klingenburg, Heidelberg; Dr. Erich Mayer, Bank-Dir. Heinrich Fremerey, Heinrich Ehret, Mannheim. Dr. Julius Schlinck in Mannheim brachte auf das A.-K. sein unter der Firma H. Schlinck u. Cie. in Mannheim, Harburg (Elbe) u. Wilhelmsburg (Elbe) betriebenes Fabrikations- u. Handelsgeschäft mit allen Aktiven u. Passiven in die Akt.-Ges. ein, u. zwar lt. Bilanz v. 31./12. 1908 zum Werte von M. 6 475 129 abz. die hierauf haftenden Schulden im Betrage von M. 3 728 013 somit reiner Wert. des Einbringens M. 2 747 115, wofür die Akt.-Ges, dem Ein- bringer 2400 Aktien zu nom. M. 1000 = M. 2 400 000, sowie in bar M. 347 115 gewährte. Dr. Jul. Schlinck brachte ferner die Patente, Warenzeichen u. Schutzrechte, wie solehe in den dem Gesellschaftsvertrage angeschlossenen Verzeichnissen aufgenommen sind, in die Akt.-Ges. ein u. erhielt für Einbringung dieser Rechte, der Kundschaft, der Erfahrung in der Fabrikation etc. 750 Stück Genussscheine à M. 1000, welche zu 200 % rückzahlbar sind u. die in § 33 des Gesellschaftsvertrags bezeichneten Forderungsrechte geniessen. Zweck: Fortführung des bisher unter der Firma „H. Schlinck & Cie.' in Mannheim, Harburg a. Elbe u. Wilhelmsburg (Elbe) betriebenen Fabrikunternehmens, Fortbetrieb u. weiterer Ausbau der Fabrikation u. des Verkaufs von Pflanzenfetten, Ölen u. anderen Produkten der Nahrungsmittel- u. chemischen Branche, sowie die Beteilig. an Unternehm. zur Förderung dieser Zwecke. Spez.: Palmin u. Palmona. Fabriken befinden sich in Mannheim u. Wilhelms- burg a. Elbe; letzteres Werk wurde 1908/1910 erbaut. Im Sept. 1909 wurde die neue Raffinerie, Anfang Okt. 1909 die Olpresserei u. im Anschluss hieran die übrigen Abteilungen in Betrieb genommen. Infolge der Ausdehnung der Geschäfte war die Ges. zu weiteren Ver- grösserungen der urspr. projektierten Anlagen gezwungen. Die Fahrik in Wilhelmsburg mit 550 m Kanalfront besteht derzeit aus Kopra- u. Ölkuchenspeicher, OÖlmühle, Pflanzenbutter- raffinerie u. Speisefettfabrik, sowie zahlreichen Nebenbetrieben, wie Seifenfabrik, Kistenfabrik, Werkstätten usw., ausserdem sind umfangreiche Lagerräume, Verwalt.-Gebäude, Wohnhäuser für Beamte u. sonst. Wohlfahrtseinricht. vorhanden. Der Erzeugung von Dampf dienen 13 Dampfkessel mit einer Kesselheizfläche von ca. 1600 qm. Die nötige Kraft wird von 4 Dampf- masch. mit einer Gesamtleistungsfähigkeit von 1600 PS. geliefert. Die Fabrik Mannheim, welche jetzt als Filialfabrik in ihrem früheren Umfange weiter betrieben wird, liegt auf einem Grundstück innerhalb der Stadt (Taxwert ca. M. 50 pro qm) u. umfasst ein Areal von 5800 qm. Die Dampfanlage umfasst 3 Kessel mit einer Heizfläche von 475 qm, die Kraft- anlage hat eine Leistungsfähigkeit von ca. 350 PS. In beiden Fabriken sind ca. 325 kauf. männische u. technische Beamte u. ca. 950 Arb. beschäftigt. Kapital: M. 5 300 000 in 5300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 29./8. 1910 um M. 2 300 000 in 2300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Diese neuen Aktien sind: unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre an ein von Mitgliedern der Familie Schlinck gebildetes Konsort. zu 101.75 % u. unter der Beding. begeben, dass dieses Konsort. die restl. 600 Genussscheine der Ges. franko Betrag zur Vernicht. einliefert n. die sämtl. mit der Erhöh. des A.-K. verknüpften Kosten trägt. Das erzielte Agio von M. 40 250 ist dem R.-F. zugeflossen. Der Erlös der neuen Aktien diente zur Vergrösser. der Betriebs- mittel der Ges. u. zur Vermind. der Bankschulden. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 11./4. 1910, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Süddeutschen Disconto- Ges. in Mannheim oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 110 Hilg. ab 1915 bis spät. 1./10. 1939 durch jährl. Auslos., im Juni auf 1./10. (zuerst 1915); ab 1915. verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. im Betrage von M. 2 200 000 zur I. Stelle auf die Grundstücke nebst Gebäuden, Masch. etc. (Taxe zus. M. 3 762 000). Der Erlös der Anleihe diente zur Vermind. der Bankschuld der Ges. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 Jahren (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs: Eingeführt in Hamburg, Frankf. a. M. u. Mannheim im Nov. 1910; erster Kurs in Hamburg am 22./11. 1910: 101.50 %. Kurs daselbst Ende 1910–1912: 100.75, 101.50, 97 %. Hypotheken: M. 245 550 zu 4½ % (Stand Ende 1912). (Genussscheine: 750 Stücke, begeben an Dr. Jul. Schlinck (siehe oben); dieselben erhielten aus dem Reingew. M. 80 jährl. u. sollten mit M. 2000 pro Stück getilgt werden, hiervon wurden 150 Stück aus dem Gewinn von 1909 mit zus. M. 300 000 getilgt; restliche 600 Stück wurden anlässlich der Kapitalerhöhung v. 29./8. 1910 von den Genussscheininhabern der Ges/ zur Vernichtung zurückgegeben, sodass jetzt keine Genussscheine mehr existieren.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., 5 % Div., vertragsmäss. Tant. an Vorst., 8 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 für jedes Mitglied, aus den Verwalt.-Kosten zu zahlen), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 1 019 825, Gebäude 1 980 517, Pflaster u. Kanalisation 92 194, Gleisanlage 47 085, Masch. u. Apparate 2 729 222, Betriebsgeräte 69 553, Schiff. u. Fuhrpark 124 834, Feuerlöscheinricht. 1, Bureau-Mobil. 2, Kassa-, Wechsel-, Post- scheck- u. Reichsbankguth. 644 325, Effekten u. Beteil. 127 304, vorausbez. Feuerversich. 139 630, Avale 55 000, Debit. 5 044 318, Patente, Warenzeichen u. Schutzrechte 25 000, Waren- vorräte 4 091 537. – Passiva: A.-K. 5 300 000, Oblig. 2 000 000, R.-F. 440 250 (Rückl. 100 000), a. o. R.-F. 600 000, Hypoth. 245 550, Beamten- u. Arb.-Einterst.-F. 73 135 (Rückl. 20000), Heinrich- Schlinck-Stiftung 20 992, Pens.-F. 130 522, unerhob. Div. 560, do. Coup.-Kto 270, Akzepte