Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. 2011 Fabrikation englischer und anderer in das Fach einschlagender Wollwaren etc. In Betrieb 555 Webstühle, beschäftigt ca. 1650 Arbeiter. Für Instandhaltung der Masch. u. Gebäude wurden 1906–1912 M. 142 304, 154 459, 120 156, 160 684, 128 150, 163 773, 145 111; für Neueinricht. M. 330 936, 470 415, 237 163, 202 842, 214 665, 227 047, 281 262 aufgewandt; Gesamtabsatz 1905–1912: M. 3 599 949, 4 817 908, 5 274 036, 4 686 832, 4 205 917, 5 497 340, 4 831 552, 5 174 709. Die Ges. war seit 1908 mit M. 127 500 an der unter ihrer Mitwirkung erfolgten Gründ. der „Englischen Wollenwaren-Manufaktur Brünn, G. m. b. H.“ beteiligt. Dieses Engagement konnte 1909 verlustfrei abgestossen werden. Zur Ergänz. ihrer Produktion be- schloss die Verwalt. eine Vereinig. mit der Schles. Tuchfabrik R. Wolff A.-G. in Grünberg herbeizuführen, welche in der Herstell. von glatten Tuchen, Eskimos u. verwandten Artikeln reiche Erfahr. u. ein gutes Renommee besitzt. In der a. o. G.-V. v. 4./12. 1909 wurde ge- nehmigt, mit dieser Ges. zur Anbahnung der Fusion vorerst eine Interessengemeinschaft auf 3 Jahre abzuschliessen u. zwar rückwirkend v. 1./1. 1909 ab, verlängert bis ult. 1914; ferner das A.-K. um bis M. 720 000 zu erhöhen (begeben M. 684 000) zwecks Erwerb von Aktien der Schles. Tuchfabrik durch Gewähr. von je 4 dieser neuen Aktien gegen je 5 Aktien der Tuchfabrik. Dieser Umtausch der neu ausgegebenen Aktien in solche der Schles. Tuch- fabrik hat inzwischen stattgefunden u. zwar wurden gegen Hergabe von M. 648 000 neuer Aktien M. 855 000 von dem insgesamt M. 892 000 betragenden A.-K. dieser Ges. erworben. Nach dem vereinbarten Verteilungsmodus hat die Schles. Tuchfabrik an die E.W.-M. 1909 u. 1910: M. 142 833, 37 934; 1911 u. 1912: die Engl. W.-M. an Schles. Tuchfabr. M. 31 954, 1527 abgeführt; Div. der Schles. Tuchfabrik 1909–1912: 5, 4, 0, 0 %. Infolge der ungünstigen Marktverhältnisse konnten 1911 nach M. 221 050 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 25 351 erzielt werden, Auch 1912 resultierte nach M. 287 532 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 25 164. Kapital: M. 3 184 000 in 3184 gleichberecht. Vorrechts-Aktien Lit. A (Nr. 2501 bis 5684) à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000 in Stamm-Aktien à M. 500; betreffs der Wand- lungen des A.-K., sowie über die Sanierungen der Ges. siehe die früheren Jahrgänge dieses Handbuches. Zur Stärkung der Betriebsmittel und weiteren Investierungen in die Anlagen beschloss die G.-V. v. 3./4. 1905 Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 500 000) in 1000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, hiervon übernommen von einem Konsortium M. 750 000 zu 107 %. M. 250 000 zu 112 % nebst 4 % Stück-Zs. ab. 1./1. 1905 ohne Stempel. angeboten den alten Aktionären M. 750 000 2: 1 v. 2.–16./5. 1905 zu 112 %. Agio der letzten Em. mit M. 50 376 in den R.-F. Die a. o. G.-V. v. 4./12. 1909 beschloss behufs Herbeiführ. einer Interessengemeinschaft mit der Schles. Tuchfabrik R. Wolff A.-G. Erhöhung des A.-K. um bis M. 720 000; begeben wurden M. 684 000 (siehe oben). Bei einer Erhöh. des A.-K. über M. 3 000 000 haben die Vorbesitzer bezw. deren Erben das Recht, M. 600 000 zu pari zu beziehen. Genussscheine: Näheres hierüber s. Jahrg. 1908/09 dieses Buches. Die Restabzahlung an die Genussscheine erfolgte mit M. 12 000 im J. 1908 u. sind deren Rechte somit erloschen. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4 %, Oblig. v. 1889, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1890 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; kann beliebig verstärkt werden. Die Anleihe ist durch erststellige Kautionshypothek zu gunsten des Berliner Bankinstituts Jos. Goldschmidt & Co., Berlin, gedeckt. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Bankinstitut Jos. Goldschmidt & Co.; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn, Dresdner Bank. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 939 000. Kurs in Berlin Ende 1891–1912: 80, 89.50, 93, 100.25, 98.50, –, –, 92.90, 91.50, –, 82, 93, 96.25, 95.60, 96.50, 96, 92.50, 94.50, –, 93.50, 94, – %. II. M. 750 000 in 4½ % Oblig. v. 1895, rückzahlb. zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 20 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./10. Die Anleihe ist an zweiter Stelle durch Kautionshypothek von M. 900 000 zu gunsten des Berliner Bankinstituts Jos. Goldschmidt & Co. gedeckt. Zahlst.: Berlin: Berl. Bankinstitut Jos. Goldschmidt & Co. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 170 000. Kurs in Berlin Ende 1895–1912: 104.30, 102.25, –, 90, 92.50, –, –, 92. 98.50, 101.60, 102, –, 101.75, –, –, 101, 101.80, – %. Grundschuld: M. 600 000, eingetr. als Unterlage für Bankkredit zwischen der I. u. II. Hyp. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher bis 1904: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Jede Vorr.-Aktie Lit. A = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindest. 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsmässige Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div. an Vorr.-Aktien Lit. A, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Eine feste, garantierte Jahresvergütung von M. 1000 für jedes A.-R.-Mitgl., sowie eine Extravergütung von zus. M. 1000 für den Vors. und dessen Stellv. wird auf Handl.-Unk. verbucht und auf die vorgenannte Tant. in An- rechnung gebracht. Bilanz am 31. Dez. 1912: Grund u. Boden 137 175, Gebäude 1 437 968, Masch. u. Utensil. 2 255 950, Gleis-Anlagen 2479, Brunnen 1, Pferde u. Wagen 1, Patente 1, Kassa 11 688, Wechsel 27 508, Effekten 757 711, Debit. 640 632, Fabrikations-Bestände 2 045 406. – Passiva: Voyr.- Aktien Lit. A 3 184 000, 4 % Oblig. 939 000, 4½ % do. 170 000, do. Zs.-Kto 20 737, Hypoth. 21 000, unerhob. Div. 50, Kredit. 2 000 968, Akzepte 425 000, Arb.-Unterstütz.-F. 61 000, R.-F. 169 394 (Rückl. 1258), Spez.-R.-F. 300 000, Vortrag 23 905. Sa. M. 7 316 524. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Gebäude 36 870, do. auf Masch. 250 661, Instandhalt. der Gebäude u. Masch. 145 111, Steuern u. Assekuranzen 47 616, Handl.-Unk.