2296 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Kapital: M. 550 000, u. zwar 546 Aktien à M. 1000 u. 20 Aktien à M. 200. Urspr. A.-K. M. 340 000; die G.-V. v. 22./12. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 100 000 Prioritäts- Aktien und um M. 110 000 Lit. C, begeben zu pari. Der G.-V.-B. v. 23./5. 1900 wurde in der G.-V. v. 22./12. 1908 für nichtig erklärt u. die erforderlichen Mittel für die Abfindung der von verschiedenen Aktionären aus der Nichtigkeit ihrer Aktien erhobenen Ansprüche durch Ausgabe neuer M. 210 000 Aktien beschafft. Die Prioritäts-Aktien erhalten 4 % Vorz.-Div. u. werden im Falle der Liquidation zuerst befriedigt, auch werden für alle Aktien in Vor- jahren ausgefallene Div. bei vorhandenen Mitteln mit Rückwirkung bis zum 1./1. 1909 bis zu 4 % nachgezahlt. Anleihe: M. 300 000 mit 4½ % verzinsbar lt. G.-V. v. 30./6. 1905. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Reingewinn, welcher sich aus der Jahresrechnung nach Abzug der Überweisungen an die Fonds ergibt, erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien und der Aktien Lit. A vorab einen Gewinnanteil von 4 %, dann die Inhaber der Aktien Lit. B einen Gewinnanteil von 4 % und schliesslich die Inhaber der Aktien Lit. 0 gleichfalls einen Gewinnanteil bis zu 4 %. Ein dann noch verbleibender Rest des Reingewinns wird zur Bildung und Vergrösserung eines Div.-F. benutzt, und beschliesst die G.-V. über die Höhe der den einzelnen Fonds zuzuweisenden Beträge aus den eventuellen Üperschüssen. Ergibt sich im Geschäftsjahr ein Reingewinn nicht in der Höhe, dass die Aktien Lit. B und C nicht einen Gewinnanteil von 4 % erhalten, so sind die Tarifsätze so- fort bis zu 30 % der Grundfrachten zu erhöhen, sofern die Fehlbeträge nicht aus dem Div.-F. gedeckt werden können. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bahnanlage 798 028, Kto „Neuer Bahnhof“ 12 473, Immobil. 40 000, Spareinlage 91 599, Material. 5286, Mobil. 1, Werkzeug u. Geräte 1, Ver- sicherungsbeiträge 1516, Avale 47 000, Debit. 105 867, Kaut. 54 594, Betriebskasse 3529. – Passiva: A.-K. 550 000, Anleihe 300 000, R.-F. 25 738, Spez.-R.-F. 21 336, Haftpflicht-F. 22 839, Ern.-F. 16 685, Kaut. 5000, Avale 47 000, Dienst-Kaut. 54 594, Kredit. 36 947, Gewinn 79 755. Sa. M. 1 159 897. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne, Zs., Unterhaltungskosten u. sonst. Unk. 114 440, Abschreib. 24 096, z. Ern.-F. 35 000, z. R.-F. 2500, 2. Spez.-R.-F. 2000, z. Haftpflicht-F. 7200, Anschluss z. neuen Bahnhof 10 000, Div. 22 000, Tant. 748, Vortrag 307. – Kredit: Vortrag 232, Fahrkarten 28 130, Gepäckkarten 530, Postverkehr 373, Güter- verkehr 189 025. Sa. M. 218 292. Dividenden 1896–1912: Aktien Lit. A: 4, 4, 4, 4, 4, 3, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4 %; Lit. B: 4 4, 4. 4, 0, 4, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 4, 4, 4 %; Lit. C: 2, 3½, 3½, 4, 0, 0, 4, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 4, 4, 4 %. Vorstand: Bürgermeister Rud. Köhler, Adolf Pühl, Reg.-Baumeister Joh. Hinrichs. Aufsichtsrat: Vors. W. Schade, Ernst Koch, Ratsherr Carl Kaiser, Wilh. Allhoff, Fritz Kühne. Posener Strassenbahn in Posen. Gegründet: 25./8. 1880; eingetr. 25./8. 1880. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Strassenbahnen, sowie die gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes. Bis März 1896 firmierte die Ges. „Posener Pferde-Eisenbahn- Ges.. 1897/98 Einricht. des elektr. Betriebes mit oberird. Stromzuführung, eröffnet 6./3. 1898, sowie Erweit. des Unternehmens. Bahnlinien: 1) Centralbahnhof-Breitestr., 2) Jersitz- Wilda, 3) Jersitz- Eichwaldtor, 4) St. Lazarus- Gerberdamm, 5) Trainkaserne-Schrodka, 6) Augustastr.-Sapiehaplatz, 7) Neue Gartenstr.-Sapiehaplatz, 8) J ersitz Markt-Fabrikstrasse. Geleislänge: 39,688 km, Betriebslinienlänge: 33 787 km, Spurweite: 1,435 m. Etwa 360 Ange- stellte. Befördert 1899–1912: 3 876 592, 4 399 124, 4 596 881, 4 870 144, 5 601 146, 6 221 510, 6 650 656, 7195 286, 7 831 317, 8 016 650, 8 295 526, 8 712 553, 9 822 406, 9 853 496 Pers., Fahrgeldeinnahme M. 412 443, 477 164, 505 127, 539 364, 634 911, 733 928, 792 532, 861 904, 952 325, 988 169, 1 030 145, 1 090 299, 1 212 012, 1 218 311; vorhanden 75 Motorwagen, 45 Beiwagen. Vorerst nur Personenverkehr, doch kann mit Genehm. des Magistrats auch Güterverkehreingerichtet werden. Das Depotgrundstück der Ges. in Posen-Jersitz hat einen Flächeninhalt von 68 a. 1906 ein weiteres Grundstück (Fläche 1 ha 71 a 98 qm) in St. Lazarus für ca. M. 80 000 für Depot. zwecke angekauft u. daselbst eine Wagenhalle errichtet. Die Kraftstation der Ges. geht 1913 für M. 250 000 an die Stadt Posen über, mit welcher ein Stromlieferungsvertrag abge- schlossen wurde. Konzession: Die Genehmigung auf Grund des Kleinbahn-Gesetzes ist der Ges. bis zum 27./11. 1942 erteilt, während die mit der Stadt und den Vororten geschlossenen Verträge bis zum 1./1. 1942 laufen, jedoch auf weitere 5 Jahre in Kraft bleiben, sofern sie nicht mindestens ein Jahr vor dem 1./1. 1942 bezw. 1 Jahr vor Ablauf der stillschweigenden Verlängerung gekündigt sind. Beim Erlöschen des Vertrages infolge Kündigung fallen die im früheren Stadtgebiet auf öffentlichen Strassen, Plätzen und Brücken angelegten Geleise, die elektr. Ausrüstung derselben, die Wagen mit Ausnahme der in den letzten 5 Jahren angeschafften und das Elektr.-Werk unentgeltlich an die Stadt Posen; die Stadt kann aber auch die Beseitigung aller Anlagen auf Kosten der Ges. verlangen.