1852 Bäder, Quellen-Produkte, Wasch-Anstalten etc. Anlagen. Erricht. einer grossen Badeanstalt auf dem für M. 750 000 angekauften, 227 qR. grossen Grundstück des ehemaligen Restaur. Admiralsgarten, Friedrichstr. 102, eröffnet 27./10. 1874, das Schwimmbassin 1./7. 1879. 1890 wurde dieses Bad zu einem russ.-römischen Bade der Neuzeit entsprechend umgebaut. 1887 Ankauf des Grundstückes Alexanderplatz 3 für M. 394 072 zur Erricht. einer Badeanstalt mit 50 Wannenbädern u. eines russ.-röm. Bades. Dez. 1887 wurde in 230 m Tiefe auf dem Grundstück Friedrichstr. eine Solquelle von 3 % Salz- gehalt erbohrt; 1888 wurden am Alexanderplatz, Oranienplatz, Weddingplatz, sowie Friedrich- strasse 8, Paulstr. 6, Lützowstr. 74 weitere Solquellen entdeckt. 1889 wurde in Hirschgarten b. Köpenick eine weitere Solbrunnenbohrung gemacht, infolgedessen der Ges. von der Union- Bau-Ges. vertragsm. 262 qR. Terrain unentgeltl. abgelassen wurden; das Solbad Hirschgarten wurde 26./7. 1890 eröffnet. 1887/88 wurden folg. Grundstücke zur Erricht. von Filialbade- anstalten angekauft u. diese 1889/90 eröffnet: 30 qR., an Friedrichstr. 102 anstossend, für M. 120 000, Alexanderpl. 3 für M. 394 072, Friedrichstr. 8 (Solquelle Martha) für M. 376 085, Lützowstr. 74 (Solquelle Bonifacius) für M. 163 999, Louisenufer 22 (Oranienplatz) für M. 370 024, Paulstr. 6 (Solquelle Paul I) für M. 129 502, Reinickendorferstr. 3 (Weddingpl.) für M. 117 985, Leibnizstr. 87 (Charlottenburg) für M. 97 161, 1891 mit M. 22 000 Gewinn wieder veräussert, u. Wilhelmstr. 27 (Gr.-Lichterfelde) für M. 22 787, 1903 für M. 47 000 wieder verkauft. – Bade- Einnahmen 1895–1911: M. 383 412, 393 930, 386 570, 402 603, 417 672, 447 790, 447 200, 438 016, 413 003, 407 147, 400 259, 396 213, 366 738, 327 632, 319 536, 154 967, 154 955. Ausserdem erhielt das Admiralsgarten-Bad die Mietseinnahmen pro 1906–1911: M. 164 724, 104 7327 99 210, 92 343, 78 604, 67 012 (1911 blieben verschiedene Räume in den Häusern, zumeist Läden leer). Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Ankauf der sämtl. M. 1 500 000 Aktien der Savoy Hotel A.-G. in Berlin zu 150 %. Siehe diese Ges. (Div. derselben 1900–1912: 10, 1, „,. „ 4½, 4½, 4½, 4, 4, 0 %) unter Erhöh. des A.-K. der Admiralsgarten-Bad-Ges. um M. 2 250 000 Vorz.-Aktien. Das Hotelgrundstück, Friedrichstr. 103 belegen, ist 3161 am gross, hat eine Feuerkasse von M. 1 458 900 u. ist mit M. 4 339 000 Hypoth. belastet. Eine Veräusserung der Savoy-Hotel-Aktien darf nur mit Genehm. der G.-V. erfolgen. Den Betrieb des Savoy- Hotels hat seit dem 1./1. 1906 bis 31./12. 1911 das Admiralsgarten-Bad in eigene Regie übernommen. Nachdem Anfang 1907 Adolf C. Eberbach die Majorität der Aktien der Admirals- garten-Bad-Ges. erworben hatte, ging infolgedessen u. lt. a. o. G.-V. v. 26./7. 1907 die Ver- waltung an die sogenannte Eberbach-Gruppe über (s. unten), die nur ca. 3½ Monate im Amte war, aber trotzdem die Ges. mit vielen Schulden belastete. Näheres hierüber s. in J ahrg. 1909/10 des Handbuches. Im Geschäftsj. 1908 ist es gelungen, im Vergleichswege diese Hypotheken- schulden zu vermindern und den Rest, welcher in der Zeit vom 1./4.–1./10. 1908 fällig sein sollte — mit Ausnahme eines Betrages von M. 419 000, von dem M. 19000 am 1./7. 1908 M. 400000 am 1./10. 1908 fällig wurden – unter teilweiser Ermässigung des Zinssatzes zu prolongieren. Die a. o. G.-V. v. 7./12. 1907 wählte einen vollständig neuen A.-R.; inzwischen war bereits der frühere langjährige Vorst. J. Norden wieder in sein Amt berufen worden u. ausserdem Ernst Rachwalsky (beide inzwischen wieder ausgetreten), dagegen war das Eberbachsche Vorst.-Mitgl. O. Hillengass aus der Direktion geschieden, Melchior Schwoon bereits am 1./10. 1907. Die G.-V. v. 7./12. 1907 beschloss die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gegen die Mitgl. des A.-R. sowie des Vorst., die zur Zeit A. C. Eberbachs, also von Ende Juli bis Anf. Nov. 1907 tätig waren; nachdem bereits verschied. Termine in dieser Regressangelegenheit vertagt wurden, schwebt der Prozess gegen die Mitgl. d. A.-R. noch (siehe unten). Das gegen die beiden Vorst.-Mitgl. aus der Aera Eberbach (Hillengass u. Schwoon) eingeleitete Prozessverfahren ist auch vom Reichsgericht zu Gunsten der Ges. entschieden worden. Diese beiden Vorst.-Mitgl. haben inzwischen den Offenbarungseid geleistet, und sich damit ihren Ver- pflichtungen gegen die Ges. vorläufig entzogen. Da die Ges. vorläufig der Kostenersparnis halber nur M. 20 000 eingeklagt hatte, hat sie nachträglich zur Vermeidung der Verjährung einen entsprechend höheren Betrag auf dem Klagewege geltend machen müssen. Ein gleich- zeitig gegen O. Hillengass, Melchior Schwoon u. Justizrat Dr. Hirschel, unter der Beschuldig., sie hätten als Mitgl. der Verwalt. des Unternehmens sowie des Savoy-Hotels absichtlich zum Nachteil der beiden Ges. gehandelt, anhängig gemachtes Strafverfahren wurde Anfang 1910 eingestellt. Die Bilanz für 1907 wies nach Abzug des gesetzlichen R.-F. in Höhe von M./273 734 einen buchmässigen Verlust von M. 2 592 116 auf. Hiernach erschien zwar ziffern- mässig die Hälfte des A.-K. von M. 5 100 000 verloren, was die Verwaltung veranlasste, den gesetzlichen Vorschriften entsprechend den Aktionären eine bezügliche Mitteilung zu machen. Die Ges. verfügt aber in dem tatsächlichen Mehrwert ihres Grund- besitzes gegenüber dem Buchwert über bedeutende, in der Bilanz nicht in die Er- scheinung tretende Reserven (Grundstück Friedrichstr. 102 in 1909 mit M. 1 248 728 Gewinn verkauft; siehe unten). Einen weiteren beträchtlichen Wertfaktor bilden die der Ges. zustehenden Regressansprüche an die frühere Verwaltung; diese Regressforderungen, welche per 31./12. 1907 auf etwa M. 3 700 000 beziffert wurden, standen Ende 1911 mit M. 2 834 565 zu Buch. Auf die Forderung an Adolf C. Eberbach M. 2 317 414 entfielen 1910 2 % aus der Konkursmasse für die Admiralsgarten-Bad-Ges. (1913 noch M. 22 000 erhalten; siehe unten). Der in der Zeit Eberbachs entstandene Verlust von M. 3 703 988 hat sich einschliessl. der im J. 1907 in Vergleichswege zurückerlangten M. 596 800 um insgesamt M. 726 800 ver-