1734 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Kostheimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G. in Kostheim bei Mainz. Gegründet: 1./6. 1885; eingetr. 2./7. 1885. Firma bis 28./12. 1899 Kostheimer Cellulosefabrik. Zweck: Betrieb einer Cellulose- u. Papierfabrik. Spezialität: Fabrikat. von einseitig glatten Düten- u. Seidenpapieren. In der Fabrik sind in Betrieb 10 Cellulosekocher, 13 Dampfkessel mit zus. 2321 qm Heizfläche, 1 Turbo- Dynamo von 3000 PS. für Drehstrom-Erzeugung, 1 Drehstrom-Gleichstrom-Umformer, 1 Drehstrom-Transformator, 41 Drehstrom- u. 44 Gleich- strom-Motore bezw. Dynamos, 16 Dampfmasch. mit zus. 1750 PS. als Reserve, 7 Papiermasch. u. 3 Cellulose-Entwässer.-Masch., welch letztere zur Herstellung von Cellulose dienen. Be- schäftigt z. Z. 25 Beamte, 430 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Fabrik liegt am Main mit ca. 250 m Wasserfront u. ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an der mit eigenen elektr. Kranen versehenen Ausladestellen anzulegen. Der Grundbesitzt beträgt jetzt insgesamt 82 459 qm. Fabriziert wurden 1903–1912 Cellulose: 5 968 276, 6 143 890, 6 895 878, 8 235 959, 9 055 427, 9 787 028, 10 065 286, 11 808 341, 13.312 742, 15 347 653 kg; Produktion an Papier: 5 654 773, 6 190 000, 6 964 995, 7 668 429, 9 511 793, 10 126 156, 11 113 520, 12 148 169, 14 135 645, 16 522 311 kg; Gesamteinnahme: M. 1 633 212, 1 820 000, 2 012 802, 2 318 661, 2 673 407, 2 843 530, 2 997 659, 3 084 000, 3 470 631, 3 969 443. Neuanschaffungen erforderten 1902 –1906 M. 150 780, 70 094, 64 238, 87 481, 124 504. Ausserdem erfuhr die Fabrik 1906 u. 1907 eine weitere wesentliche Vergrösserung; Kosten hierfür, sowie für Terrain-Erwerbungen zus. M. 752 458; 1908 erforderten die Zugänge M. 87 137, ausserdem wurde in Russland ein gut gelegener Waldkomplex von ca. 31 370 preuss. Morgen für M. 354 278 angekauft, sowie direkte Lieferungsgeschäfte in Holz abgeschlossen, wodurch der Holzbedarf der Ges. auf eine längere Reihe von Jahren gesichert ist. Zugänge 1909–1912: M. 162 846, 351 405, 1 007 472, 677 011; 1910/12: Ausführung grösserer Erweiterungsbauten. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks Betriebs- erweiterung lt. G.-V. v. 28./12. 1899 um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien, über- nommen von der Rhein. Creditbank in Mannheim zu 103 %, angeboten M. 150 000 den Aktionären 4: 1 bis 26./1. 1900 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900 u. Schluss- scheinstempel. Die G.-V. v. 9./5. 1903 beschloss zwecks Verringerung der Bankschulden bezw. zur Vermehrung der Betriebsmittel weitere Erhöhung um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien, übernommen von der Rhein. Creditbank zu 105 % mit der Verpflicht., davon 160 Stück den Aktionären zu demselben Kurse anzubieten (geschehen 2.–15./6. 1903 im Ver- hältnis 3: 1). Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./2. 1905 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, begeben zu 150 %; Agio mit M. 125 000 in den R.-F. I. Zur Ver- grösserung der Fabrikanlagen und zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 20./11. 1906 nochmalige Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 205 %, angeboten den alten Aktionären 5: 2 vom 14.–31./12. 1906 zu 210 %. Agio mit M. 501 242 in R.-F. Die noch auf die frühere Firma Kostheimer Cellulosefabrik laut. Aktien Nr. 1–600 werden durch Stempelaufdruck richtig- gestellt. Zur Deckung der Kosten der Neuanlagen von 1910/11 sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 17./3. 1911 weitere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 2 750 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank u. Rhein. Öreditbank) zu 180 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 v. 7.–22./4. 1911 zu 195 %. Agio mit M. 785 566 im R.-F. (Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zahlst. wie Div.-Sch. Ende 1910 noch in Umlauf M. 18 000.) Anleihe von 1910: M. 1 300 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Die Stücke lauten auf den Namen der Rhein. Creditbank u. sind durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan ab 1./1. 1920 in längstens 30 Jahren durch Auslos. im Juli auf 1./1. Ab 1920 verstärkte Tilg. zulässig. Die Anleihe ist durch Hypoth. an I. Stelle auf die Liegenschaften u. Einrichtungen in Kostheim sichergestellt. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Obige alte Anleihe im Restbetrage von M. 288 000 wurde auf 1./7. 1910 zur Rückzahl. gekündigt. Den Besitzern dieser Anleihe wurde der Umtausch in neue Schuldverschreib. unter Herauszahl. des Rückzahlungsaufschlages von 3 % anheim- gestellt. (Frist am 22./11. 1910 abgelaufen). Kurs Ende 1910–1912: 101, 101, „ Diese Anleihe wurde im April 1910 an der Mannheimer Börse eingeführt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Mainz. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (ist erfüllt), etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Der R.-F. kann, sofern er mehr als 10 % des A.-K. beträgt, auch zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwandt werden. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstück 316 664, Gebäude 886 854, Masch. 2 045 990, Werkzeuge u. Geräte 38 974, Neubau-Kto 41 157, russischer Waldbesitz 255 730, Anzahl. auf Holzkäufe 183 271, Holz-Vorrat 1 246 938, Kohlen, Schwefel u. Kalk 126 850, Material. 75 190, fertige u. halbfert. Fabrikate 227 850, Betriebsmaterial u. Reserveteile 142 048, Kaut. 118 991, Debit. 1 049 975, Kassa 5527, Wechsel 129 816. – Passiva: A.-K. 2 750 000, Oblig. 1 300 000, do. Zs.-Kto 27 945, R.-F. I 1 475 287, do. II 20 000, Delkr.-Kto 44 263, Disp.-F. 25 000, Kredit. 507 063, Avale 118 991, Akzepte 211 358, Tant. 74 705, Div. 302 500, do. alte 180, Vortrag 34 538. Sa. M. 6 891 833.