2184 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. führt als Rechtsnachfolgerin der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin den Betrieb laut seiner Zeit aufgestellten Vertrage. Hiernach werden etwaige, die Einnahmen übersteigenden Betriebsausgaben der Betriebsführerin nicht vergütet, auch nicht der Verlust eines Betriebsjahres auf die Rechnung des nächsten Betriebsjahres übertragen, dieselben sind vielmehr von der Betriebsführerin zu decken. Hierdurch ist die Fischhausener Kreisb.-Ges. dauernd vor einem Betriebsverluste gesichert. Kapital: M. 1 097 000 in 1097 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 011 000. Die G.-V. v. 8./2. 1911 beschloss Erhöh. um M. 86 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des Ern.-F. erhält die Oberleitung des Betriebes 10) alsdann 5 % zum R.-F. sowie Rücklage zum Spez.-R.-F., hiernach bis 4 % Div., vom Übrigen nach G.-V.-B. ausserord. Zuwendungen an Vorst., A.-R. und Beamte, Rest wird auf sämtl. St.-A. gleichmässig verteilt, insoweit derselbe von der G.-V. nicht zu Zwecken der weiteren Ausrüstung des Unternehmens bestimmt wird. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Eisenbahn 1 107 491, Kaut. 20 000, Grund u. Boden 12 500, Ostbank für Handel u. Gewerbe 4244, Verlust 52 953. – Passiva: St.-A. 1 097 000, Lenz & Co., Berlin, Kaut.-Kto 20 000, Disp.-F. 12 500, Ern.-F. 60 789, Lenz & Co., Berlin 6900. Sa. M. 1 197 189. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 47 862, Handl.-Unk. 308, Betriebskto 6429, Ern.-F. 5450. – Kredit: Zs. 359, Ostdeutsche Eisenb.-Ges., Zuschusskto 6738, Verlust 529531 Sa. M. 60 051. 1 1=4 Dividenden: 1899/1900: 0 % (Baujahre); 1900/01–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Goüp.-Verj-: 4 J. (F.)) Direktion: Reg.-Baumeister H. Lucht. Aufsichtsrat: (7) Vors. Landrat Petersen, Fischhausen; Stellv. Reg.-Rat Sutor, Geh. Baurat Rud. Varentrapp, Landeshauptm. von Berg, Königsberg i. Pr.; Dir. P. Lenz, Berlin; Fabrikbes. Ant. Porr, Fischhausen; Reg.- u. Baurat Michaelis, Königsberg. 33 Frankfurter Gütereisenbahn-Gesellschaft in Breslau, Königsplatz 2, mit Filialen in Frankfurt a. O., Stettin, Berlin, Hamburg, Cosel O.-S. und verschiedenen Agenturen. Gegründet: 28./12. 1882. Betriebseröffnung 19./11. 1881. Konc. v. 22./10. 1881 auf 45 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer Bahn, welche die grösseren Fabriken in Frankf. a. O. u. die Braunkohlengrube Vereinszeche Vaterland untereinander u. durch die Staatsbahn-Halte- stelle bei der Grube auch mit sämtl. Staatsbahnen bei Frankf. a. O. verbindet (nur Güter- verkehr). Neben diesem Lokalverkehr betreibt die Ges. einen Umschlagsverkehr für über- seeische Güter mit der Lausitz, Sachsen, Schlesien, Böhmen etc. Zum Betriebe des Transport- u. Schleppgeschäfts auf der Oder 1883 Erwerb des Materials der Stettiner Dampfschleppschiffahrts-A.-G. Ende 1884 Ankauf der Breslauer Rhederei Julius Schottländer u. Ausdehnung des Transport- u. Schleppgeschäfts auf Elbe, Havel, Spree u. die Kanäle. Auf der Oder auch Betrieb der Personen-Dampfschiffahrt. 1888 Errichtung des Verkehrshafen in Pöpelwitz. Die 1902 durch den Ankauf eines Nachbargrundstückes erweiterte Anlage in Frankf. a. 0. besteht in etwa 6.3 km Eisenbahn u. Nebengeleisen u. mechanischen Betriebseinrichtungen; in fahrbaren Betriebsmitteln sind vorhanden: 2 Lokomotiven, 34 Güterwagen, 3 Dampfkräne; ferner ein an der Oder gelegenes, 205 m langes Bollwerk, Petroleumspeicher, Güterschuppen, Materialremisen, sowie Beamten-, Betriebs- und Wohngebäude usw. Der Schiffspark bestand 1912 aus 22 Dampfern, 58 eis. Deckkähnen, 6 do. offenen Kähnen, 33 hölz. Kähnen, 1 Ligger, 4 eis. Deckschuten (Prähme), 1 hölz. Deckschute (Prahm), 3 eis. off. Schuten, 1 Dampfschute. Die Hafenanlage in Breslau-Pöpelwitz, mit einem Bollwerk (200 m Länge) ist mit 4 grossen Speichern, Ladehalle, Schiffswerft u. grosser Maschinenreparat.-Werkstatt, Kohlenkippern, 2 Lokomotiven, 11 Güterwagen, 3 Dampfkränen und 1 Handkran ausgestattet. Gesamt- zugänge auf Anlage-Kti 1906–1912: M. 82 326, 110 575, 44 726, 271 778, 96 524, 201 342, 326 649. Infolge des Bruches des Wehres bei Neissemündung im Juni 1911 u. der Trockenheit u. der hierdurch bedingten Betriebseinstellung wegen Wassermangel in der zweiten Hälfte des. J. 1911 hatte die Ges. 1911 schwer zu leiden. Sie erzielte in ihren Betrieben Brutto- einnahmen von M. 1 058 600 (i. V. 1 655 400), was nach Abzug der direkt darauf lastenden Kosten eine Nettoeinnahme von M. 220 351 (i. V. 583 981) ergab. Die weiteren allg. Unk. beliefen sich auf M. 320 000, abgeschrieben wurden M. 70 920, sodass ein Bilanzverlust von M. 167 237 resultierte; davon wurden M. 117 237 aus R.-F. gedeckt u. M. 50 000 vorgetragen. Dieser Rest konnte 1912 getilgt u. ausserdem 3 % Div. verteilt werden. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 Aktien à M. 500 u. 2000 Aktien à M. 1000, Urspr. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, dann Erhöhung lt. G.-V. v. 30./4. 1883 um M. 400 000 in 800 Aktien à M. 500, lt. G.-V. v. 30./12. 1884 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000 u. lt. G.-V. v. 24./9. 1887 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Hypothek-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib, à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %; aufgenommen lt. G.-V. v. 20./7. 1911 zur Abstoss. von Hypoth.-Darlehn u. Beschaff. von Betriebsmitteln, übernommen von dem Bankkonsort. Commerz- u. Disconto-Bank in