Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2267 Hamburger Hochbahn-Akt.-Ges. in Hamburg. Gegründet: 27./5. 1911 mit Wirk. ab 9./10. 1911; eingetragen 9./10. 1911. Gründer: Siemens & Halske, Akt.-Ges., Allg. Elektrizitäts-Ges., Geh. Baurat Dr.-Ing. et phil. Emil Rathenau, Geh. Baurat Dr.-Ing. Heinr. Schwieger, Paul Liez, sämtl. in Berlin. Zweck: Übernahme u. Ausführung des von der Siemens & Halske Akt.-Ges. u. der Allg. Elebtrizitäts-Ges. in Berlin mit der Finanzdeputation der Freien u. Hansestadt Hamburg unter dem 25./1. 1909 abgeschlossenen Betriebsvertrages betr. die Hochbahn, dessen Be- stimmungen für die Ges. so massgebend sind, als ob sie einen Teil des Ges.-Vertrages bildeten, sowie ferner die Übernahme des Betriebes der Hochbahn in Hamburg auf Grund des vorerwähnten Betriebsvertrages. Die Ges., welche an Stelle der vorgenannten Elektr.- Ges. in den gedachten Betriebsvertrag eintritt, ist zum Betriebe aller Geschäfte berechtigt, welche zur Ausführung dieses Vertrages u. später etwa erfolgenden weiteren Ausdehnung der Hamburger Hochbahn dienen, sowie sonstiger mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde unternommenen Geschäfte, auch wenn sie ausserhalb des mit dem Staate abgeschlossenen Vertrages liegen. Die Bahnanlage wird von beiden Firmen Allg. Elektr.-Ges. u. Siemens & Halske A.-G. in Berlin für Rechnung des Staates Hamburg mit einem Kostenaufwande von über M. 42 000 000 ausgeführt, wozu die vom Staate geschaffenen Nebenanlagen im Werte von etwa M. 5 500 000 treten. Die Betriebseinricht. dagegen (Leitungsanlagen, Kraftwerk, rollendes Material) werden für Rechnung der Hamburger Hochbahn A.-G. von den beiden Elektrizitätsfirmen ausgeführt. Die Kosten der Herstell. dieser Betriebseinrichtungen werden etwa M. 15 000 000 betragen; für das Kraftwerk und die Umformerwerke gibt der Staat Hamburg die erforderl. Plätze gegen 4 % Verzinsung des Grundwertes zuzügl. der gesamten Anliegerbeiträge in Pacht. Die Länge der Bahn beträgt 27.85 km. Der Betrieb der Bahn ist am 15./2. 1912 auf der Strecke Barmbeck-Rathausmarkt eröffnet worden; seit dem 29./6. 1912 ist die gesamte Ringlinie in Betrieb. Die 3 Zweiglinien nach Eimsbüttel. Ohlsdorf u. Rotenburgsort sind im Bau u. dürften bis Ende 1914 in Betrieb kommen. Die Konz. ist auf 40 Jahre erteilt. Befördert wurden im Geschäftsj. 1912 gegen Einzelzahl. 23 700 997 Personen. Die Be- triebseinnahmen betrugen zus. M. 3 093 280. Die vertragl. Staatsabgabe belief sich auf M. 481 115. Die für den Betrieb der Ringlinie beschafften 80 Motorwagen haben nicht aus- gereicht, weil der Verkehr die Vorausberechnung in den letzten Monaten des Jahres um 20–25 % übertroffen hat. Die Beschaffung von weiteren 50 Motorwagen ist in die Wege ge- leitet. Die Verhandlungen mit dem Staate über die Übernahme des Betriebes auf der Wald- dörferbahn u. der Bahn von Ohlsdorf nach Langenhorn, deren Erbauung Senat u. Bürger- schaft beschlossen haben, sind noch nicht erledigt. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern bezw. der Elektro-Treuhand-A.-G. in Hamburg zu pari (siehe diese Ges.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Anlagen 11 926 449, Materiallager 382 665, Bankguth. u. Kassa 4 368 097, Vorschüsse 4136, Versich. 174 939. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Kredit. 529 694, Tilg.-F. 130 000, Ern.-F. 380 830, Fonds für aussergewöhnl. Ausgaben im Betriebe 50 000, Gewinn 765 763. Sa. M. 16 856 287. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 11 248, Rückstell. für Tilg. 130 000, do. für Erneuerung 380 830, do. für aussergewöhnl. Ausgaben im Betriebe 50 000, Überschuss 765 763 (davon R.-F. 38 288, Talonsteuer-Res. 30 000, Tant. an A.-R. 20 000, 4½ % Bau-Zs. v. 9./10. 1911 bis 31./12. 1912 712 968, sodass also durch den Überschuss nicht gedeckt 35 493 auf Baukto zu übernehmen waren. — Kredit: Betriebseinnahmen 3 093 280, abzügl. Betriebs- kosten 1 641 775, Staatsabgabe 481 115, zus. 2 122 890 bleibt 970 390, Zs. 367 451. Sa. M. 1 337 841. Dividenden: 4½ % Bau-Zs. = M. 37 968.74 für die Zeit v. 9./11.–31./12. 1911; 1912: 4½ % Bau-Zs. = M. 675 000. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Wilh. Stein. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Ing. Albert Ballin, Stellv. Arthur Warncke, Dir. Jul. Otto Adloff, Max Theodor Hayn, Bank-Dir. Joh. Benj. Schroeder. Rechtsanw. Dr. Joh. Semler, Hamburg; Dir. Paul Liez, Baurat Phil. Pforr, Geh. Baurat Dr. Ing. et phil. Emil Rathenau, Dr. Alfred Berliner, Berlin. Als Ver- treter der öffentl. Interess.: Syndikus Dr. Albrecht, Dr. Max Albrecht, F. C. H. Heye, Hamburg. Prokuristen: Dr. Ing. Wilh. Mattersdorff, Charles Liez. Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Hamburg, Falkenried 7. Gegründet: 1./12. 1880, eingetr. 6./12. 1880. Zweck: Einrichtung, Erwerbung u. Betrieb von Strassenbahnen für Personen- u. Güter- beförderung, sowie Erlangung von Konz. für Strassenbahnen u. Herstellung u. Verwertung des hierzu erforderl. Materials, ferner Herstellung von Anlagen für elektr. Beleuchtung u. Kraftübertragung u. Betrieb aller diesbezügl. Geschäfte. Die Ges. übernahm die von dem Bankhaus von Erlanger & Söhne, Frankf. a. M. mit der Stadt Hamburg abgeschlossenen Verträge, erwarb ferner 1881 den Betrieb der 1866 gegründeten Pferde- bahn-Ges. in Hamburg und 1891 die Grosse Hamburg-Altonaer Strassenbahn. 1899 erfolgte die Angliederung der Hamburg-Altonaer Trambahn-Ges. Den Aktionären dieser Ges. wurden 600 Aktien der Strassen-Eisenbahn-Ges. à M. 1000 dergestalt gewährt, dass dieselben gegen