1710 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Es wurden geschätzt die Grundstücke u. Gebäude nebst Zubehör auf M. 1 353 683 (Grund- stücke M. 601 167, Gebäude M. 752 516) gegenüber einem Einbringungswert von M. 1 350 000, die Masch., Geräte, Werkzeuge, Mobil., Utensil. etc. auf M. 703 790 gegen über einem Inferierungs- preis von M. 282 000. Das Grundstück hat eine Grösse von 3036, 20 qm = ca. 214 qR. Von demselben wird später der jetzige Hintergarten zwischen Fabrikgebäude u. Spree (550, 70 am) zur Anlegung der geplanten Uferstrasse in Anspruch genommen. Inwieweit hierfür eine Ent- schädigung eintritt, steht noch nicht fest. Das Etablissement erhält dadurch zwei Fronten. Das hintere Fabrikgebäude steht bereits in der Bauflucht der anzulegenden Uferstrasse. Das Grundstück steht mit M. 600 000 zu Buch, doch ist der Wert desselben bedeutend höher. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Luxuspapieren, Papierwaren, Artikeln für photograph. Zwecke, sowie allen anderen geeignet erscheinenden Artikeln. Fabriziert werden haupt- sächlich photograph. Karten u. Luxuspapiere für photograph. Zwecke. Seit Anfang 1913 auch Herstell. von Celluloidwaren. Beschäftigt werden etwa 300 Pers. Fil. in London u. New York. Als Ursache des schlechten Ergebnisses für 1908 führt die Verwalt. an, dass das Geschäft unter der ungünstigen Konjunktur sehr gelitten habe, namentlich in England. Auch in den Vereinigten Staaten ist das Erträgnis zurückgegangen. Die Nieder- lassung in Florenz wurde mit Rücksicht auf die dauernd ungünstigen Ergebnisse eingezogen. Infolge der durch alle diese Umstände bedingten Mindererträgnisse und Rückstellungen wies die Jahresrechnung für 1908 einen Verlust von M. 195 496 auf, der nach Verrechnung des R.-F. (M. 43 849) mit M. 151 647 auf neue Rechnung vorgetragen wurde; auch 1909 wies ein ungünstiges Resultat auf: das Gesamt-Erträgnis war M. 116 328, dagegen beliefen sich die Unk. u. Abschreib. auf M. 268 471, mithin ergab sich ein Verlust von M. 152 143, unter Hinzurechnung des Verlustvortrages aus 1908 von M. 151 647, stellt sich nunmehr der Gesamt- verlust auf M. 303 790; 1910 war ein etwas besserer Umsatz zu verzeichnen und betrug das Gesamterträgnis M. 195 466; nach Unk. u. Abschreib. erhöhte sich trotzdem der Verlust um M. 72 137, also auf zus. M. 375 877. Das Gesamtergebnis für 1911 betrug M. 242 581. Nachdem die Londoner Filiale bereits 1911 aufgelöst bezw. abgestossen worden war, erfolgte im Mai 1912 der Verkauf bezw. die Auflös. der Wiener Niederlass. mit M. 75 523 Verlust, so dass sich nach sonst. Abschreib. 1911 die Unterbilanz um M. 120 206, also von M. 375 877 auf M. 496 083 erhöhte, die im J. 1912 weiter um M. 65 802 auf M. 561 885 stieg. Eine finanzielle Reorganisation wird geplant. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000; hiervon 1000 Akt. (Nr. 1–1000) voll- u. 500 Akt. (Nr. 1001–1500) anfangs mit 25 % einbez., restl. 75 % zuzügl. 7½ % Zinsvergüt. ab 1./1. 1901 wurden per 15./4. 1901 einberufen. Alle Aktien sind ab 1./1. 1901 voll div.-ber. Hypotheken (am 31./12. 1912): M. 750 000 zu 4½ %, unkündbar bis 31./12. 1922, ferner ist eine Sicherungs-Hypoth. von M. 400 000 zu Gunsten des A. Schaaffhaus. Bankvereins für seine Forder. eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. (bis 15 %) Tant. an Vorst., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergütung von zus. M. 6000), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 600 000, Gebäude 683 956, Masch. 124 756, In entar 47 627, Utensil. 2124, Stempel 4426, Platten u. Schnitte 54 763, Lithographie 5221, Steine 1, Patente 1, Rohmaterial. 82 496, fert. u. in Arbeit befindliche Waren 87 607, Kassa 3846, Wechsel 7228, Aussenst. d. Berliner Zentrale 228 182, Saldi der Filial-Bilanzen: Carl Ernst & Co. New York 130 636, Bank-Depot 9914, Avale 51 000, Verlust 561 885. —– Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 750 000, Avale 51 000, Kredit. 349 673, Res.-Kto Wien 35 000. Sa. M. 2 685 673. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 496 083, Handl.-Unk. (einschl. zu- rückgest. garant. Tant.), Provis., Reisespesen, Steuern etc. 201 115, Reklame 6799, Grund- stücks-Unk. 12 032, Hypoth.-Zs. 30 000, Arb.-Beiträge (einschl. Rückstell. f. Berufsgenoss.) 6995, Dubiose 3834, Abschreib. 40 698, Rückstell. 35 000. – Kredit: Gesamterträge 270 674, Verlust 561 885. Sa. M. 832 560. Kurs Ende 1901–1912: 135, 139, 158, 160.30, 142.80, 113.70, 86.75, 66, 46.50, 39, 28.10, 19.60 %. Zugel. M. 1 500 000, davon aufgelegt zur Subskript. M. 500 000 8.05. 1901 zu 136 %. Erster Kurs 13./5. 1901: 136.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899–1912: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0%. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Westphal, Herm. Philipp. Prokuristen: Rob. Fiedler, Otto König Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Leop. Friedmann, Stellv. Geh. Justizrat Berth. Timendorfer, Dr. Ernst Kuhlmann, Geh. Ober-Finanzrat Hugo Hartung, Berlin; Major a. D. Paul Thomas, Konsul Herm. Steinke, Halle a. S. Zahlstellen: Berlin: A. Schaaffh. Bankver. (auch in Köln u. Düsseldorf). Feldmühle, Papier- u. Zellstoffwerke Akt.-Ges. in Berlin W. 35, Potsdamer Str. 122 a; Zweigniederlassungen bezw. Fabriken in Cosel, Ober- schles., Liebau in Schl., Odermünde b. Stettin. Gegründet: 27./8. 1885; eingetr. 4./9. 1885. Die Ges. firmierte bis 1891 „Schles. Sulfit- Cellulosefabrik Feldmühle“ mit Sitz in Liebau, dann Firma von 1891–1911 ,Cellulose-Fabrik Feldmühle“, jetzige Firma wie oben seit 24./3. 1911; Domizilverlegung 1893 nach Cosel, 1899 nach Breslau, ab 1./10. 1912 in Berlin.