Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1705 bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Aschaffenburg: Bayer. Handelsbank Fil. vorm. M. Wolfs- thal; Köln: J. H. Stein; Würzburg: Felix Heim; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M. u. Darmstadt: Bank f. Handel u. Ind. Act.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff-) Fabrikation in Aschaffenburg. Gegründet: 13./5. 1872; eingetr. 31./5. 1872. Zweck: Fabrikation von Cellulose u. Papier, sowie Betrieb sonstiger hiermit zusammen- hängender Fabrikationsarten. Betrieb der Maschinenpapierfabrik u. der zwei Cellulosefabriken in Aschaffenburg, der Cellulosefabrik in Stockstadt, der 1903 durch Verschmelz. mit der Niederrhein. Zellstoff-A.-G. auf die Aschaffenburger Ges. übergegangenen Zellstoff-Fabrik in Walsum a. Rh. u. der 1905 gleichfalls durch Verschmelz. übergegangenen Cellulosefabrik Memel i. Ostpr. (s. unten). Die Produktionsfähigkeit der Cellulose-Fabriken beläuft sich zurzeit auf rund 100 000 t. Die Cellulose wird zum Teil verarbeitet in der Maschinenpapierfabrik in Aschaffenburg u. in der Papierfabrik zu Memel, die zus. eine jährl. Produktionsfähigkeit von rund 10 000 t Papier besitzen u. im Jahre 1912 9350 t hergestellt haben. Der Grundbesitz in Aschaffenburg, Stockstadt, Walsum u. Memel umfasst einen Flächenraum von rund 100 ha, und zwar ca. 40 ha in Aschaffenburg, wovon 2,485 ha bebaut, 14 ha in Stockstadt, wovon 1, 546 ha bebaut, 16 ha in Walsum a. Rh., wovon 1,489 ha bebaut, 30 ha in Memel, wovon 2, 48 ha bebaut, während die restl. Flächen als Lager- plätze für Holz u. Betriebsmaterlal u. zur Reserve für etwaige Vergrösserungen dienen. Die Zellstoff- u. Papier-Fabriken in Aschaffenburg, Stockstadt, Walsum u. Memel beschäftigen ca. 2100 Beamte u. Arb. Die Herstell. der Zellulose erfolgt durch 34 Kocher u. 12 Langsieb- masch.; ferner sind noch 6 Papiermasch. u. zwar 5 in Aschaffenburg u. 1 in Memel in Betrieb. Die Betriebskraft sämtl. vorgenannter Etablissements wird durch 85 Dampfkessel mit 7580 qm Heizfläche sowie 23 Dampfmasch. mit 6370 PS. u. ca. 2700 K. V. A. elektr. Kraftübertragung beschafft. Die Ges. besitzt ferner in Russland Waldgüter in einer Grösse von 46 000 Dessjätin = 50 000 ha. Der Waldbesitz in Bayern beträgt 900 ha. Für Unterhaltung u. Verbesserung sämtl. Fabriks-Anlagen der Ges. wurden 1905–1912 M. 360 000, 450 387, 577 177, 640 499 577 314, 609 660, 669 496, 753 265 aufgewandt. Abschreib. auf die vier Anlagen bis Ende 1912 M. 11 302 176. Produktion: im Jahre kg Zellulose im Werte von M. kg Papier im Werte von M. 1905 656 776 725 9 457 219 3 474 915 1 193 735 1906 60 756 725 12 086 814 3 471 349 1 214 915 1907 66 123 100 13 142 011 3 462 561 1 234 197 1908 74 238 612 14 626 642 4 116 101 1 447 400 1909 77 811 430 15 182 379 6551 468 1 724 841 1910 84 992 016 15 868 732 7 648 899 2395 645 1911 91 487 562 16 760 908 8 068 413 2 463 682 1912 100024 052 18 547980 9 350 508 2 748 136 Kapital: M. 12 000 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 300, 1250 Aktien (Nr. 3751–5000) à M. 1500 u. 9000 Aktien (Nr. 5001–14 000) à M. 1000. Urspr. M. 450 000, erhöht 1881 auf M. 600 000, 1883 auf M. 750 000, ferner 1883 auf M. 1 125 000, lt. G.-V. v. 3./3. auf M. 1 500 000, lt. G.-V. v. 31./7. 1895 auf M. 1 800 000 (begeben zu 140 %), It. G.-V. v. 22./9. 1897 um M. 900 000, in 600, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, von denen 400 den Aktionären 11.–20./11. 1897 zu 150 % dergestalt angeboten wurden, dass auf M. 4500 alte Aktien eine neue kam. Die Em. von 1881, 1883 und 1890 wurden zu pari begeben. 1889 wurde zur Deckung der Unterbilanz und Verstärkung der Betriebsmittel auf sämtliche 3750 Aktien à M. 300 eine freiwillige Zuzahl. von M. 45 pro Aktie geleistet. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1898 um M. 300 000 in 200 Aktien à M. 1500, div.-ber. v. 1./1. 1899. Diese neuen Aktien wurden von einem Konsortium zu 200 % übernommen und den Aktionären, auf je M. 13 500 alte Aktien eine neue, 6.–19./12. 1898 zu 205 % angeboten. Die G.-V. v. 4./7. 1903 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 600 000 (auf M. 4 600 000) in 1600 Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./10, 1904. Davon dienten M. 400 000 zum Ankauf von M. 1 000 000 Aktien der Niederrhein. Zellstofffabrik A.-G. in Walsum (s. oben), M. 600 000 mit M. 1 600 000 neuen 4½ % Schuldverschreib., deren Ausgabe gleichfalls beschlossen wurde, zur Abstossung Wal- sumer Bankschulden, M. 500 000 neue Oblig. u. weiter M. 600 000 neue Aktien zur Vermind. Aschaffenburger Bankschulden u. zur Beschaff. von Betriebsmitteln. Agio der Em. 1903 mit M. 188 222 in den R.-F. Die G.-V. v. 16./9. 1905 beschloss, das A.-K. um weitere M. 1 800000 (auf M. 6 400 000) in 1800 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien zu erhöhen. Hiervon wurden M. 585 000 zu pari gemäss dem mit der A.-G. Cellulosefabrik Memel abgeschloss. Verschmelzungsvertrag (s. oben) deren Aktionären ausgefolgt u. weitere M. 65 000 zu pari dem Komm.-Rat Gerlach in Memel mit Rücksicht auf die hinsichtlich der Memeler Bilanz übernommene Garantie übergeben (kam ab 7./5. 1907 mit 7½ % = 75 M. auf jede Memeler Aktie zur Auszahl.). Die restl. M. 1 150 000 neuen Aktien dienten zur Verstärkung der Aschaffenburger Betriebsmittel u. wurden von einem Konsortium zu 142 % übernommen, welches sie zu 152 % 4:1 den alten Aktionären zum Bezuge anbot. Das Konsortium hatte die Stempel- und Einführungskosten der neuen Aktien an den Börsen in Berlin u. Frankf. a. M. zu tragen. Agio