1956 Cigarren- und Tabak-Fabriken. Die Ges. erwarb von Georg A. Jasmatzi, als Inhaber der Firma Georg A. Jasmatzi in Dresden auf Grund ihrer Eröffnungsbilanz v. 1./1. 1901 folgende Aktiven dieser Firma um die beiverzeichneten Preise, u. zwar: Grundstück Schandauerstr. 570 000, Maschinen 164 348.26, Maschinenbau 5025.62, Inventar 17 276.32, Utensilien 8409.69, Pferde u. Geschirr 7783.48, Waren 337 662.65, Kassa 2281.53, Wechsel 42.25, Debitoren 198 245.80, Bankguthaben 188 854.40, Kaution 70. Sa. M. 1 500 000. Dieser Preis von M. 1 500 000 wurde Georg A. Jasmatzi da- durch gewährt, dass ihm 500 Stück Aktien der Ges. à M. 1000 = M. 500 000 gewährt, während ihm restliche M. 1 000 000 in bar vergütet wurden. Die Firma The American Tobacco Company in New Jersey, Geschäftsstelle in New York City zahlte aus eigenen Mitteln – ohne jede Belastung der A.-G. – an Georg A. Jasmatzi als Gegenleistung dafür, dass er für Firma u. Kundschaft der A.-G. nichts berechnete, M. 400 000. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des in Dresden von Georg A. Jasmatzi betriebenen Geschäfts, sowie überhaupt Fabrikation von u. Handel mit Cigaretten, Cigarren u. türkischem Tabak, sowie verwandten Artikeln. 1907 wurde in Dresden eine zweite Fabrik eröffnet. Zurzeit bestehen Zweigniederlassungen in Berlin, Konstantinopel, Kavalla, Xanthi, Adrianopel und Samsum. Die Ges. besitzt in Dresden, Eche Schandauer u. Gottleubaer Strasse ein Fabrik- grundstück, welches einen Flächenraum von 3720 qm umfasst, von denen ca. 2850 qm bebaut sind. Auf demselben befinden sich 2 dreistöckige Fabrikgebäude, die im Jahre 1910 durch einen in Eisenbeton ausgeführten Neubau verbunden worden sind. Die Hauptgebäude sind in den Jahren 1900–1901 massiv hergestellt worden. Sämtl. Gebäude sind mit Niederdruck- Dampfheizung u. elektr. Beleuchtung versehen. Das Vordergebäude besitzt vollkommen ausgebaute Unterkellerungen, die den Raum unterhalb des Vorgartens umfassen u. zur Lagerung von verzollten Tabaken dienen. Im J. 1911 hat die Ges. 5050 qm Bauland Ecke Glashütter u. Gottleubaer Strasse erworben, auf welchem 1911/13 ein Gebäude errichtet wurde, das im Jan. 1913 bezugsfertig sein u. eine bebaute Fläche von ca. 2600 qm u. eine Nutzfläche von ungefähr 15 700 qm aufweist. Kosten des Neubaues rund M. 1 000 000. Sämtliche Räume haben eine Arbeitsfläche von ca. 9060 qm. Als Zentrale für die Kraft- u. Lichterzeugung ist ein 1910 neu aufgestellter Diesel-Motor von 160 PS. vorhanden, der mit einer Dynamomasch. von rund 1000 Ampere Leistung gekuppelt ist. Als Reserve dient ein Körtingscher Gasmotor von 40 PS., gekuppelt mit einer Dynamomasch. von ca. 300 Ampere Leistung, sowie ein Umformer-Aggregat von 40 Ps mit ca. 300 Ampere Leistung, welches an das Kabelnetz der städt. Elektrizitätswerke angeschlossen ist. Ferner sind 49 Elektro- motore mit einer Gesamtleistung von ca. 150 PS. direkt an einzelne Arbeitsmasch an- geschlossen. Im Betriebe befinden sich 69 Zigaretten-Masch., 63 Zigarettenhülsen-Masch., 57 Kartonnagen-Masch. u. 72 verschiedene Hilfsmasch. Die Ges. fabriziert Zigaretten für Inland u. Export u. beschäftigt ausser 146 kaufmännischen u. techn. Beamten u. 33 Reisenden ungefähr 1250 Arb. u. Arbeiterinnen. In der Trinitatisstr. in Dresden wird in einem ge- mieteten Fabrikgebäude eine Filialfabrik unterhalten. Diese Fabrik ist in allen Fabrikations- zweigen so ausgestattet, dass die Ges. bei einer unvorhergesehenen ernstlichen Betriebs- störung in der Hauptfabrik in der Lage ist, die Fabrikation durch diese Fabrik aufrecht erhalten zu können. Kapital: M. 14 000 000 in 6000 Vorz.-Aktien u. 5800 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1903 um M. 3 500 000 in St.-Aktien. Die Zeichner der neuen, zum Nennwert ausgegeb. 3500 Aktien hatten die Hälfte der 1903 von der Ges. für Reklame etc. ausgegeb. Kosten zu tragen. Die G.-V. v. 29./3. 1911 beschloss zur Stärkung u. Erweiterung der Betriebsmittel das A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 10 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 5000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von den alten Aktionären zu pari. Ein Teilbetrag (M. 2 500 000) wurde von den Zahlstellen (siehe unten) zu 103.75 % zur Zeichnung aufgelegt. Zu Erweiterungsbauten und zur Ver- stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 28./3. 1912 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000, hiervon sind 3000 Vorz.-Aktien u. 1000 St.-Aktien, sämtlich mit Div.- Ber. ab 1./1. 1912 u. zu pari plus 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1912 begeben. Die Vorz.-Aktien er- halten aus dem Reingewinn mit demVorzugsrecht vor den übrigen Aktien ab 1./1. 1911 eine Div. im Höchstbetrage von 5 %. Reicht der verteilbare Jahresgewinn zur Bezahlung dieses Vorzugs- gewinnanteils von 5 % nicht aus, so ist das Fehlende aus etwa vorhandenen Rücklagen, Spez.-R.-F. u. dergl. (ausgenommen den gesetzl. R.-F.) zu entnehmen. Reichen auch diese zur Bezahlung des Vorzugsgewinnanteils von 5 % nicht aus, so findet eine Nachzahlung der Gewinnanteilreste früherer Jahre aus dem verbleibenden bilanzmässigen Gewinne des folgenden oder der folgenden Jahre nach der Bezahlung der Vorz.-Gewinnanteile für das zuletzt abgelaufene Jahr in der Weise statt, dass das Nachbezahlungsrecht für den älteren Gewinnanteilsrest stets demjenigen für den jüngeren vorangeht. Die Nachzahlungen erfolgen gegen Einreichung des Gewinnanteilscheins, weleher für das Jahr lautet, aus dessen Gewinn sie geleistet werden. Die Inhaber der St.-Aktien haben einen Gewinnanteil erst dann zu beanspruchen, wenn die Vorz.-Gewinnanteile des lauf. Jahres u. die etwa rückständigen der Vorjahre vollständig beglichen sind. Auf einen weiteren Jahresgewinn als 5 % ihres Nenn- wertes geben die Vorz.-Aktien kein Recht. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien aus dem verteilbaren Liquid.-Ergebnis, bevor den St.-Aktien irgend ein Bezug zusteht, ausser dem Nennwert der Aktien nebst etwa rückständ. Gewinnanteilbeträgen ein Aufgeld von 10 % des Nennwerts sowie an Stelle alles weiteren eine Vergüt. von 5 % für das Fahr auf den Nennwert der Vorz.-Aktien, berechnet vom Beginn des Geschäftsjährs, in welchem die Liquid. beséhlossen wird, bis zum Auszahlungstage. „