Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2281 Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Eisenbahnbau 3 070 246, Grund u. Boden 90 000, Ern.-F.-Effekten I 184.171, do. II 11 504, do. Material. 17 726, Spez.-R.-F. Effekten I 3200, do. II 441, Res.-Material 4815, Betriebs-Res.-Mat. 11 655, Effekten 6927, Elektrizitäts-Genossensch. 30, Bahnhypothekentilg.-Effektenkto 462, Debit. 64 191. – Passiva: A.-K. 3 014 000, Grund- u. Bodenkapital 90 000, Bahnhypoth. 39 000, do. Tilg.-Kto 462, Ern.-F. 235 818, Abschreib. 26 971, R.-F. 18 237, Spez.-R.-F. 4017, Div. 35 350, Vortrag 1516. Sa. M. 3 465 373. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 4597, Ern.-F. 22 209, Abschreib.-Kto. 2380, Kleinbahnabteil.-Betriebs-Kto 9357, Bahnhypoth.-Tilg.-Kto 458, R.-F. 1877, Spez.-R.-F. 375, Gewinn 36 866. – Kredit: Vortrag 1566, Betriebsüberschuss 71 352, Zs. 274, Betriebsmaterial. 4929. Sa. M. 78 122. Dividenden: Prior.-Aktien 1895/96–1902/03: 0 %; 1903/04–1911/12: 3, 2½, 4, 4, 3, 2¾, 3, 4, 3½ %. St.-Aktien: Bisher nichts. Auf Div.-Schein Nr. 1 kamen aus dem Gewinn von 1905/06 u. 1906/07 1 % bezw. 1½ %, aus Gewinn von 1910/11 noch 1½ %, auf Prior.-Aktien I. Em. M. 910 000 zur Nachzahl. 60 Vorstand: Kreisbaumeister Emil Luther. Aufsichtsrat: (7) Vors. Landrat von Brockhusen, Kolberg; Stellv. Rittergutsbes. Ritt- meister d. L. Menzel, Trienke; Geh. Baurat Drews, Rud. Kasten, Reg.- u. Baurat Günter, Landesrat Dr. Rentel, Stettin; Reg.-Assessor Dr. Nollau, Köslin. * Grosse Leipziger Strassenbahn in Leipzig, Bosestr. 2. Gegründet: Am 10./10. bezw. 4./11. 1895 (eingetr. 15. Nov. 1895) als Leipziger Pferde- bahn im Mai 1872 gegründet. Die Ges. hat am 1. Jan. 1896 die Weiterführung der seit 18. Mai 1872 im Betrieb befindlichen Leipziger Pferde-Eisenbahn-A.-G. (Leipzig Tramways Comp. Lim.) übernommen. Als Kaufpreis war neben der Übernahme der Passiven, zu denen ausser einer Hypothek von £ 8300 die gesamte Oblig.-Schuld in Höhe von £ 180 875 = M. 3 707 937 gehörte, der Betrag von M. 5 323 838 festgesetzt worden. Zweck: Erwerb der Strassenbahn der Leipz. Pferde-Eisenb.-A.-G. sowie Umwandlung zum Betrieb mit elektr. Kraft u. Erweiterung durch Bau u. Betrieb neuer Strassenbahnlinien. Linien: 1) Augustuspl.-Reudnitz-Anger-Crottendorf, 2) Sellerhausen-Wurzenerstr.-Reud- nitz-Augustuspl.-Kleinzschocher, 3) Plagwitz-Neuschönefeld-Neustadt-Volkmarsdorf-Seller- hausen, 4)Lindenau-Thonberg-Südfriedhof u. Lindenau (Werkstätten-Bahnhof)-Probstheida, 5) Möckern-Connewitz, 6) Eutritzsch-Bayer. Bahnhof-Schlachthof, 7) Gohlis-Kaiser Wilhelm- strasse-Connewitz-Lössnig-Dölitz, 8) Gohlis-Bayer. Bahnhof-Kronprinzstrasse-Connewitz, 9) Gohlis-Kaiser Wilhelmstr., 10) Volkmarsdorf-Kleinzschocher, 11) Tauch. Thor-Lindenau- Leutzsch, 12) Bayer. Bahnhof-Weststrasse-Lindenau-Leutzsch, zus. 137.06 km Geleislänge, ca. 60 km Betriebslänge. Fortsetzungen von Möckern nach Lützschena bezw. Schkeuditz, von Connewitz nach Oetzsch bezw. Gautzsch, sowie von Leutzsch nach Gundorf werden für die Leipziger Aussenbahn-Akt.-Ges. (A.-K. M. 2 000 000) betrieben; von dieser Ges. erwarb die Grosse Leipziger Strassenbahn 1901 nom. M. 600 000 Aktien, um einen dauernden Einfluss auf dieselbe auszuüben u. machte von ihrem Bezugsrecht auf die jungen Aktien dieser Ges. 1909 in Höhe von M. 300 000 Gebrauch. Div. der Aussenbahn 1902–1912; 2,2, 2, 2½, 3, 4, 4, 4, 4½, 5½, 6 %. Besitzstand Ende 1912: Die Ges. besitzt je eine Kraftstation in Leipzig (Flossplatz), in Lindenau u. an der Katzbachstr., letztere 1908 erbaut. Diese 3 Kraftwerke erzeugten 1912 zus. 15 585 674 Kwst., davon 1 346 818 Kwst. an die Leipziger Elektr. Strassenbahn Akt.-Ges. abgegeben. Die Grosse Leipziger Strassenbahn bezieht seit 1912 auch Strom von dem Städt. Elektrizitätswerk (1912 bereits 589 746 Kwst.). Grundstücke u. Depots in Leipzig (Flossplatz u. Katzbachstr.), Eutritzsch, Gohlis, Lindenau, Connewitz, Möckern, Reudnitz, Plagwitz, Probstheida, Dölitz, Leutzsch (Areal zus. 165 159 qm); ferner 411 Motorwagen, 326 Anhängewagen, in Sa. 737; die Anzahl der beschäftigten Personen betrug 2367. Befördert 1897–1912: 37 036 135, 38 004 631, 42 182 543, 44 446 513, 44 792 284, 45 007 637, 48 720 933, 51 666 351, 54 010 838, 58 116 372, 62 540 844, 64 410 202, 67 650 094, 70552 436, 76513 373, 83 356 140 Pers. Einnahmen: M. 3 539 628, 3 613 301, 3 989 510, 4 197 606, 4 201 522, 4 241 973, 4 556 639, 4 804 646, 5 113 670. 5 524 266, 5 930 612, 6 095 091, 6 414 699, 6 689 940, 7 240 475, 7 893 421. Das Verhältnis der Betriebsausgaben zu den Betriebseinnahmen 1900 bis 1912: 60, 61.1, 60, 56.49, 57.46, 56.51, 57.48, 57.99, 58.02, 55.99, 59.06, 60.43, 61.9 %. Seit 1899 werden in eigen. Werkstatt Motor- u. Anhängewagen erbaut. Konzession: Dauer 40 Jahre ab 1895. Nach Ablauf derselben geht die gesamte Anlage ohne Entgelt in das Eigentum der Stadt über, mit Ausnahme der in den letzten 5 Jahren neu angeschafften Motorwagen und der der Ges. gehörenden Grundstücke und Gebäude nebst maschinellen Einrichtungen. Die Stadtgemeinde Leipzig kann die Gesamtanlage nach Ablauf von 20, 25, 30, 35 Jahren nach Taxwert erwerben und hat die Stadt- gemeinde bei dem Erwerb nach 20 Jahren den vollen Taxwert, nach 25 Jahren des Taxwertes, nach 30 Jahren ½ des Taxwertes, nach 35 Jahren ¼ des Taxwertes zu zahlen. Ausserdem hat die Stadt bei einer solchen früheren Übernahme zur Erfüllung des Kaufpreises noch zu zahlen: nach 20 Jahren den 13 fachen, nach 25 Jahren den 10 ¾ fachen, nach 30 Jahren den Sfachen, nach 35 Jahren den 4½ fachen Betrag des Reingewinns, der nach dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre vor der Uberlassung zu ermitteln ist, abzüglich 4½ % Zs. für das Einlagekapital.