2054 Baumwoll-Spinnereien und Webereien. Baumwollepinnerei am Stadtbach in Augsburg. Gegründet: 10./11. 1851 bezw. 9./1. 1852. Zweck: Betrieb einer Baumwollspinnerei. Die Fabrik arbeitet mit 198 000 Spindeln u. circa 1100 Arbeitern. Produziert wurden. 1903–1912: 9 442 198, 9 637 303, 10 329 624, 9 733 457, 10 519 577, 9 814 032, 11 427 778, 9854 452, 10 417 408, 10 910 024 Zollpfund Garne aus 24 521, 24 929, 26 213, 24 011, 26.359, 24 379, 27 973, 24 312, 25 815, 27 641 Ballen Baumwolle. Die Dampfkessel- u. Masch.-Anlagen für die 3 Spinnereien Altbau, Neubau u, Shedbau liefern einschliessl. einer Dampfturbinenanlage ca. 5000 PS., die Turbinenanlagen ca. 3500 PS. einschl. zweier elektr. Kraftübertrag.- Anlagen von 2500 PS. Neueinricht. seit 1902 im Betrage von M. 5 373 608 wurden aus vorhandenen Mitteln bestritten. Die Ges. wurde Mitte Juni 1910 von einer Hochwasser- katastrophe heimgesucht, deren Folge durch Verkiessung des Lechflussbettes eine starke Minderung der Wasserkraft ist. Auf Anlage-Kto kamen 1911 neben einem Grundstückskauf zwei Anbauten in der Spinnerei, ein Arb.-Wohnhaus mit 27 Kleinwohnungen, ferner für Heberleitung u. Lechschwelle der Betrag von M. 259 949; an Masch. kamen Ringspinnmasch. u. Fleyer, sowie Elektromotorantriebe mit Transmissionen im Altbau u. Neubau zum Ersatz der stehenden Hauptwelle im Betrage von M. 219 570 in Zugang. Bei der Mech. Weberei J. Fleischer, G. m. b. H. in Plauen ist die Ges. 1905 eine Beteilig. in Höhe v. M. 300 000 eingegangen (auf Effektenkto verbucht.) 1911 übernahm die Ges. M. 200 000 neue Aktien der Mech. Weberei am Fichtelbach in Augsburg. Die Baumwollspinnerei am Stadtbach übernahm die sämtl. Aktiven der Spinnerei Wertach mit ca. 41 000 Spindeln unter Eintritt in die laufenden Liefer.-Verträge mit Wirkung vom 1./1. 1913 an. Der Kaufpreis war nach Abrechn. der gleichfalls zu übernehmenden Passiven auf M. 850 000 „ worden u. wurde zum Teil in bar, zum Teil durch Hinausgabe von 100 Aktien à M. 2000 der Baum- wollspinnerei am Stadtbach beglichen. 1 Kapital: M. 4 200 000 in 2100 Aktien à M. 2000. Urspr. fl. 900 000, erhöht 1857 auf fl. 2 000 000 = M. 3 428 571.43 in 2000 Aktien à fl. 1000. In der a. o. G.-V. v. 17./12. 1912 wurde beschlossen, anlässl. der käuflichen Erwerb. der Spinnerei Wertach das bisher. A.-K. von fl. 2 000 000 = M. 3 428 571.43 bis zum Betrag von M. 4 200 000 zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurden ausser der Ausgabe von 100 Stück neuen Aktien zu M. 2000, welche an die Spinnerei Wertach zur Verteil. an ihre Aktionäre ausgefolgt wurden, die bisher. 2000 Aktien der Baumwollspinnerei am Stadtbach zu fl. 1000 = M. 1714.28 in solche zu M. 2000 durch Aufzahl. von M. 285.72 Aufrund. des Nennwertes unter gleichzeitiger Einzahl. von weiteren M. 285.72 für 100 % Agio umgewandelt. Die Einzahl. von M. 571.44 per Aktie zuzügl. 4 % Zs. hieraus vom 1./1. 1913 bis zum Tage der Zahlung war in der Zeit vom 2.–31./1. 1913 zu machen. Schlussscheinstempel trug die Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 3 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am z1. Dez. 1912: Aktival Immobil. u. Masch. 4111 264, Baumwolle, Garne etc. 4 665 331, Kassa 16 832, Wechsel 855 569, Effekten 755 530, Vorausbez. Versich. 74 900, Debit. 647 822. – Passiva; A.-K. 3 428 571, R.-F. 630 330, Spez.-R.-F. 1 371 428, Div.-R.-F. 350 000, Disp.-F. 10 290, Arb.-Remun. u. Wohlfahrts-Kto 51/790 (Rückl. 40 000), Witwen- u. Mh Unterst.-Kasse 113 510, Unterst.-Kasse für das Fabrikpersonal 472 522, Extra-Unterst.- Pens.-F. 654 595, Ersparniskto für das Fabrikpersonal 522 765, Kredit. u. Tratten gegen wolle 2 641 576, Div. 480 000, Talonsteuer-Res. 36 000, KRückstell. f. Umbau 30 000, Extra-Ab- schreib. 100 000, Vortrag 233 868. Sa. M. 11 127 249. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Immobil. u. Masch. 200 461, Unk. 310 035, Fabrikkrankenkasse 43 927, Unfallversich. 11 805, Invaliditäts- u. Altersversich. 10 633, Abschreib. auf Wertp. 1107, Reingewinn 919 868. – Kredit: Vortrag 73 832, Fabrikat.- Kto 1 416 044, Zs. 7962. Sa. M. 1 497 838. Kurs Ende 1888–1912: 290, 278, 240, 210, 222, 231, 230, 295, 315, 305, 329, 325, 250, 265, 258, 315, 285, 320/324, 305. 280, 291, 265, 280, 275 % Votiert in Augsburg. Dividenden 1886–1912: 11à, 13, 14.58, 11–, 11¾, 9½, 10½, 10½, 10½, 14, 17½, 171/ 2 17½, 17½7 15 ¾-, 12¼ 10½, 120% 15 , 170 17½, 21, 19/¼ 17/½,14/12, 14 % (M. 240). Zahlbar spät. ab 1./5. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Karl Clauss; techn. Dir. Konr. Lembert. Prokuristen: Jul. Wilhelm, Carl Höppl. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat Ernst Schmid (Fr. Schmid & Co. 3 Stellv. Fabrikbes. Komm.-Rat Clemens Martini, Gutsbes. E. Forster, Privatier Friedr. Rauenbusch, Fürstl. Fuggerscher Domänen-Dir. Alfred Schum, Privatier Gg. L. Müller, Moritz von Stetten, Augsburg. Zahlstellen: Augsburg: Eigene Kasse, Bankhaus Friedr. Schmid & Co. Baumwollweberei Zöschlingsweiler, Sitz in Augsburg, Direktion in Zöschlingsweiler b. Dillingen a. D. Zweigniederfass. in Echenbrunn. Gegründet: 1862. Zweck: Betrieb mech. Baumwollwebereien. Die Fabriken arbeiten mit 1003 Webstühlen; 570 Arbeiter; 200 HP. Dampf u. 280 HP. Wasser. Verarbeitet wurden 1904–1912: 1 134 070, 1 087 617, 1 007 1 016 200,913 400, 922 500, 998 000, 1010000, ? kg Garn. Produktion jährl. ca. 160 000 Stück Tücher à 60 m. 1909 an 166 075 Stück.) Infolge der ungünst. Lage des Webereigeschäftes schloss das J. 1911 nach M. 22 932 Abschreib. mit