2138 Jute-Spinnereien und-Webereien. Ö―? Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Ed. Kauffmann-Fehr, Stellv. Dr. Franz Gaess, Bankdir. Friedr. Keller, Freiburg i. Br.; Ed. Steinhaeussler, Schopfheim; Rob. Schlumberger, Geb- weiler; Jul. Gütermann, Waldkirch-Gutach; Dir. Gust. Christ, Mülhausen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Freiburg i. Br. und Karlsruhe: Filialen der Rhein. Credit- bank; Freiburg i. Br.: Dresdner Bank; Reichsbank-Giro-Konto. Norddeutsche Jute-Spinnerei und Weberei in Hamburg, Heuberg 11, Fabriken in Schiffbek b. Hamburg und in Ostritz i. S. Gegründet: Febr. 1883; eingetr. 3./3. 1883. Zweck: Herstellung von Garnen, u. anderen Fabrikaten aus Jute oder ähnlichen Faserstoffen, sowie Vertrieb dieser Fabrikate. —– Die an der schiffbaren Bille belegene Fabrik Schiffbek enthält 8132 Feinspindeln u. 452 Webstühle, beschäftigt ca. 1400 Arb.; Fabrik Ostritz enthält 5516 Spindeln u. 200 Webstühle, beschäftigt ca. 900 Arb. Das Etablissement enthält auch eine Vorspinnerei, Appretur, Färberei u. Sacknäherei. Fabrikareal in Schiffbek ca. 47 500 qm, in Ostritz ca. 107 500 qm, in Schiffbek ist auf einem ca. 30 500 qm grossen Areal eine Arbeiterkolonie angelegt. Zugänge auf Anlage-Kti 1907–1912 M. 96 506, 102 909, 202 764, 58 272, 55 792, 168 495. Ein Feuer in der Schiffbeker Fabrik, sowie ein fast zweimonat. Streik der Schiffbeker Arb. hat das Resultat des Jahres 1911 ungünstig beeinflusst. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Juteindustrieller an. Produktion: Dieselbe betrug in den Jahren 1901 . . 12 571 017 kg Garn, 17 581 553 m Gewebe, 8 697 273 Säcke, 333?? . 5 18 074 720 „ 90 8 1903 6690 573 „ 18 473 563 „ 3 9 920667 1904 12 259 614 „ 17 802 548 „ 5 3640%% „ 1905 2 . 3 18 326 030 „ 9.496 5996 „ 1906 12217 685 „ 17 418 173 „ 3 9561 979 0 1907 12 3 0 765 „ 3 17 796 596 „ 3 8 635 887 1908 12 370 169 17 943 162 „ „ 8617 887 1909 3. . 8 727 918 „ 1910 13 213 006 „ 18 112 042 „ 9 226 978 „ 1911 4 901 ,. „%„%% „% 1912 13 514 572 19 518 444 9 247 279 Bei der Gründung der Ges. wurde das zu Schiffbek belegene, ca. 40 000 qm grosse Grundstück für M. 60 000 angekauft und die Gebäude 1883/84 errichtet. 1909 5500 qm für M. 56 494 hinzugekauft. 1894 erwarb die Ges. die „Oberlausitzer Jute-Spinnerei A.-G. in Ostritz“ mit Betrieb ab 1. Jan. 1894 für M. 2 102 027. (S. Jahrg. 1902/1903.) Die Ges. war lt. Beschl. vom 26./6. 1889 an der seiner Zeit in Schweden mit einem A.-K. von Kr. 1 200 000 errichteten „Skandinaviska Jute-Spinnerei och Väfveri Aktiebolaget in Oskarström“' mit Kr. 800 000 Aktien (1895 mit ca. M. 150 000 Gewinn gegen den Buch- wert wieder verkauft) beteiligt. Sie hat lt. G.-V. vom 31./3. 1891 für eine 5 % zu 105 % ab 1896 in 20 Jahren zu tilgende Anleihe jener Ges. in Höhe von Kr. 600 000 die hypothek. Garantie übernommen u. auf ihre Fabrik in Schiffbek mit M. 708 750 zur 2. Stelle eintragen lassen. Ferner besitzt die Ges. nom. M. 900 000 St.-Aktien der Elsäss. Ges. für Jute-Spinnerei u. Weberei in Bischweiler (A.-K. dieser Ges. M. 1 000 000 in St.-Aktien u. M. 600 000 in Vorz.- Aktien sowie eine 4 % Prior.-Anleihe v. M. 1 000 000; Div. d. St.-Aktien 1898–1912: 10. 10, 0, / —ßß„„ .kä .. I. . 12 %). Die Nordd. Jute-Spinnerei ist in deren A.-R. u. Dir. vertreten. Seit 1897 ist die Ges. mit Rbl. 800 000 (M. 2 181 600) u. noch Rbl. 233 500 Hyp.-Oblig. (M. 504 505) bei der von 1902–1911 unter Administration (Zwangsverwalt.) gestandenen A.-G. für Flachs- u. Jute-Manufaktur in Riga beteiligt (Div. 1899: 5 %; später: Nichts, 1912; 5 %). Der Betrieb der russischen Ges. ist jetzt in der vergrösserten Fabrik in Riga konzentriert; die Warschauer Fabrik ist ausser Betrieb u. soll event. mit Verlust verkauff werden, weshalb 1912 das A.-K. um 20 % herab- gesetzt wurde; seit 1900 wurde eine Div. nicht verteilt, doch wurden die Oblig.-Zs. u. gezogenen Stücke prompt gezahlt, auch an die Kredit. erfolgten Rückzahl. Die finanzielle Lage der Ges. hat sich in den letzten Jahren permanent gebessert, sodass die Aufhebung der Zwangsverwalt. Mitte 1911 erfolgte. Der Gewinn für 1911 wurde zu Abschreib. verwendet. Die Beteilig. bezw. die Aktien der fremden Ges. sollen bei Gelegenheit ganz oder teilweise verkauft werden, besonders die Aktien Rigaer Ges. (s. oben). Kapital: M. 4 100 000, und zwar M. 1 500 000 in 1500 Vorrechts-Aktien Lit. A (Nr. 1–1500) u. M. 2 600 000 in 2600 abgest. St.-Aktien Lit. B (Nr. 1–2600), sämtl. à M. 1000. Die Vor- rechts-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsverpflicht. und Vorbefriedigung im Falle Liquidation der Ges. Bei Ausgabe neuer Aktien haben die Aktionäre ein Be- zugsrecht auf die Hälfte zu dem von der G.-V. festgesetzten Preise. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1884 um M. 1 000 000 zu 105 %; 1889 weitere M. 1 000 000 an ein Konsortium zu 124 %, Bezugsrecht der Aktionäre zu 129 %; weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1894 zwecks Erwerb der Oberlaus. Jute-Spinnerei um M. 1 000 000 zu 110 % mit Div. ab 1./1. 1895. Die Aktionäre der Ges. und die der Oberlausitzer Jute-Spinnerei hatten ein Bezugsrecht; je zur Hälfte. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 25./11. 1897 um M. 1 200 000 (auf M. 5 200 000) in 1200, ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von