Holz-Industrie, Möbel-Fabriken etc. 1801 J. Brüning & Sohn, Akt.-Ges. in Langendiebach bei Hanau, Hessen-Nassau; Zweigniederlassung in Ragnit, (Ostpr.). Gegründet: 26./5. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898. Hch. Brüning u. Aug. Brüning haben in die A.-G. eingebracht ihr in Langendiebach belegenes, zus. 2 ha 16 a 66 qm grosses Grundeigentum samt allem Zubehör, Vorräten, Kassa etc. im Gesamtwert von M. 1 300 000. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von der Firma J. Brüning & Sohn in Langen- diebach betriebenen, 1898/99 erweiterten Zigarrenkisten- u. Zigarrenwickelformen-Fabrik. sowie Herstellung von Waren aller Art aus Holz u. verwandten Materialien. 1901 wurde ein Grundstück in Ragnit bei Tilsit erworben, woselbst Neubauten zur Erzeugung von Erlen- platten errichtet sind. Seit 1905 Beteilig. bei bezw. Erwerb der Formenfabrik Rud. Klein vorm. Aug. Liebers & Co. in Gunnersdorf, jetzt mit M. 323 020 zu Buch stehend. Zugänge auf Immobil.-, Masch.-Kti etc. erforderten 1907–1912 M. 173 443, 91 054, 164 236, 215 776, 298 012, 115 925. In Lüneburg wurde 1912/13 eine Neuanlage errichtet, die bis Ende 1912 M. 306 666 erforderte; Betriebsaufnahme daselbst im Juni 1913. Gesamtabschreib. auf Anlagen 1898–1912 M. 972 901. Der Grundbes. der Ges. umfasst zurzeit 85 110 qm. Hiervon entfällt auf den in Langen- diebach belegenen Grundbesitz 26 406 qm, wovon 14 500 qm mit 18 000 qm Arbeitsfläche bebaut sind, während die in Ragnit befindliche Liegenschaft der Ges. einen Umfang von 58 704 qm besitzt bei 10 400 qm bebauter u. 11 700 qm Arbeitsfläche. In den beiden Fabriken befinden 5 Dampfkessel mit einer Gesamtheizfläche von 1020 qm u. 4 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraftleist. von 450 PS. Ausser 270 Arbeitsmasch. sind ferner noch folgende zum Fabrikationsbetriebe gehör. Anlagen von Bedeut. vorhanden: eine elektr, Licht- u. Kraftanlage mit 4 Dynamomasch. u. 17 Motoren, eine Entstaubungsanlage mit Ventilator- betrieb, ein Hochreservoir für 85 kbm Wasser mit Pumpwerk, ferner Heiz- u. Trocken- anlagen. Rund 600 Arb. u. 35 kaufmänn. Beamte. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./1. 1907 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, an- geboten den alten Aktionären 4: 1 vom 6./3.–1./4. 1907 zu 106 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1909 um M. 500 000 (auf M. 1 750 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1909, angeboten den alten Aktionären 3:1 v. 31./3.–20./4. 1909 zu 106 % (1 Stück zu 160 %), wobei die Ges. sämtl. Emiss.-Kosten etc. trug. Die Erhöhung des A.-K. diente dazu, einen Teil der Hypoth. abzustossen u. die Mittel zur Einrichtung eines neuen Fabrikations- zweiges zu liefern. Die G.-V. v. 8./6. 1912 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. durch Aus- gabe von Aktien im Betrage von M. 750 000, angeboten den alten Aktionären zu 106 %; vorerst 25 % u. das Agio eingez. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 8./6. 1912, rückzahlbar zu 103 %. 800 Stücke à M. 1000 u. 500 à M. 400, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. lt. Plan ab 1917 durch jährliche Auslos. im Januar auf 1./2. (zuerst 1917); ab 1./8. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den Grund- u. Fabrikbesitz in Langendiebach u. Ragnit (Buchwert Ende 1911 zus. M. 1 499 360). Aufgenommen zur Rückzahl. von Hypoth., zur Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Bestreit. der Kosten von Erweiter. der Betriebs- anlagen. Zahlst.: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Saarbrücken: G. F. Grohé, Henrich & Co. Kurs Ende 1912: 100.50 %. Aufgelegt am 10./9. 1912 zu 100.50 %. Ein- geführt in Frankf. a. M. im Sept. 1912. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, zus. 5 % an A.-R. (mind, M. 7000, wovon auf den Vors. M. 3000 ent- fallen), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.- B. Übersteigt die Tant. des A.-R. M. 7000, 80 wird der Überschuss unter seine Mitglieder gleichmässig verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 562 500, Immobil. 1 007 000, Masch. u. Fabrik-Utensil. 573 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Bahnanlage 1, Bureau- Utensil. 1, Debit. 564 366, Bank- u. Kapitalguth. 604 777, Beteilig. 359 628, Neuanlage Lüne- burg 306 666, Wechsel 126 304, Kassa 27 580, Effekten 30 831, Waren 669 729, Material. 19 905, Disagio 52 000. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 1 000 000, do. Zs.-Kto 18 750, Kred. 315 697, R.-F. 186 000 (Rückl. 17 650), Extra-R.-F. 300 000, Delkr.-Kto 50 000, Amort.-F. 100 000, Talonsteuer-Res. 10 000, Beamten-Pens.-F. 50 026 (Rückl. 10 000), Arb.-Unterstütz.-F. (Heinr. Brüning-Stiftung 32 120 (Rückl. 1000), Div. 210 000, Tant. u. Grat. 76 549, Amort. für Disagio 35 000, Vortrag 19 150. Sa. M. 4 904 293. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsspesen 176 842, Handl.-Spesen 103 738, Ge- hälter 83 896, Skonto, Dekort u. Abschreib. a. Dubiose 53 193, Oblig.-Zs. 18 750, Kursverlust 1281, Abschreib. 103 612, Gewinn 369 349. – Kredit: Vortrag 18 424, Waren 891 741, Zs. 498. Sa. M. 910 663. Kurs Ende 1899–1912: 124.50, –, 124, –, –, –, 125, 155.25, 151.25, 175, 169, 163, –, – %. Im Jahre 1911 u. 1912 fanden keine Notizen statt. Zugel. M. 1 000 000, davon zur Subskription aufgelegt M. 450 000 am 21./8. 1899 zu 125.50 %. Erster Kurs 23.88. 1899; 125 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1912: 7, 7, 7, 8, 7, 5, 5, 8, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Eugen von Maltitz, Direktor A. Pfosch. ....