1662 Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken ete. Angliederung der Fabrik Schwanitz erwarb die Ges. ein ausreichendes Terrain zur Ver- grösserung ihres Berliner Betriebes. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Gummiartikeln aller Art. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache techn. Weich- u. Hartgummi-Artikel, Pneumatiks f. Automobile u. Fahr- räder, chirurg. Artikel, Radiergummi, Walzen für Papierfabriken, Artikel für Brauereien, chem. Fabriken etc. Die Fabriken sind mit Masch. u. Apparaten neuester Konstruktion aus- gerüstet. Dem Betriebe in Gr.-Lichterfelde, Gelnhausen u. Grottau dienen 6 Dampfmasch. und Motoren von zusammen ca. 900 PS., sowie 2 Wasserturbinen von ca. 80 PS. Be- schäftigt werden rund 700 Arbeiter u. 60 Beamte. Das Berliner Grundstück der Ges. Mühlenstr. 70/71 ist mit ca. 70 m Wasserfront an der Spree gelegen u. umfasst einen Flächen- raum von 2566,8 qm. Dasselbe ist für zus. M. 23 000 jährl. vermietet, nachdem der gesamte Betrieb nach Gr.-Lichterfelde verlegt wurde. Das Fabrikgrundstück zu Gelnhausen hat ein Areal von 22 064 qm u. das Grottauer Fabrikgrundstück ein solches von 14 000 qm. Neu- anschaffungen erforderten 1903–1907: M. 224 809, 129 437, 101 325, 312 535, 363 360 (dieser Betrag speziell für den Ausbau der Fabrik in Lichterfelde); Zugänge 1908–1912: M. 217 139, 260 000, 162 087, 172 247, 203 775. Betriebsmittel der Ges. Ende 1912: M. 2 393 562. Die Schwanitz-Ges. fabriziert in der Hauptsache Luxuswagenreifen, Walzen für Textil- u. Papier- fabriken sowie überhaupt alle techn. Gummiwaren u. beschäftigt 100 Arb. Das in Gross- Lichterfelde-Ost, Steinstrasse, gelegene Grundstück hat eine Grösse von 24 396 qm = ca. 10 Morgen. Auch der Berliner Betrieb wurde nach Gr.-Lichterfelde verlegt. 1908 Erricht. eines Zweiggeschäfts in London mit £ 5000 Kap. 1906 Erwerb der Firma H. Schwieder Sächsische Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden (siehe bei Kap.). Das Fabrikgebäude des neu erworbenen Unternehmens von ca. 100 m Länge u. 40 i Breite befindet sich auf einem ca. 6000 qm umfassenden, der Ges. ge- hörenden Grundstück in Dresden-Pieschen. Angrenzend hieran befindet sich ein ebenfalls der Ges. gehörendes ca. 200 qm grosses Villengrundstück mit zweistöckigem Kontor- und Beamtengebäude. Die Fabrikanlage ist mit modernen Masch. ausgestattet, darunter eine Dampfmaschine von 250 PS, 3 Cornwalldampfkessel mit je zwei Feuerungen und einer Gesamtheizfläche von 266 qm etc., eine Dynamomaschine und die erforderlichen Special- masch. Specialität: Gummibestandteile für Eismaschinen, Walzen für Papierfabriken Druckereien etc. Zur Zeit sind ca. 150 Beamte u. Arb. beschäftigt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 670 000, alsdann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 300 000 in 300 Aktien, angeboten den Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1905 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, hiervon dienten 650 Stück zum Umtausch der M. 650 000 St.-Aktien der Gummiwarenfabrik Schwanitz, restl. 400 Stück zur Verstärkung der Betriebsmittel, über- nommen von der Deutschen Bank zu 125 %, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 24./6.–7./7. 1905 zu 130 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 64 000 in den R.-F. Die G.-V. v. 11./6. 1906 genehmigte das Abkommen mit H. Schwieder, Sächs. Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden-Pieschen, durch welches diese Firma ihr seither in Dresden betriebenes Fabriketablissement mit sämtl. Aktiven u. Passiven für M. 686 627 mit Wirkung ab 1./1. 1906 auf die Ges. überträgt. Dieser Kaufpreis wurde von der Ges. beglichen durch Hingabe von M. 300 000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien und M. 250 627 Barzahl. Der Rest von M. 136 000 ist 1908 beglichen worden. Im Zusammen- hang mit dem Erwerb des genannten Unternehmens beschloss die G.-V. v. 11./6. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, sowie um weitere M. 350 000, ebenfalls mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, die zur Verstärk. der Betriebsmittel dienen sollen, auf insges. M. 3 500 000. Die letztgenannten 350 Aktien werden von einem Konsort. zu 125 % übernommen u. davon 285 Stück den bisherigen Aktionären 1906 zu 130 % angeboten. Anleihen: I. M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschrerb. von 1895, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1900 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Febr./März auf 1./7. Sicher- heit: Kautionshypothek für den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin in Höhe von M. 800 000. Ende 1912 noch in Umlauf M. 400 000. Zahlst.: Berlin: A. Schaaffh. Bankver., Deutsche Bank. II. M. 180 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 15./4. 1905, ausgegeben zum Umtausch der M. 180000 Prior.-Aktien von Schwanitz (s. oben), Tilg. ab 1915. Die Anleihe ist hypoth. sichergestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. sonstige Rücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 810 854, Gebäude 1 009 487, Masch. 756 620, Mobil. u. Formen 95 181, Beleucht.-Anlagen 4654, Pferde u. Wagen 1, Deb. 1 573 523, Kassa 15 232, Wechsel 42 539, Effekten 73 774, Versicher. 25 754, Bestände 1 593 166. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Grundschulden 400 000, do. Zs.-Kto 13 095, Oblig. 180 000, Kredit. 905 797, R.-F. 441 463, Extra-R.-F. 13 383, Berufsgenoss. 10 456, Talonsteuer-Res. 14 000 (Rückl. 7000), Div. 315 000, unerhob. do. 1080, Delkr.-Kto 7979, Wohlf.-Kto 52 422, Tant. 31 891, Grat. 24 500, Vortrag 61 721. Sa. M. 6 000 791. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Provis., Salaire, Tant., Zs., Steuern, Reparat., Fuhrwerk etc. 1 135 934, Abschreib. a. Dubiose 22 796, Abschreib. a. Anlagen 191 000, i 468 113. – Kredit: Vortrag 50 394, Waren-Übertrag 1 744 449, Mietsertrag 23 000. Sa. M. 1 817 844.