Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. . Zweck: Fabrikation von Papier, Papierstoff u. verwandten Stoffen, sowie der Betrieb aller damit im Zus. hange stehenden Geschäfte. Die Ges. besitzt eine grosse Zellstoffabrik in Cosel, und am selben Orte 2 Papierfabriken mit zus. 8 Papiermaschinen sowie eine Dampfholzschleiferei, ausserdem eine Ziegelei in Klodnitz, ferner in Liebau eine Papierfabrik mit 1 Papiermaschine, auf der bessere Pergamynpapiere hergestellt werden. Der erzeugte Zellstoff u. Holzschliff wird zum grössten Teile in den eigenen Fabriken weiter verarbeitet. Die hergestellten Papiersorten bestehen im wesentlichen aus einseitig u. doppelseitig geglätteten, besseren Pack- u. Einschlagpapieren, Düten u. Kuvertpapieren, aus imitierten Pergamentpapieren, Pergamyn u. Pergamentersatz. Die Grundstücke um- fassen: in Liebau 8 ha 99 a 46 qm, in Cosel 21 ha 73 a 42 qm, zus. 30 ha 72 a 86 qm, davon bebaut 3 ha 93 a 80 qm. Die Coseler Fabriken haben 19 Dampfkessel u. 2 Lokomobilen von insgesamt ca. 5600 qm Heizfläche, 11 Dampfmasch. u. 3 Dampfturbinen mit ca. 8300 eff. PS., wodurch von insgesamt 137 Dynamos u. Motoren ca. 5300 eff. PS. in elektr. Kraft umgewandelt werden. Liebau besitzt ca. 45 PS. Wasserkraft sowie eine Dampf- kraft von ca. 300 eff. PS. Zu den Fabrikanlagen gehören eine grössere Anzahl Wohn- häuser für Beamte u. Arb., u. verschiedene Gebäude für Wohlfahrtszwecke; ca. 1500 Arb. Die Coseler Werke haben eigenes Anschlussgleis u. sind unter sich durch elektr. Bahn verbunden. Umsatz an Papier u. Cellulose in Cosel u. Liebau 1907–1911: M. 6 088 000, 5 950 000, 6 739 000, 6 857 000, 7 494 000; für 1912 nicht veröffentlicht. Zur Erhöh. der Produktion, Verbesserung der Erzeugnisse u. Verbillig. der Herstellungskosten fanden 1906 u. 1907 in den 3 Fabriken beträchtl. Umbauten u. Betriebserweiter. statt, die ca. M. 1 120 000 bezw. 585 812 erford. (s. Kap.-Erhöh.). Zugänge 1908–1912: M. 192 448, 461 931, 425 243, 618 133, 190 101. Buchwert der Anlagen Ende 1912 M. 13 953 693; Gesamtabschreib. bis Ende 1912 M. 6 309 331. Die Ges. beteiligte sich an der 1906 gegründ. PommerschenZellstoff-Fabrik in Cavelwisch b. Stettin (A.-K. M. 1 200 000); diese Ges. hat keine Fabrik erbaut, vielmehr fasste die Ges. Feldmühle Anfang des J. 1910 den Beschluss, den Bau der bereits vor längerer Zeit geplanten Neuanlage bei Stettin, u. zwar nunmehr als Zweigniederlassung der Ges., in Angriff zu nehmen. Zu diesem Behufe erwarb Feld- mühle noch denjenigen Betrag der Aktien der Pommerschen Zellstoff-Fabrik, welcher in fremdem Besitze war, zu pari, u. konnte daraufhin die dieser Ges. gehörigen Grundstücke in Grösse von 20 ha 12 a 25 qm zum Preise von M. 412 000 ankaufen. Die genannte A.-G. soll indessen mit Rücksicht auf die für ihre Begründung s. Z. aufgewendeten Vorarbeiten u. Kosten bestehen bleiben, um vielleicht späterhin, event. unter Anderung der Firma, anderen Zwecken nutzbar gemacht zu werden. Der für die Grundstücke an die Pommersche Zellstoff- Fabrik, deren A.-K. von M. 1 200 000 vorläufig mit 35.25 % = M. 423 000 eingezahlt worden ist, erstattete Betrag wird ihr seitens der Ges. mit 4 % verzinst. Dieser Zinsbetrag, abzügl. der geringen Verwaltungskosten, Steuern usw., fällt der Akt.-Ges. Feldmühle als Besitzerin sämtl. Anteile rechtmässig zu. Der gegen Ende 1910 begonnene Bau des Werkes Odermünde war Mitte 1912 vollendet. Die einzelnen Teile der Anlagen wurden ab 1./7. 1912 nach u. nach dem Betriebe übergeben. Die Baukosten inkl. Grundstücke betrugen bis ult. 1912 M. 7 640 099. Das Werk besteht aus einer grossen, modern eingerichteten Dampf-Holzschleiferei mit Papierfabrik für Zeitungsdruckpapier mit zu- nächst 2 grossen Papiermasch. sowie einer Zellstoffabrik mit einer zweiten Papierfabrik, welche 3 Papiermasch. für Zellstoffpapiere enthält. Die Zellstoff-Fabrik arbeitet für den Bedarf dieser beiden Papierfabriken, ist aber auch zum Verkauf von Halbstoff eingerichtet. Das für beide Anlagen bestimmte Kesselhaus ist z. Z. mit 8 grossen Dampfkesseln von je 450 qm Heiz- fläche ausgestattet. Die Kraft-Zentrale erhält zunächst 2 Dampfturbinen von je ca. 2500 K W. u. eine Gegendruck-Turbine von ca. 600 KW. Das Turbinenhaus gestattet indessen die Unter- bringung von Turbo-Generatoren für insgesamt 20 000 KW. entsprechend nahezu 30 000 PS. Eine Lokomobile von 250 PS. ist zur Ausnutzung der in der Holzputzerei abfallenden Spähne bestimmt. Die Kraftverteilung erfolgt auf elektr. Wege. Es sind fast 200 Dynamos u. Motore vorhanden. Die Erzeugung der Druckpapierfabrik ergiebt zunächst täglich ca. 75 000 kg Zeitungsdruckpapier. Die Zellstoff-Fabrik besitzt 3 grosse Kocher à 20 000 kg Füllung. Anschlussgleis von der an das Grundsfück grenzenden Bahnhofsanlage Cavelwisch ist vorhanden. Ein 200 m langes massives Bollwerk, bei einer Wassertiefe von 7½ m, erlaubt den grössten nach Stettin verkehrenden Seeschiffen am Fabrikgrundstück anzulegen. Die Anlage besitzt eine Wohnhauskolonie von 15 Häusern sowie ein Burschenheim. Die Papierfabrik in Odermünde ist dem Verbande Deutscher Druckpapierfabriken beigetreten, der eine Vereinigung fast sämtl. Druckpapierfabriken Deutschlands darstellt u. den Zweck hat, die Produktion der Verbandsmitglieder abzusetzen. Kapital: M. 8 000 000 in 240 Aktien (Nr. 1–240) à M. 2000 u. 7520 Aktien (Nr. 241–7760) à M. 1000. Lt. G.-V. v. 4./7. 1891 lauten sämtl. Aktien auf Inh. Urspr. M. 360 000 in 180 Nam.- Aktien à M. 2000, erhöht lt. G.-V. v. 4./11. 1886 um M. 120 000 in 60 Nam.-Aktien à M. 2000; lIt. G.-V. v. 4./7. 1891 um M. 520 000 in 520 Aktien à M. 1000, 1895 lt. Beschluss derselben G.-V. um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 24./3. 1897 um M.. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 26./4.–1./5. 1897 zu 120 %, lt. G.-V. v. 24./3. 1898 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, von denen eine Hälfte den Aktionären 9.–14./5. 1898 zu 136.50 % angeboten wurde, lt. G.-V. v. 24./11. 1899 um M. 500 000 in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 15.–23./2, 1900 zu 145 %, wobei auf M. 5000 nom. alte Aktien 1 neue entflel, u. lt. G.-V. v. 9./3. 1906 zur Herstellung von Neuanlagen etc. um M. 1 000 000 (auf M. 4 0000 0000 in 1000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. M. 500 60600