Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2207 Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Köln, Kaiser Wilhelm-Ring 33. Gegründet: 12./12. 1895. Zweck: Errichtung und Betrieb, sowie Finanzierung, Erwerb, Veräusserung, Pachtung und Verpachtung von Eisenbahnen und Kleinbahnen etc. Die Ges. ist befugt Obligationen auszugeben, doch darf der Gesamtbetrag derselben den Nominalbetrag des Grundkapitals nicht übersteigen. Die gesamten zu dem Interessenbereich gehörigen Bahnen hatten nach Ausscheid. der 20.9 km langen, z. Zt. ohne Mitwirkung verwalteten Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll, an der die Ges. lediglich durch Besitz von M. 365 000 Vorz.-Aktien interessiert ist, jedoch einschl. der im vorjähr. Bericht noch nicht berücksichtigten, am 21./12. 1911 eröffneten 42.02 km langen Mittel-Thurgaubahn, Ende 1912 eine Betriebslänge von 1008.37 km gegen 985.61 km am Schlusse des Vorj. Neu eröffnet wurde die 7.89 km lange dem Güterverkehr dienende „Ringbahn“ der Dürener Kreisbahnen am 1./8. 1912 u. die 14.87 km lange Strecke Hechingen- Stetten der Hohenzollerischen Landesbahn am 24./12. 1912. Mit dem 1./1. 1913 sind durch die Verstaatlichung der Bergheimer u. Mödrath-Liblar- Brühler Nebenbahn aus dem Interessenbereich 87.50 km Bahnstrecken ausgeschieden, so dass die Gesamtlänge der Bahnen ab 1./1. 1913 noch 920.87 km beträgt. Von den ge- samten Bahnen wurden für eigene Rechnung der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. betrieben (Pachtlinien“') im Jahresdurchschnitt 239,4 km (im Vorj. 228,5 km), davon 172,2 km (im Vorj. 162,2 km) Klein- u. 67,2 (unverändert) Nebenbahnen. An diesen Bahnen ist die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. mit Kap. nicht beteiligt. Das von den Eigentümern der Bahn investierte Kap., soweit es für das Vertragsverhältnis mit der Westdeutschen Eisenbahn- Ges. in Betracht kommt, wird vom 1./1. 1913 ab bis auf weiteres bei einer Gesamtlänge von rund 176,8 km rund M. 13 715 000 betragen. Die Linien der selbständ. Bahnges., an denen die Ges. durch Besitz von Aktien u. Oblig., sowie Hergabe kleinerer Kredite beteiligt ist, hatten — wiederum unter Ausscheidung der Nebenbahn Heudeber-Mattierzoll, jedoch mit erstmaliger Einbeziehung der rund 42 km langen Mittel-Thurgaubahn – im Durchschnitt des J. 1912 eine Betriebslänge von rund 749,4 km (gegen 707,0 km im Vorj.). Am Jahres- schluss 1912 betrug die Gesamtlänge 763,9 km; davon entfallen auf die am 31./12. 1912 verstaatl. Nebenbahn Mödrath-Liblar-Brühl 20,3 km, auf die im Interessenbereich verblieb. Unternehm. also 743,6 km u. zwar 281, 0 Kleinbahnen, 140,1 km Nebenbahnen in Preussen (einschl. der auf württemberg. Staatsgebiet geleg. Strecken der Hohenzollerischen Landes- bahn) u. Braunschweig, ferner 280,5 km Nebenbahnen in Württemberg u. Baden u. 42,0 km Nebenbahnen in der Schweiz. Die Kap.-Investier. der selbständ. Ges. haben sich Ende 1912 durch die Verstaatlichung der Nebenbahn Mödrath-Liblar-Brühl um nom. M. 2 000 000 Aktien (davon im Besitz M. 800 000) u. M. 1 680 000 Oblig. verringert. Die Investier. wuchsen dagegen durch das Hinzutreten der Mittel-Thurgaubahn mit frs. 3 790 000 Aktien (davon im Besitz frs. 330 000) u. frs. 3 500 000 Oblig. (ganz im Besitz), ferner durch das erstmalige Erscheinen der ohne Beteilig. durchgeführten Kap.-Erhöh. der Hohenzollerischen Landesbahn um M. 1 355 000 u. durch kleinere Veränder. bei verschied. Ges. In den verblieb. 743,6 km Linien selbständ. Bahnges. waren am Schlusse des Geschäftsj. 1912 investiert: A.-K. nom. M. 54 922 000, Oblig.-Kap., Hypoth. u. Darlehnsschulden M. 37 322 000, zus. M. 92 244 000. An den A.-K. ist die Ges. nunmehr beteiligt mit nom. M. 28 995 262 (gegen M. 29 526 500 im Vorj.), an den übrigen Investier. durch Übernahme der Oblig. der Mittel-Thurgaubahn u. Hergabe kleinerer Darlehen mit M. 3 399 000. – Die im Betriebe befindlichen Linien der selbständigen Bahngesellschaften hatten danach –— unter Ausscheidung der 20,9 km langen Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll und ohne die erst am 20./12. 1911 eröffnete 43 km lange Mittel-Thurgaubahn (Wil-Konstanz) im Durchschnitt des J. 1911 eine Betriebslänge von 706, 1 km (gegen 707,1 km im Vorj.), davon 264,1 km Kleinbahnen, 161,6 km Neben- bahnen in Preussen (einschl. der auf Württemberg. Staatsgebiet gelegenen Strecken der Hohenzollerischen Landesbahn) und Braunschweig, 280,4 km Nebenbahnen in Württemberg und Baden. In diesen Bahnen waren nach dem Stande vom 31./12. 1911 investiert: Aktien- kapital nom. M. 52 492 000, davon im Besitze der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. M. 29 526 500, Oblig.-Kap., Hypoth., Darlehnsschulden rd. M. 35 560 000, zus. M. 88 052 000. Näheres über die Beteiligungen: Die Ges. ist bei Badische Lokal-Eisenb. Akt.-Ges. (A.-K. M. 8 000 000) mit M. 2 690 000 in Aktien beteiligt (Div. 1899–1904: Je 4 %; 1905–1912: 3¾, 3, 2½, 1, ½, 1, 1½¼, 1 %), s. diese Ges. Auf Grund gewährter u. teilweise bis 1909 lauf. Garantieverpflicht. hatte die Westd. Eisenb.-Ges. an die Badische Ges. 1901–1909: M. 63 163, 290 707, 342 735, 311 259, 267 052, 264 785, 189 848, 85 558 zu zahlen. Die Westd. Eisenbahn-Ges. besitzt M. 3 000 000 vollbez. Aktien u. M. 3 000 000 mit M. 900 000 eingezahlte Aktien der Ver. Westd. Kleinbahnen, welche z. Z. besitzt die Bahnen: a) Neheim-Hüsten-Sundern (15 km), b) die Kreuznacher Kreisbahnen (28 km), c) Wermelskirchen-Burg-Krahenhöhe-Solingen u. Thalsperre-Remscheid-Halbach (29.5 km). Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. hat den Vereinigten Westdeutschen Kleinbahnen A.-G. gegenüber eine 4 % Zinsgarantie für sämtl. im Eigentum der letzteren stehenden Kleinbahnen übernommen, wodurch die früheren Vereinbarungen hinfällig geworden sind. Diese Garantien laufen bis Ende 1915, wenn nicht vorher der Gesamtreinertrag der Linien in drei aufeinanderfolgenden Jahren 4½ % des Gesamtanlagekapitals erreicht hat. Die