Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 2081 Spinnerei 1906–1912: 2 283 180, 1 901 361, 1 763 077, 1 913 416, 1 707 990, 1 679 266, 1 939 865 kg. (Seit einigen Jahren bei nur zehnstündiger Arbeitszeit, während früher ausserdem ein Teil der Spinnerei auch Nachts im Betrieb war.) Grundbesitz 60 ha. Die in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn von Strassburg nach Mülhausen (Station Benfeld) belegenen Etabliss. haben Bahnanschluss. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906–1912 M. 139 290, 99 907, 229 687, 84 903, 30 409, 13 540, 35 351. Am 15./3. 1907 brannte ein Teil der Spinnerei u. Appretur nieder; mit dem Wiederaufbau wurde sofort begonnen u. kamen die zerstörten Fabriks- teile im Laufe d. J. 1908 sukzessive in Betrieb; gleichzeitig erfolgte eine Ergänzung des Bestandes an Vorbereitungsmaschinen. Das Geschäftsjahr 1908 litt unter den Nachwehen des Brandes, sowie unter der schlechten Konjunktur, dazu kam die Betriebseröffnung einer Konkurrenzspinnerei am Platze sowie dreier weiterer Textilwerke in nächster Umgebung, Aus gleichen Gründen wie 1908 war auch das Geschäftsjahr 1909 ein ungünstiges. Der Reingewinn im Betrage von M. 30 849 (inkl. Vortrag a. 1908 M. 55 126) wurde nicht verteilt, sondern vorgetragen. Auch das J. 1910 verlief infolge der schwierigen Verhältnisse in der Baumwoll-Ind. ungünstig. Nach Zahlung der Oblig.-Zs. mit M. 30 259, Vornahme von M. 95 724 Abschreib. u. M. 56 854 Betriebsverlust ergab sich ein Gesamtverlust von M. 182 838. der sich durch den Gewinnvortrag aus 1909 M. 52 369 auf M. 130 469 reduzierte. Im J. 1911 betrug der Betriebsverlust M. 427 098, hierzu M. 91 836 Abschreib., sodass sich ein Gesamt- verlust von M. 649 404 ergab, wovon M. 100 745 durch Auflös. des R.-F. Deckung fanden, sodass ein Verlustsaldo von M. 548 658 verblieb; wegen Sanierung siehe bei Kap. Das. J. 1912 erbrachte nach M. 91 193 Abschreib. einen Reingewinn von M. 22 635, wovon der R.-F. M. 1131 erhielt u. M. 21 503 vorgetragen wurden. Kapital: Bis 1912: M. 2 500 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 500. Die ersten Zeichner erhielten zu jeder gezeichneten Aktie einen Genussschein (s. unten). Sanierung 1912: Zur finanziellen Rekonstruktion der Ges. beschloss die a. o. G.-V. v. 8./11. 1912 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 250 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verhältnis von 2:1 (Frist 8./5. 1913). Der durch die Herabsetz. freigewordene Betrag von M. 1 250 000 des A.-K. wurde 1) zur Deckung der Unterbilanz (Ende 1911 M. 548 658), 2) zur Reservestellung für Sanierungskosten mit M. 100 000, 3) für a. o. Abschreib. mit M. 601 341 verwendet. Die G.-V. v. 8./11. 1912 beschloss auch Erhöh. des A.-K. bis auf die urspr. Höhe von M. 2 500 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten eine kumulative Vorz.-Div. bis zu 6 % (also mit Nachbezugsrecht) u. geniessen im Falle der Auflös. der Ges. bei der Rückzahlung des A.-K. bis zu pari Vorrang vor den St.-Aktien. Nach Auszahl. von 6 % an die Vorz.-Aktien erhalten die St.-Aktien eine Div. bis zu 6 %, Rest gleichmässig an beide Aktienarten. Den alten Aktionären wird ein Bezugsrecht auf die neuen Vorz.-Aktien derart gewährt, dass auf je 2 alte Aktien à M. 500, also auf jede zus. gelegte Aktie à M. 500 eine neue Vorz.-Aktie à M. 1000 derart bezogen werden kann, dass die Aktionäre je 2 alte Aktien à M. 500, also eine zus. gelegte Aktie à M. 500 zu dem Betrage von M. 500 an Zahlungsstatt geben u. den Rest von M. 500 bar einzahlt. Die Hälfte des Barbetrages ist mit je M. 250 sofort bei der Zeichnung einzuzahlen, während von der anderen Hälfte M. 125 nebst 6 % Stückzs. hieraus seit 1./1. 1913 bis spät. 15./6. 1913 u. restl. M. 125 nebst 6 % Stückzs. hieraus seit 1./1. 1913 bis spät. 25./6. 1913 zu entrichten sind. Es steht jedoch den Zeichnern jederzeit frei, Vollzahl. vor den angegebenen Terminen zu leisten. Auf Grund dieses den alten Aktionären auf die neuen Aktien eingeräumten Bezugrechts sind bis April 1913 insges. M. 1 307 000 neue Aktien bezogen worden; der hierauf bar einzuzahlende Betrag beläuft sich auf M. 653 500. Da nach den Beschlüssen v. 8./11. 1912 ein Mindestbetrag von bar M. 750 000 für die Durchführung der Erhöh. verlangt wird, hat die Ges. den Aktionären durch eine nochmalige letzte Verlänger. der Bezugsfrist zur Aufbringung der noch fehlenden M. 96 500 Gelegenheit zu geben (Frist 15./6. 1913). Genussscheine: 5000 Stücke auf Namen mit Berechtigung zum ratierlichen Bezuge des in der Gewinnverteilung erwähnten Überschusses. Sie werden wertlos im Falle Auflösung der Ges. wegen eines 20 % des Grundkapitals übersteigenden Verlustes; in allen sonstiger Fällen der Auflösung oder Vereinigung sind die Genussscheine nach Wahl der Ges. entweder gegen Zahlung des 20fachen Betrages der im vergangenen Jahre auf die Genuss- scheine entfallenen Super-Div. einzulösen od. Genussscheine der vereinigten Ges. zu gewähren. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000. Zs. 31./3. u. 30./9. Tilg. zu pari ab 1898 in 25 Jahren durch jährl. Ausl. im Juni auf 30. Sept. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mülhausen: Bank von Mülhausen, sowie deren Filialen; Frankf. a. M.: Dresdner Bank; Basel: Schweiz. Bankverein. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 626 000. Aufgelegt bei den Zahlst. am 23./3. 1898 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., dann 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachbezugsrecht, danm 6 % Div. an St.-Aktien. Alles dies unbeschadet der Rechte der Genussscheininhaber u. der Tantiemeansprüche des Vorstandes u. des A.-R. Ausserdem erhalten die Zeichner von Vorzugsaktien mit jeder Vorzugsaktie je einen der gemäss § 9 des Statuts ausgegebenen, hierfür bereitgestellten Genussscheine. Vom Ubrigen bis 5 % vertragsm. Tant. an Dir., 10 % Tant. an A.-R. (bei event. Extra-Abschreib. und Rücklagen 15 %), bleibt dann noch ein Über- schuss, so erhalten die Genussscheine , über die weiteren verfügt die G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Fabrikgebäude 775 905, Fabrikeinrichtung 578 205, Häuser 97 846, Arb.-Wohn. 66 200, Liegenschaften 181 864, Mobil. 1, Werkzeuge 1, Wasser- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. I. 131