Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Berriebs-Gesellschaften. 2205 Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) Marienborn-Beendorfer Kleinbahn; b) Polkwitz-Raudtener Kleinbahn; c) Brandenburg. Städtebahn (s. unten). Die am 31./12. 1912 im Besitze der Ges. befindl. Effekten im Gesamtbetrage v. M. 5 549 073 bestehen in den nachstehend bezeichneten Aktien deutscher u. österr.-ungar. Eisenbahn-Ges.: M. 954 000 Deutsche Eisenbahn-Vorz.-Aktien, M. 1 254 000 Deutsche Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 2 457 200 Osterr. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 2 053 600 Österr. Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 4 004 200 Ungar. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 48 800 Ungar. Eisenbahn-Stamm-Aktien Die oben bezeichneten Effekten sind, soweit sie nicht einen Börsenkurs haben, mit ihrem Buchwerte in die Bilanz eingestellt worden. 1912 hat der Effektenbesitz keine nennens- werte Veränderung erfahren, doch wurde Anfang 1913 der Bestand an Aktien der Stram- berg–Wernsdorfer Lokalbahn verkauft. Von grösseren Bauten, welche 1910/11 zur Durchführung kamen, ist der Bau des ca. 1600 m langen Ochsenkopftunnels der Linie Dittersbach-Glatz zu erwähnen (beendet Dez. 1911). 1910 sind zwei Baulose der Strecke Aspang-Friedberg in Nieder-Österreich, welche einen ca. 2400 m langen Tunnel enthalten, vollendet worden. Bereits in 1909 wurden drei Baulose der Strecke Krems-Grein in Nieder-Österreich fertiggestellt. 1910 wurden weitere K 400 000 Salzburger Eisenbahn- u. Tramway-Aktien verkauft. 1911 sind neue Bau- arbeiten in OÖsterreich nicht ausgeführt worden. Im Okt. 1911 wurden einige Baggerarbeiten übernommen. Im Geschäftsj. 1912 war die Ges. mit Ausführung von Bau- u. Baggerarbeiten wesentlich lebhafter beschäftigt, als im J. 1911. Es konnte jedoch keine der grösseren Arbeiten zur Vollendung u. Abrechnung gebracht werden. Gewinne waren deshalb aus diesem Geschäftszweig nicht zu verbuchen. Einige kleinere Verluste verschiedener Art sind von dem unter I. des Gewinn- u. Verlust-Kto angegebenen Betrage bereits abgesetzt. Das Ergebnis der Tiefbau- u. Bagger-Betriebs-Ges. m. b. HI. (siehe oben) ist als befriedigend zu bezeichnen. Die Ges. hat im ersten Jahre, obwohl die Kosten der grossen, für die ganze Arbeitszeit gemachten Vorarbeiten zu Lasten des Betriebes verbucht sind, schon einen kleineren Überschuss erzielt. Da die Beteil. an Stammanteilen der Galizischen Industrie- u. Bau-Ges. m. b. H. auf M. 1 abgeschrieben worden ist u. ferner die üblichen Abschreib. auf Geräte vorgenommen wurden, obwohl die Arbeiten, für welche die Geräte benutzt worden sind, noch nicht zur Abrechnung gelangen konnten, so hat sich 1912 eine Erhöhung der aus 1911 übernommenen Unterbilanz von M. 113 017 auf M. 287 703 ergeben. Kapital: M. 5 000 000 in 4822 abgest. Vorz.- Aktien (Nr. zwischen 1–5000) u. 178 St.-Aktien (Nr. zwischen 26–4965). Die Vorz.-Aktien geniessen Vorz.-Div. (s. Gewinn-Ver- teilung) u. Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 30./9. 1902 beschloss zwecks Reorganisation der Ges. auf die Aktien eine Zuzahl. von 30 % = M. 300 ohne Erhöhung des A.-K. einzufordern. (Frist 15./11. 1903.) Diejenigen Aktien, auf welche zugezahlt wurde (4598 Stück) erhielten den Charakter von Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % (ab 1./1. 1903). Der von den Aktionären zugezahlte Betrag (abzügl. Unkosten) von M. 1 373 071 ist bei Aufstellung der Bilanz am 31./12. 1902 mit M. 338 454 zur Deckung der Unterbilanz u. mit restl. M. 1 034 616 zur Bildung eines allg. Disp.-F. ver- wendet worden. Dieser Fonds soll nur zur Deckung der Verluste aus den Div.-Garantien u. zu Abschreib. auf die Aktiva der Ges. benutzt werden. Die Bildung des Disp.-F. war aus dem Grunde notwendig, weil seiner Zeit nicht übersehen werden konnte, welche Summen auf Grund des Betriebsvertrages mit der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Ges. noch zu zahlen sein würden u. welche hiernach zu Abschreib. auf die Aktiva übrig bleiben. Der Betriebsverlust am 31./12. 1902 M. 66 409 wurde durch Heranziehung des R.-F. gedeckt. Die G.-V. v. 3./6. 1904 beschloss Gewährung der im Statut vorgesehenen Rechte der Vorz.-Aktien an solche St.-Aktien, auf welche ohne Erhöhung des A.-K. eine Zuzahlung von 40 % ge- leistet wird, ferner Verwendung dieser Zuzahlungen zu ausserord. Abschreib., zur Deckung ausserord. Verluste und zur Deckung der Unk. dieser Transaktion. Frist 31./10. 1904. Auf 224 St. Aktien wurden M. 89 600 zugezahlt, nach Abzug der Unk. M. 85 914. Anleihe: Serie I M. 3 000 000 in 4 % zu 102 % rückzahlb. Oblig. von 1897. Rückzahl. war bis 2./1. 1900 ausgeschlossen. 500 St. Lit. A (Nr. 1–500) à M. 2000; 1500 St. Lit. B (Nr. 501 bis 2000) à M. 1000; 1000 St. Lit. C (Nr. 2001–3000) à M. 500; dieselben lauten auf die Breslauer Disconto-Bank in Berlin oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Rückzahlung ab 1900 binnen 28 Jahren durch Ausl. oder Gesamtkündigung; Ausl. im Juli (zuerst 1899) auf 2./1. des folg. Jahres. Ab 1900 verstärkte Ausl. oder totale Kündig. mit sechsmonatiger Frist vorbehalten. Aufgelegt 2./7. 1897 zu 101 %. Kurs in Berlin Ende 1897–1912: 101, 100, 92.75, 86.25, 82.50, 91, 94.50, 97, 97.70, 96.10, 91.50, 94.20, 93.20, 93.50, 92, 90% Serie II M. 1 500 000 in 4 % zu 102 % rückzahlbaren Oblig. von 1898; Stücke, Verzins., Tilg., Zs.-Schein-Verj., Sicherstellung wie bei Serie I. Aufgelegt 27./6. 1898 zu 101 %. Urspr. Em.-Betrag M. 3 000 000, aber begeben nur M. 1 500 000. Die restl. M. 1 500 000 Sind nicht begeben, sondern wurden zurückgezogen. Kurs wie bei Ser. I. Zur Sicherstellung der Anleihen Ser. I. u. II sind der Breslauer Disconto-Bank als Pfandhalterin Eisenbahneffekten verpfändet. Zu einer Freigabe derselben ist die Breslauer Disconto-Bank nur soweit berechtigt und verpflichtet, als dagegen andere entsprechende Bedeckung gegeben wird oder Oblig. aus dem Verkehr gezogen werden. Zahlst. siehe bei Div. Von beiden Anleihen Ende 1912 in Umlauf M. 2 873 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.