1880 Hotels und Restaurants. lt. G.-V. v. 19./4. 1890 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1890, an- geboten ersten Zeichnern u. Aktionären bis 15./12. 1890 je zur Hälfte zu 115 %; auf je M. 6000 nom. alte Aktien entfiel 1 neue Aktie. Die G.-V. v. 4./7. 1905 beschloss zwecks Erneuerung des Hotels Kaiserhof u. Ausbaues des Kurhauses Heringsdorf weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1000, über- nommen von der Dresdner Bank in Berlin zu 110 %, angeboten, nachdem die Gründer der Ges. zufolge des ihnen statutar. zustehenden Rechtes M. 890 000 zu 110 % übernommen, M. 1 110 000 den Aktionären 15.–30./11. 1905 zu 110 % zuzügl. Stückstempel u. abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1906: auf je M. 3600 nom. alte Aktien entfiel dabei eine neue à M. 1000, Agio mit M. 83 670 in den R.-F. A.-K. somit von 1906–1908 M. 6 000 000 in St.-Aktien u. zwar in 9998 Aktien (Nr. 1–9998) à M. 300, 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 u. 4 Aktien à M. 300, deren jede aber lt. G.-V. v. 26./5. 1883 nur noch über M. 150 in Kraft ist. Sanierung 1908: Nach dem Bericht des A.-R. waren die Schwierigkeiten des Unter- nehmens 1907/08 im wesentlichen durch zwei Ursachen hervorgerufen. Erstens hat der im J. 1905 begonnene Umbau u. die Neueinrichtung des Kaiserhofhotels u. des Kurhauses in Heringsdorf annähernd M. 5 000 000 beansprucht. Da durch die Kapitalsemission von 1905 nur M. 2 000 000 bare Mittel beschafft worden waren, so mussten die weiteren Asgaben im Wege des Kredites gedeckt werden, u. zum Teil ist die Regulierung der Rechnungen über die Fälligkeit hinaus verzögert worden. Die zweite Ursache der Schwierigkeiten ist der im Juli 1907 vom A.-R. beschlossene Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand Ende 1907 bei der Berliner Hotelgesellschaft mit etwa M. 7 000 000 zu Buch. Der A.-R. erachtete diesen Einstandspreis für erheblich zu hoch u. schlug den Aktionären vor, den durch Zuzahlung von 40 % auf die Aktien der Ges. zufliessenden Buchgewinn zur Abschreib. auf das Konto Hotel Atlantic zu verwenden (geschehen). Für Fertigstellung und Einrichtung des Hotel Atlantic war eine Summe von etwa M. 5 000 000 notwendig. Es gelang, den nachstehenden Rekon- struktionsplan aufzustellen (genehmigt in der G.-V. v. 19./3. 1908): Auf das Hotel Kaiserhof wurde eine Oblig.-Anleihe 2. Serie in Höhe von M. 3 000 000 zu 5 % verzinsbar ausgegeben, eingetragen hinter der bereits begebenen M. 5 000 000 Obligat.-Anleihe; ferner wurde der Ges. unter der gleichen Voraussetzung ein Vorschuss von M. 2 000 000 hinter der Hypothek der M. 2 990 000 auf das Hotel Atlantic für längere Jahre eingeräumt. Schliess- lich wurde den Aktionären der Umtausch ihrer Aktien in Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % des Nominalwertes vorgeschlagen (s. unten). Die G.-V. v. 19./3. 1908 setzte die Entlastung an einige Mitgl. des A.-R. bis zur nächsten G.-V. aus u. behielt sich die Stellung von Regressansprüchen vor, deren Verfolgung inzwischen begonnen hat, denn im Dez. 1908 wurde die Regressklage gegen die alte Verwaltung eingereicht. Sie erstreckt sich auf einen Teilbetrag von M. 2 000 000 und ist gerichtet gegen den früheren Gen.-Dir. Fritz Eberbach sowie gegen die Herren: Justizrat Dr. Hirschel, Bankier Oscar Nelke, Rentner Felix Simon, Bankier Max Jaffa, Berlin; Carlos de Freitas, Hamburg; Fabrikbes. Rob. Müller, Schönebeck; Kontreadmiral z. S. a. D. von Grumme, Königsberg; Herm. Neesen, Bremen; Freih. v. Solemacher, Berlin; Lloyd-Dir. Pl. Heineken, Bremen; Komm.-Rat Büxen- stein, Berlin. Die Klage wendet sich also gegen alle jemals in der Aera Eberbach an der Verwaltung der Kaiserhof-Ges. beteiligten Personen, auch gegen die inzwischen wiederholt als mittellos bezeichneten, u. ebenso gegen diejenigen, die vor dem Zusammenbruch u. ohne die Aktionäre über die Motive aufzuklären, sich aus dem A.-R. zurückzogen. Im Zusammen- hang mit dieser Regressklage wurde im März 1909 dem früheren Gen.-Dir. Fritz Eberbach sowie dem früheren Vors. des A.-R. Justizrat Dr. Hirschel wegen Bilanzverschleierung der Strafprozess gemacht, der jedoch bei letzterem mit Freisprechung endete. Ein weiteres Verfahren gegen Fritz Eberbach endete im Jan. 1912 mit dessen Freisprechung. Mit zwei Mitgliedern des A.-R. (Jaffa u. Büxenstein) wurde Ende 1909 ein Vergleich von zus. M. 250 000 abge- schlossen, ebenso von der G.-V. v. 12./11. 1910 ein Vergleich mit dem früheren Mitgl. des A.-R. dem Kontre-Admiral von Grumme auf der Basis von M. 50 000 gutgeheissen; auch mit Felix Simon kam ein Vergleich auf der Basis von M. 50 000 zustande. Die Regress- brozesse befinden sich im Stadium der Zeugenvernehmungen u. nehmen einen für die Ges. günstigen Fortgang. Die G.-V. v. 19./3. 1908 beschloss entsprechend obigen Vorschlägen zur Sanierung der Ges.: Denjenigen Aktionären, welche eine Barzahl. von 40 % des Nennwertes auf jede Aktie leisten (Frist 6./4.–30./5. 1908), sollen ihre bisherigen Aktien in Vorz.-Aktien um- gewandelt werden. Die Inhaber der Vorz.-Aktien sollen erhalten ab 1./1. 1908 aus dem nach Dotierung des gesetzl. R.-F. u. nach Abzug der zur Bildung oder Verstärk. von Rückl. bestimmten Beträge eine Div. bis zu 6 % (siehe hierüber Jahrg. 1912/13 d. Jahrb.). Nach Durchführung der Transaktion betrug Ende 1908 nach handelsgerichtl. Eintragung das A.-K. M. 6 000 000, davon M. 5 140 000 Vorz.-Aktien u. M. 860 000 in St.-Aktien; so Stand von 1908–1912. Interessengemeinschaft mit Aktien-Bauverein „Passage“: In den letzten Tagen des April 1912 ist zwischen den Verwaltungen des Aktien-Bauvereins „Passage“ u. der „Berliner Hotel-Ges.“ über eine Vereinigung beider Unternehm. ein Einverständnis erzielt worden. Von einer eigentlichen Fusion ist aus Gründen der Stempelersparnis abgesehen worden, wenn auch die geplante Kombination wirtschaftlich zu einem gleichwertigen Ergebnis führt. Der Aktien-Bauverein „Passage“ bot den Aktionären der Berliner Hotel-Ges. einen Umtausch