1716 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Bremer Papier- u. Wellpappen-Fabrik Akt.-Ges., Bremen. Zweigniederlassung u. Verwaltung in Lübbecke (Westf.). Gegründet: 28./5. 1907 mit Wirkung ab 6./5. 1907; eingetr. 6./7. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Die Papier-, Wellpappen- und Flaschenhülsen-Werke G. m. b. H. brachten als ihre Einlage das von ihnen betriebene Geschäft nebst Zubehör mit Aktiven und Passiven, insbesondere mit allen Patenten, nach dem Stande vom 6./5. 1907 dergestalt in die Ges. ein, dass das Geschäft vom 6./5. 1907 ab als auf Rechnung der Akt.-Ges. geführt angesehen wird. Als Gegenwert für ihre Einlage erhielt die G. m. b. H. 255 Aktien, die als voll gezahlt gelten. Zweck: Fortbetrieb des der Papier-, Wellpappen- und Flaschenhülsen-Werke G. m. b. H. gehörenden Geschäfts, die Verwertung und Ausnutzung der der genannten Ges. gehörenden Patente, insbesondere durch Verkauf oder durch Vergebung von Lizenzen, Erzeugung und Handel von Papier, Wellpappe, Flaschenhülsen und ähnlichen Artikeln sowie Betrieb aller nach dem Ermessen des Aufsichtsrats hiermit in Verbindung stehenden Geschäfte. Zu- gänge auf Anlagekto erforderten 1908 ca. M. 100 000; 1912 ca. M. 30 000. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000. Die in der a. o. G.-V. v. 29./9. 1909. beschlossene Sanierung der Ges. ist nicht durchgeführt worden. Dagegen wurde in der G.-V. v. 24./6. 1910 beschlossen, zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 226 076) das A.-K. auf M. 80 000 herabzusetzen u. durch Zuzahlung von M. 120 000 auf M. 200 000 zu erhöhen. Die Herabsetzung erfolgte derart, dass 100 Aktien der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellt u. eingezogen wurden, die weitere Herabsetzung geschah durch Zus. legung von M. 300 000 3: 2 auf M. 200 000. Infolge der Sanierung fanden a. o. Abschreib. u. Rück- stellungen von M. 94 000 statt. Hypotheken: M. 150 000, do. B. M. 14 400. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 40 000, do. B 36 000, Gebäude 140 000, Masch. u. Apparate 70 000, Brunnenanlage 1, Klärungsanlage 1, Gleis u. Fuhrwerk 1, Mobil. u. Utensil. 1, Neuanlage 83 391, Fertigfabrikate 34 024, Roh- u. Betriebsmaterial 16 381, Debit. 43 293, Bankguth. 4578, Kassa u. Wechsel 1052, vorausbez. Versich. 206. – Passiva: A.-K. 200 000, Hypoth. 150 000, do. B 14 400, R.-F. 20 000, Disp.-F. 5000, Akzepte 30 000, Kredit. 30 236, Vortrag für Diverses 800, Div. 12 000, Tant. an A.-R. 1119, Vortrag 5378. Sa. M. 468 933. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 1664, Abschreib. 21 519, Reingewinn 18 497. – Kredit: Vortrag 3036, Betriebsgewinn: abz. Löhne, Zs., Steuern, Saläre, Reisen, Reklame etc. 38 644. Sa. M. 41 680. Dividenden 1907–1912: 0, 0, 0, 0 (Baujahre), 6, 6 %. Direktion: W. H. E. Kümpel, Ing. H. A. Schulte. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Voigt, Bank-Dir. Carl Jantzen, C. A. F. Wilh. Oelze, Gust. Thiermann, Bremen. Zahlstellen: Bremen: Bremer Bank, Fil. der Dresdner Bank. 0 Aktiengesellschaft für Papierfabrikation zu Cassel, Direktion in Speele. Gegründet: 30./10. 1903; eingetr. 11./11. 1903. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Papier, Papierstoffen u. verwandten Artikeln, Erwerb, Erricht., Betrieb hierzu dienender Fabriken. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Holzschleiferei u. Lederpappenfabrik Leop. Wertheim in Speele b. Cassel. Die a. o. G.-V. v. 2./7. 1908 beschloss den Ankauf der Papier-Industrie-Ges. m. b. H. Werrawerke in Vacha. Dieses Werk wurde 1911 wieder verkauft. Kapital: M. 732 000 in 732 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 620 000, erhöht lt. G.-V. v, 30./6. 1906 um M. 600 000 (also auf M. 1 220 000), begeben zu pari. Die a o. G.-V. v. 5./11. 1908 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 488 000 (also auf M. 732 000). Die gleiche G.-V. beschloss Erhöhung um M. 300 000 (also auf M. 1 032 000) in 300 Aktien zu pari. Als Einlage auf sämtliche neuen Aktien sind von den Werrawerken, Papierindustrie-Ges. m. b. H. in Vacha die von dieser betriebene Fabrik in Vacha nebst sämtlichen Inventarstücken, Vorräten u. Forderungen nach Massgabe des Vertrags v. 29./9. 1908 übertragen worden. Die Ges. geriet im März 1909 in Zahlungsschwierigkeiten u. wendete sich an ihre Glauliger, die einer aussergerichtlichen Abwicklung zustimmten. Auf die vorrechtslosen Gläubiger sind 8 % entfallen. Im Nov. 1909 schwebten Verhandlungen, welche die Wiederaufnahme des Betriebes bezweckten, auch beschloss die G.-V. v. 19./11. 1909 die Herabsetzung des A.-K. um M. 300 000, also auf M. 732 000. Die im Febr. 1910 veröffentlichte, vor obiger Abwicklung aufgestellte Bilanz per 31./7. 1909 wies einen Verlust von M. 479 792 auf. Das Geschäfts- jahr 1910/11 ergab einen neuen Verlust von M. 523 012, wovon M. 430 341 von einer Abschreib. auf Besitz Vacha herrühren. 1911/12 stieg der Verlust nach Zahlung von Oblig.-Zs. etc. u. Abschreib. auf M. 617 859. Hypothek: M. 162 000. Anleihe: M. 1 250 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 2./7. 1908; Ende Juli 1912 mit M. 1 000 000 zu Buch stehend. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. hesondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V.