Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2211 Eisenbahnen, Nebenbahnen, Kleinbahnen, Lokal- u. Strassenbahnen bezw. von Aktien oder Anteilen solcher Unternehmungen; 3) Beleihung von Eisenbahnen, Nebenbahnen, Kleinbahnen, Lokal- und Strassenbahnen, bezw. von Aktien oder Anteilen solcher Unter- nehmungen; 4) Erwerb, Beleihung und Veräusserung von Oblig.- oder Hypoth.-Forde- krungen an Unternehmungen vorgenannter Art; 5) Übernahme von Beteiligungen an den unter Absatz 1–4 angeführten Geschäften, sowie Abschluss aller Geschäfte, welche geeignet erscheinen, die Gesellschaftszwecke zu fördern. Die Ges. baute vorerst folgende Linien: Nürtingen-Neuffen, eröffnet am 1./6. 1900 (ca. 9 Km); Ebingen-Onstmettingen, Betriebseröffnung 14./7. 1901 (ca. 8 km); Amstetten-Laichingen, Betriebs- eröffnung 20./10. 1901 (ca. 19 m); Gaildorf-Untergröningen, eröffnet 1./10. 1903 (ca. 19 km), Vaihingen-Enzweihingen, Betriebseröffnung 16./10. 1904 (ca. 7 km). . Amstetten-Gerstetten (ca. 20 km), eröffnet 1./7. 1906. Jagstfeld-Neuenstadt (ca. 12 km), eröffnet 15./9. 1907. Eningen- Reutlingen-Betzingen (ca. 7 km), Teilstrecke Eningen-Reutlingen käuflich erworben 1./6. 1911, Betriebseröffn. der Gesamtstrecke 24./7. 1912 (elektr. Betrieb). Sämtl. Linien mit Ausnahme von Amstetten-Laichingen u. Eningen-Reutlingen-Betzingen, welche 1 m-spurig sind, sind normalspurig. Betriebslänge sämtl. Bahnen 100.79 km; ca. 132 Personal. Seitens der Interessenten wurden Subventionen gewährt. Die Akt.-Ges. für Bahnbau u. Betrieb in Frankf. a. M., welche M. 4 000 000 Aktien der Württ. Eisenb.-Ges. besitzt, hat für die einzelnen Bahnen eine 5 % Ertragsgarantie für die ersten 10 vollen Betriebsjahre übernommen. Ausserdem hat die genannte Ges. nach erfolgter Fertigstellung der oben- genannten Bahnen eine ergänzende Div.-Garantie übernommen, nach welcher sie verpflichtet ist, der Württemb. Eisenb.-Ges. denjenigen Betrag zu vergüten, welcher ihr zur Auszahlung einer Div. von 4½ %% bis einschl. 1918 etwa fehlen sollte. Die von genannter Ges. geleisteten Zuschüsse betragen 1903–1912: M. 72 788, 121 751, 140 996, 114 948, 141 156, 167 241, 142 883, 131 568, 75 557, 70 407. Die Konzessionen sind für die einzelnen Bahnen auf 90 Jahre erteilt u. zwar vom Tage der Betriebseröffnung an. Nach 25 jährigem Betriebe kann die Königl. Württemberg. Re- gierung die Abtretung jeder einzelnen Bahn verlangen. In diesem Fall hat sie für die Bahnanlage das nach Vollendung festgestellte Anlagekapital zu erstatten, zu welchem, wenn die Abtretung vor dem Ablauf eines 50 jährigen Betriebes erfolgt, ein Zuschlag bis zu 10 % gewährt werden kann. Die Abtretung der Bahn Gaildorf-Untergröningen kann im Falie ihrer Fortsetzung zum Anschluss an die Remsbahn schon vor Ablauf von 25 Jahren ge- fordert werden. Als Übernahmepreis wird das Anlagekapital zuzüglich des Wertes der während des Betriebes bewirkten Ergänzungen unter Zuschlag von 10 % erstattet. Im übrigen ist die Regierung berechtigt, gleichzeitig die vorhandenen beweglichen Gegenstände an Transportmaterial, Betriebsgerätschaften, Vorräten usw. gegen Erstattung des von Sach- verständigen festzustellenden Wertes zu erwerben. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000 (Serien A, B, C, D zu je 1000 Stück Nr. 1–4000), seit 28. Juni 1900 voll eingezahlt. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Oblig. lt. staatl. Genehm. v. 5./1. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1961 durch jährl. Ausl. von M. 20 000 nebst ersparten Zs. im Sept. auf 2./1. zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf die sämtl. sieben Anfang 1909 im Besitz der Ges. befindlichen Bahnlinien. Vertreterin der Gläubiger: Deutsche Eisenbahn-Ges. in Frankf. a. M. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung des Darlehns der Deutschen Eisenbahn-Ges. in Frankf. a. M. u. sonst. Kredit. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Wie bei Div.-Scheinen, sowie sämtl. Fil. der genannten Banken. Kurs: Ende 1909–1912: 99, 99.50, 100, 97.50 %. Aufgelegt am 3./3. 1909 zunächst M. 2 500 000 zu 99 %, restliche M. 1 500 000 im Febr. 1913 zu 95 % aufgelegt. Notiert in Frankf. a. M. u. Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F., 5 % zum R.-F., event. ausserord. Abschreib. und Rückstellungen, hierauf 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., etwaige vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bahnanlagen: Nürtingen-Neuffen 761 075, Ebingen- Onstmettingen 895 676, Amstetten-Laichingen 866 534, Gaildorf-Untergröningen 1 670 645, Vaihingen-Enzweihingen 804 581, Amstetten-Gerstetten 819 927, Jagstfeld-Neuenstadt 1 124 As= Eningen-Reutlingen-Betzingen 574 356, Verwalt.-Gebäude Stuttgart 142 000, Baukto Neuen- stadt-Ohrnberg 460 971, verfügbare Grundstücke 5123, Mobil. 1, Beteilig. 500, Kautionen 26 417, Bankguth. 162 834, vorausbez. Versich. 3220, do. Steuern 161, Ern.-F. 277 374, Wertp. des Spez.-R.-F. 12 675, Betriebsmaterial. 26 550, Materialienbestände der Reparaturwerkstätte Neuffen 9396, nicht abgerechnete Arbeiten do. 945, Debit. 104 990, Kaut.-Wertp. 67 434, Kassa 7895. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 3 500 000, do. Zs.-Kto 38 950, R.-F. 88 633 (Rückl. 6003), Amort.-F. 96 435, Ern.-F. 285 991, Spez.-R.-F. 13 430, Haftpflicht-R.-F. 6841, Talonsteuer- Res. 6000, unverzinsl. Subventionsdarlehen 100 000, vorausbez. Subventionen 80 000, Kredit. 261 865, Hypoth. auf Verwalt.-Gebäude Stuttgart 96 000, hinterlegte Kaut. 67 434, Div. 180 000, Tant. 4479. Sa. M. 8 826 062. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 40 663, Steuern 16 944, Zs. 134 511, Abschreib. 1874, Kursverluste 577, Rückl. in Amort.-F. 7350, do. Ern.-F. 41 553, do. Spez.- R.-F. 2422, Talonsteuer-Res. 400, Gewinn 190 483. – Kredit: Betriebsüberschüsse: Nürtingen- 1