2122 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Vereinigte Schuhstoff-Fabriken in Fulda. Gegründet: 6./7. 1882; eingetr. 6./8. 1882. Zweck: Betrieb mech. Webereien, Färberei u. Appretur, sowie Fabrikation von Schuhstoffen, Teppichen u. Möbelstoffen. Kapital: M. 1 000 000 in 1400 Aktien (Nr. 1–1400) à M. 500 u. 300 Aktien (Nr. zwischen 1401–1980) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 700 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./11. 1888 um M. 580 000 (auf M. 1 280 000) in 580 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. In der G.-V. v. 29./3. 1904 wurde beschlossen, aus den flüssigen Mitteln der Ges. M. 280 000 eigene Aktien à M. 1000 einschl. der Div. für 1905 nicht über pari zurückzukaufen; an Stelle der zurückgekauften Aktien traten 280 Genussscheine, die ebenso wie die Aktien, nachdem diese 4 % Div. vorweg erhalten haben, am etwaigen weiteren Reingewinn u. im Fall Auflös. der Ges. an dem sich ergebenden Überschuss über das A.-K. teilnehmen. Demgemäss wurden die Aktionäre auf- gefordert, ihre Angebote bis 30./6. 1904 einzureichen. Der Rückkauf ist 1905 perfekt geworden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis ¼o des jeweil. A.-K. (ist erfüllt) dann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss stehen 20 % dem A.-R. zum Zwecke der Verteilung von Tant. zur Verf.; davon bezieht der A.-R. 10 %, das Übrige kann derselbe dem Vorst. u. den Beamten in vertr. Weise, sodann aber auch solchen Mitgl. des A.-R., welche mit einer besond. Tätigkeit im Interesse der Ges. beauftragt sind, zuweisen, oder auch zu Unterstütz. u. Vergüt. an Beamte oder Arbeiter verwenden. Der verbleib. Rest Div. gleichmässig weiter an Aktien u. Genuss- scheine bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Immobil. 369 516, Masch. 138 814, Mobil. 1. Fabrikat: u. Warenkto 249 563, Kassa 1595, Wechsel 25 082, Effekten I 102 485, do. II 10 000, Bankguth., Vorschüsse etc. 182 170, Kommandit-Beteil. 34 731, Debit. 328 506. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 38 034, Delkr.-Kto 44 839, R.-F. 128 000, Unterst.-F. 10 000, Div. 129 600, Tant. 26 553, Vortrag 65 438. Sa. M. 1 442 466. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen u. Steuern 73 678, Verluste auf Dubiosen 6370, Abschreib. 22 964, Gewinn 221 591. – Kredit: Vortrag 48 824, Zs. 22 983, Fabrikat.- u. Warengewinn 252 798. Sa. M. 324 606. Kurs Ende 1889–1912: 179.80, 169.50, 158, 153.50, 152.50, 165.50, 165.50, 153, 147.50, 143, 142, 140, 125, 110.50, 112, 130, 142, 156.50, 152.50, 132, 127, 155, 157.50, 147 %. Eingef. in Frankf. a. M. 19./2. 1889 durch Bass & Herz u. J. L. Finck, Voranmeldungskurs 157.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden: Aktien 1886–1912: 7, 8, 11, 13, 14, 14, 14, 12, 10, 10, 8, 9, 9, 10, 9, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 8, 9, 11, 10, 11 %. – Genussscheine 1905–1912: M. 50, 60, 70, 40, 50, 70, 60, 70. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Gustav Dux. Prokuristen: J. Müller, R. Weimar. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. R. Müller, Fulda; C. Müller, G. Müller, Wiesbaden; Herm. Wahler, Fulda; Carl Finck, Frankf. a. M. Zahlstellen: Frankf. a. M.: J. L. Finck; Berlin: Disconto-Ges.; Fulda: Dresdner Bank. Hanauer Kunstseidefabrik Akt.-Ges. in Gross-Auheim. Gegründet: 30./4. 1910; eingetr. 15./8. 1910 in Hanau. Gründer: Hanauer Kunstseide- fabrik, G. m. b. H., Gross-Auheim; Gebr. Uebel, Plauen; Bankier Siegmund Weis, Bankier Ludwig Hirschmann, Frankf. a. M.; Kaufm. Karl Müller, Ernst Bechtel, Hanau; Fabrikant Jean Brüning, Eindhoven (Holland); Walter Krause, Fabrikant Paul Julius Meissner, Leipzig; Fabrikant Johs. Elster, Adorf i. V.; Komm.-Rat Adolph Herbst, Triebes; Fabrikant Rob. Baum, Meerane i. S.; Fabrikant Mor. Hendel jr., Oelsnitz i. V. Die Hanauer Kunst- seidefabrik G. m. b. H. in Gross-Auheim brachte in die Akt.-Ges. ein, u. letztere übernahm von der genannten Ges. m. b. H. in Anrechnung auf das A.-K. die dieser gehörige, in Gross- Auheim gelegene Fabrik mit allen nach der Aufstell. v. 23./4. 1910 ihr zustehenden Aktiven, insbes. den Grundstücken, Patenten u. Patentanmeldungen, sowie allen etwaigen Geheim- u. sonst. Verfahren, Erfahrungen u. Fabrikationsmethoden. Die Firma Gebr. Uebel in Plauen brachte in die Akt.-Ges. in Anrechnung auf das A.-K. die ihr gehör., in dem überreichten Verzeichnisse im einzelnen genannten Kunstseidepatente bezw. Patentanmeld. für Deutsch- land ein. Die Hanauer Kunstseidefabrik, G. m. b. H., erhielt für ihr Einbringen 280 Aktien Serie A à M. 1000 u. 470 Aktien Serie B à M. 1000. Die genannte Ges. erhielt weiter für die Auslandspatente u. Lizenzen noch die in Art. 26 des Statuts der Akt.-Ges. v. 30./4. 1910 näher bezeichnete Vergüt. von 60 %. Die Firma Gebr. Uebel erhielt für ihr Einbringen 250 Aktien Serie B à M. 1000. Zweck: Erwerb der Aktiva der Hanauer Kunstseidefabrik, G. m. b. H., in Gross-Auheim sowie Erwerb von Patenten, Erfindungen u. Verbesserungen betr. die Herstell., Bearbeit. u. Verarbeit. von Kunstseide sowie von allen anderen industriellen Erfindungen oder Verfahren; Herstell., Be- u. Verarbeit. von künstlichem Rosshaar u. Kunstseide; Erwerb oder Pachtung bestehender u. zukünftiger Fabriken, Betriebe u. Unternehm., welche ganz oder teilweise