360 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Zweck: Fabrikation von Papierstoffen aus Stroh u. anderen Faserstoffen, sowie Weiter- bearbeitung u. Verwertung derselben. Das Hauptprodukt ist Strohzellstoff für Feinpapierfabri- kation, wofür Deutschland und alle anderen Kulturländer Absatzgebiete sind. Die Fabriken der Ges. befinden sich in Kötitz, Dohna u. Rheindürkheim. Die Produktion betrug 1905 rund 17 000t lufttrocken gebleichten Strohzellstoffs u. hat 1906–1908 rund je 20 000 t erreicht. An Dampf- kesseln sind in den Fabriken 24 Stück mit etwa 4800 qm Heizfläche u. an Dampfmasch. 15 mit rund 1750 PS. vorhanden. Die im Betrieb befindlichen Fabriken haben einen Grund- besitz von rund 550 000 qm, wovon ca. 55 000 qm auf bebaute Fläche entfallen. Die Zu- gänge auf Anlagen betrugen 1906–1912 M. 499 601, 271 668, 339 128, 419 658 (davon M. 283 959 für Masch. u. Apparate), 241 044, 480 615, 113 129. Auf die Gesamtanlagen sind bis ult. 1912 M. 4 834 698 abgeschrieben. An Beamten u. Arbeiter werden ungefähr 400 Personen be- schäftigt. Die Modernisierung der Fabriken Rheindürkheim u. Dohna ist 1911 zu Ende ge- führt. Im J. 1912 war die Ges. mit dem Ausbau ihres Coswiger Werkes beschäftigt. 1911 hat sich die Ges. bei „Papierstoffwerk“ G. m. b. H. Dresden mit einem Höchstbetrage von M. 150 000 beteiligt, wovon M. 37 500 einbezahlt, aber 1912 darauf M. 37 499 abgeschrieben wurden. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht zwecks Abstossung der Akzeptschuld u. Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 16./11. 1905 um M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Bank- Konsortium zu pari, angeboten M. 500 000 den Aktionären 6: 1 v. 19./2.–20./3. 1906 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906. Hypoth.-Anleihe von 1909: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. d. A.-R. v. 2./4. 1909; rückzahlbar zu 103 %; 1500 Stücke à M. 1000 u. 1000 à M. 500, lautend auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1./4. 1914 bis spät. 1952 durch jährl. Ausl. von 1 % nebst ersp. Zs. am 1./4. auf 1./10. (zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Total- künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hyp. zur I. Stelle auf dem gesamten Grundbesitze der Ges. in Kötitz u. Naundorf bei Coswig i. Sa. u. in Dohna i. Sa., sowie in Rheindürkheim, Osthofen u. Herrnsheim i. Hessen, mit Ausnahme der Arb.-Wohnhaus- grundstücke in Rheindürkheim. Aufgenommen zum Zwecke der Rückzahl. der Reste (zus. M. 1 371 500) der unten genannten beiden alten Anleihen der Ges., sowie zur Vermehr. der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlstellen auch Dresden, Berlin u. Frankfurt a. M.: Dresdner Bank; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. die sonst. Niederlass. dieser Banken. Kurs Ende 1909–1912: 101, 100.50, –, 93.50 %. Aufgelegt am 5./7. 1909 zu 101 %. Zugelassen an der Dresdner Börse ult. August 1909. Die Stücke der alten Anleihen v. 1891 u. 1903 konnten auch gegen solche der Anleihe von 1909 umgetauscht werden (siehe Jahrg. 1909/10). HKypotheken: M. 28 800 auf Arb.-Wohn. in Rheindürkheim. Geschäftsjahr: Ab 1./1. 1906 Kalenderj.; bis 1905: 1./11.–31./10. Für die Mon. Nov. u. Dez. 1905 ist eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. ausserord. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. M. 10 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. ist berechtigt einzelnen seiner Mitgl. für besond. Tätigkeit bis zus. M. 5000 aus Gesellschaftsmitteln zu bewilligen. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkraft 452 280, Fabrikgebäude, Strohlagergebäude, Wohngebäude 1 782 299, Masch. u. Apparate 1 844 900, Mobil. u. Utensil. 6505, Pferde u. Wagen 11 862, Geleisanlage 105 169, Kassa 22 218, Wechsel 121 290, Effekten 43 452, Fabrikat.-Kto 981 714. Debit. u. Anzahl. 957 870, Bankguth. 790 684, Hypoth. 54 000, Beteilig. 1, Feuerversich. 42 043. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, do. II 67 306 (Rückl. 40 000), Oblig. 2 000 000, do. Zs.-Kto 22 792, unerhob. Div. 620, Kredit. 185 364, Hypoth. 28 800, Tant. 10 000, Wohlfahrts-Kto 106 070 (Rückl. 10 000), Versich.-Rücklage 16 018, Delkr.-Kto 78 972 (Rückl. 40 000), Talonsteuer-Res. 25 000 (Rückl. 10 000), Div. 200 000, Tant. an Vorst. 12 000, do. an A.-R. 6953, Vortrag 56 394. Sa. M. 7 216 292. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 90 000, Hypoth.-Zs. 1018, Zentral-Unk. 72 164, Effekten 1537, Abschreib. 302 653, Reingewinn 375 348. – Kredit: Vortrag 35 725, Fabrikat.-Kto 799 152, Pacht u. Miete 2895, Zs. u. Agio 2513, Hypoth.-Zs. 2295, verfall. Div. 130, Oblig.-Zs. 11. Sa. M. 842 722. Kurs Ende 1886–1912: 150, 148, 120, 107.25, 107.75, 87, 85, 90, 99, 102, 108, 107, 100, 91, 94, 60, 63, 74, 91.50, 105.25, 103, 96, 95, 91.75, 84, 70.25, 79 %. Notiert in Dresden. – Zugelass. in Frankf. a. M. im Juni 1906. Kurs daselbst Ende 1906–1912: 102, 96, 95.50, 95, 88, 70, 80%, Die Aktien sollen auch an der Berliner Börse zur Einführung gelangen. Dividenden: 1885/86–1904/0510, 10, 9, 7, 3, 4, 4, 5, 4, 5, 6, 6, 5, 6, 6, 0, 0, 3, 5, 6 %, 1905 (2 Mon.): –, 1906–1912: 6½, 6½, 6, 5, 4, 4, 5 %. Coup.-Verj.: Gesetzliche. Direktion: Emil Günzburger. Prokuristen: E. Th. Krauss, A. Th. Diehl, E. E. Mediger. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat Freiherr von Hoesch, Hütten; Stellv. Oberst- leutn. z. D. Hans von Hartmann, Niederlössnitz; Gen.-Konsul Komm.-Rat Gust. von Klemperer, Konsul u. Bank-Dir. Charles W. Palmié, Dresden; Prof. Karl von Löhr, Aachen. Zahlstellen: Coswig i. Sa.: Eigene Kasse; Dresden; Allgem. Deutsche Credit-Anstalt, Dresdner Bank; Berlin u. Frankf. a. M.: Dresdner Bank.