―― ― Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2209 der Gen.-Unk. u. der Pacht; 1909 wurden auf die Anlagen M. 212 850 abgeschrieben, wegen Entlastung von Anlagen, die keine Überschüsse bringen. Gewinn 1910–1912: M. 23 000, 30 300 u. 7354, welche zu Abschreib. verwendet wurden. Im J. 1911 betrug der Verlust des Steinbruchbetriebes Bockenau M. 5700; 1912: M. 1297. Im J..1913 hat die Ges, die bisher pachtweise betriebenen Anlagen der Stein- u. Ton-Industrie-Ges. „Brohlthal“ erworben. Der Kaufpreis ist in 20 Jahresraten zahlbar. Geschäftsjahre 1909–1911: Näheres hierüber siehe Jahrg. 1910/13 dieses Handbuches. Geschäftsjahr 1912: Der im J. 1910 gegebenen grundsätzl. Erklärung des Vorstandes u. des A.-R. entsprechend, beschränkte sich auch im J. 1912 die Tätigkeit der Ges. auf Beendigung der vor 1910 mit eigenem Risiko übernommenen Bauten, möglichste Pflege der Bahn- u. Nebenbetriebe u. diejenigen Massnahmen, welche eine den Interessen der Aktionäre entsprechende allmähliche Abwickl. der gesamten Geschäfte der Ges. herbeizu- führen bestimmt sind. Dieses Programm ist hinsichtlich der Bauten mit eigenem Risiko im Berichtsj. nahezu erfüllt worden, indem die 1911 noch schwebenden Bauten an den Bergheimer u. Dürener Kreisbahnen bis auf unwesentl. Reste, die Vollendungsarbeiten an der Nebenbahn Wil–Konstanz (Mittel-Turgaubehn) gänzlich abgeschlossen u. die Bau- rechnungen grösstenteils erledigt wurden. Auch die früher erwähnten Bauten im Kreise Jülich u. in Hohenzollern, an welchen die Ges. im Auftrage Dritter gegen bestimmte Ver- güt. unter Ausschluss eigenen Risikos mitgewirkt hat, wurden im J. 1912 beendigt. Sofern nicht die inzwischen fortgesetzten Verhandl. über weitere derartige risikofreie Baugeschäfte zu greifbaren Ergebnissen führen, wird sich die Bautätigkeit der Ges. fortan nur auf die- jenigen Ausführ. an bestehenden Bahnen beschränken, die aus dringlichen Betriebs- u. Verkehrsbedürfnissen entspringen. Die Eisenbahnbetriebe hatten im ersten Viertelj. 1912 teilweise noch unter der Nachwirkung der Missernte des Vorj. zu leiden, teilweise wirkte während der letzten Monate, besonders bei den süddeutschen Linien, der fast gänzliche Stillstand der privaten Bautätigkeit auf den Güterverkehr nachteilig ein. Günstigen Ein- fluss hatte dagegen, namentlich am Niederrhein u. in Braunschweig, die gute Ernte des J. 1912 u. der lebhafte Versand der Braunkohlenwerke. Der Wirkung der hervorragenden Weinernte des Vorj. ist es auch zu Verdanken, dass die Moselbahn-A.-G., die — bei einer zinsfreien Bankschuld von rund M. 1 400 000 – im Vorj. noch einen Fehlbetrag von rund M. 42 000 aufwies, für 1912 einen Reinüberschuss von rund M. 33 000 erzielte. Die Mittel- Thurgaubahn, die ihr erstes volles Betriebsj. hinter sich hat, kann noch nicht mit ge- nügender Sicherheit beurteilt werden, weil wichtige Abkommen mit den Nachbarbahnen teils erst im Laufe des J. 1912, teils erst im J. 1913 getroffen werden konnten, teils noch weiterer Verhandlungen bedürfen. Immerhin entsprechen die Einnahmen nahezu den bei Einleitung des Geschäfts gehegten Erwartungen, während die Ausgaben sich infolge der scharfen Bestimmungen über die Dienst- u. Ruhezeit der Beamten usw., u. der erheblichen Steigerung der Materialpreise, der Gehälter u. Löhne, nicht unerheblich höher stellen, als ursprünglich geschätzt wurde. Mit Ausnahme der Mittel-Thurgaubahn u. der Nebenbahn Braunschweig-Schöningen haben im Berichtsj. sämtliche Bahnunternehm. ihre festen Lasten aus eigenen Erträgnissen gedeckt. Mit Ende 1912 sind die von der Ges. gepachteten Berg- heimer Kreisbahnen u. die Nebenbahn Mödrath-Liblar-Brühl durch Verstaatlichung aus ihrem Interessenbereich ausgeschieden. Kapital: M. 10 360 000 in 9460 Vorz.-Aktien und 900 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 27./4. 1898 Erhöhung um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 St.-Aktien. Diese Aktien, div.-ber. pro 1898 u. 1899 p. r. t., ab 1900 voll div.-ber., wurden den bisherigen Aktionären mit 102 % angeboten. 0 Die a. o. G.-V v. 17./7. 1908 hat beschlossen, bis zu M. 4 000 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Gewinnberechtigung vom 1./1. 1909 ab auszugeben, welche die Gruppe der Disconto- Ges. zu pari übernimmt. Die Vorz.-Aktien haben vor den übrigen Aktien ein Vorrecht auf 5 % Div., aber ohne Nachzahlungs-Anspruch, und im Falle der Auflös. der Ges. den An- spruch auf vorzugsweise Rückzahl. ihres Nennbetrages zuzügl. 5 % jährlicher Vergütung für die Zeit vom Beginn desjenigen Geschäftsjahres ab, auf welches wegen Eintrittts der Auflös. oder Beginn der Liquidation eine Verteilung des Reingewinnes nicht stattfinden kann. Die Vorzugsaktien haben ferner Anspruch auf eine solche weitere Verteilung des Reingewinnes, dass, nachdem sie zunächst vorweg 5 % auf ihren Nennwert erhalten und nachdem alsdann die Stammaktien ebenfalls 5 % auf ihren Nennwert erhalten haben, ein von der Gen.-Vers. zur Div.-Verteilung bestimmter Überschuss des Reingewinnes auf sämtliche vorhandene Vorzugsaktien u. Stammaktien gleichmässig nach Verhältnis der Nennwerte verteilt wird. Die Stamm-Aktionäre sind berechtigt, ihre Aktien in Vorz.-Aktien in der Weise umzuwandeln, dass sie von fünf bei der Ges. mit Div.-Scheinen für 1908 u. folgenden nebst Ern.-Scheinen einzureichenden Aktien zwei Aktien der Ges. überlassen. Die restlichen Aktien werden mit einem sie als Vorz.-Aktien kennzeichnenden Vermerk an die Einreicher zurückgegeben. Die Ges. hat das Recht, den Aktionären Akt. mit anderen Nummern als die eingereichten zurück- zugeben. Frist zur Einreich. der Akt. 21./12. 1908. Bis dahin war die Transaktion wie folgt durchgeführt: a) Es sind durch Umwandlung alter Aktien und durch Zuzahlung auf alte Aktien Vorz.-Aktien entstanden im Nennwerte von M. 9 100 000; b) es sind neue Vorz.- Aktien ausgegeben worden im Nennwerte von M. 360 000; c) nicht zur Umwandlung ein. gereicht und danach als St.-Aktien bestehen geblieben sind alte Aktien im Nennwerte von M. 900 000. Das A.-K. besteht danach nunmehr wie oben aus 9460 Vorz.-Aktien, 900 St.- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. I. 139