1708 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Schlungwitz, Singwitz und Schwarznauslitz nebst Pachtung (seit 1894) der domstiftlichen Holzschleifereien in Kirschau u. Schirgiswalde mit Lippitschmühle. Ferner wurde 1885 von den ehemalig. Sächs. Pulverfabriken die Mühle zu Singwitz angekauft u. daselbst ein Halbstoffwerk eingerichtet. 1904 Erwerb eines Gutes in Schwarznauslitz für M. 60 000. Die Fabriken arbeiten mit 8 Papiermasch. von 140–220 em Bahnbreite (1909/10 waren nur 4 Masch. in Betrieb). Die nötige Kraft wird durch 1 Dampfturbine von etwa 1500 PS., 18 Dampfmasch. mit etwa 1180 PS. u. 7 Turbinen mit etwa 468 PS. geliefert. In den Hokzschleifereien sind 10. Schleifer im Betriebe, die den benötigten Holzstoff für den eigenen Bedarf liefern. In den Fabriken werden gegen 1200 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Grösse des Grund- besitzes beträgt ca. 97 ha. Die Hauptfabrik Bautzen wurde 1910/11 einem vollständigen Umbau unterzogen, wofür bis Ende 1911 M. 3 744 794 inkl. Obergurig aufgewendet wurden. Auch in Obergurig wurde die am 22./23. Mai 1910 abgebrannte Fabrik 1910/11 neu aufgebaut. Das Geschäftsjahr 1912 ergab nach Abschreib. von M. 252 912 einen Verlust von M. 565 406. Nach Auflös. des R.-F. ergab sich ein Verlustsaldo von M. 250 587, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der Ges. war es infolge des Wettbewerbs in der Papierindustrie u. der gedrückten Preise nicht möglich, einen Gewinn zu erzielen. Sie litt darunter um so mehr, als sie nach Fertigstellung der neuen Anlagen mit einer gegen früher wesentlich grösseren Produktion auf den Markt kam u. für die von ihr hergestellten besseren Papiere besonders schlechte Verhältnisse vorfand, während Löhne u. Rohmaterial eine steigende Richtung zeigten. Kapital: M. 4 050 000 in 1350 Vorz.-Aktien zu M. 1000 u. in 9000 St.-Aktien à M. 300. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung bei Auflös. der Ges. Urspr. M. 2 700 000 in St.-Aktien, beschloss die a. 0. G.-V. v. 15./7. 1909 zur Abstossung von Kredit. u. zur Deckung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um M. 1 350 000 in 1350 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Dresdner Bank, angeboten den alten Aktionären vom 2.–28./8. 1909 zu 104.50 % zuzügl. Schlschst.; auf M. 6000 alte Aktien entfielen 3 Vorz.-Aktien zu M. 1000; eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, weiter 50 % am 3./1. 1910 u. 25 % am 1./7. 1910. Anleihe: M. 1 000 000 lt. Beschluss des A.-R. v. 26./3. 1904 in 4 % Teilschuldverschreib.; rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Ordre als Pfandhalterin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 bis längstens 1951 durch Auslos. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; verstärkte Tilgung oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist auf einen Zinstermin ab 1911 vorbehalten. Sicher- ueit: Erststellige Kaut.-Hypoth. zugunsten der Dresdner Bank in Höhe von M. 1 050 000 auf den Fabrik-Etabliss. der Ges. Noch in Umlauf Ende 1912: M. 242 000 (gekündigt zum 1./7. 1913). Die Stücke dieser Anleihe konnten v. 3.–17./4. 1912 gegen solche der neuen Anleihe v. 1912 umgetauscht werden, u. zwar glatt zu pari. Zahlst.: Ges.-Kasse; Dresden, Berlin u. Bautzen: Dresdner Bank, sowie deren sonst. Zweigniederlass.; Bautzen u. Dresden: Landständische Bank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Kurs in Dresden Ende 1904–1912: 102.75, 104.50, 104.50, 100.50, 100.25, –, 98.10, –, – %. Zugel. Aug. 1904; zur Zeichnung aufgelegt 4./8. 1904 zu 101.50 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. zuzügl. Schlussscheinstempel; erster Kurs 22./8. 1904: 102 %. Hypoth.-Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 u. 500; lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 bis spät. 1955 durch jährl. Ausl. von 1 % des urspr. Anleihebetrages plus ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 3 650 000 an dem gesamten Grundbesitze der Ges. Auf einem Teile des Grundbesitzes lastet die Hypoth. an I. Stelle. Auf den übrigen Grundstücken, auf denen ihr die zur Sicherstellung für die im J. 1904 aufgenommene 4 % Anleihe ein- getragene Sicherungs-Hypoth. von M. 1 050 000 im Range vorgeht, soll die Sicherungs- Hypoth. von M. 3 650 000 ebenfalls den ersten Rang erhalten. Zu diesem Zwecke wurde den Inh. der noch ausstehenden nom. M. 990 000 der alten 4 % Anleihe vom Jahre 1904 das Konvertierungsanerbieten gemacht. Soweit die Teilschuldverschreib.-Gläubiger der 4 % Anleihe hiervon Gebrauch machen, wird die zur Sicherstellung für letztere eingetragene Sicherungs-Hypoth. gelöscht werden. Für denjenigen Betrag, der nicht zur freiwilligen Konvertierung gelangt, wird der entsprechende Betrag aus dem Erlöse der neuen Anleihe zur Sicherung des ersten Ranges der neuen Anleihe von der Dresdner Bank zurückbehalten werden u. so lange bei ihr zur treuen Hand hinterlegt bleiben, bis bezw. soweit ihr die Tilg. durch Vorlegung der entwerteten Stücke nachgewiesen wird. Der verpfändete Grund- besitz umfasst drei Papierfabriken in Bautzen, Obergurig u. Doberschau, eine Kunstdruck- streicherei in Singwitz, eine Holzstofffabrik in Schlungwitz, ein Halbstoffwerk in Schwarz- nauslitz, eine Eisenbahnstation mit Lagerhäusern in Singwitz u. ein Bauerngut in Schwarz- nauslitz. Die verpfändeten Grundstücke u. Gebäude haben nach den im Jan. 1912 auf- genommenen Schätzungen der Sachverständigen einen Schätzungswert von M. 3 222 460, die auf den verpfändeten Grundstücken befindl. Masch. u. Utensil., die als Zubehör unter die Verpfändung fallen, nach der im Febr. 1912 aufgenommenen Schätzung einen Schätzungs- wert von M. 2 969 617, sodass der Gesamtschätzungswert der verpfändeten Objekte sich auf M. 6 192 077 beläuft. Aufgenommen zur Bestreit. der weiteren Kosten der von der Ges. er- richteten Neubauten u. der Aufwend. für die Neuanschaff. von Masch. usw. sowie zur