Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 2297 Die Stadtgemeinde hat ferner das Recht, erstmalig am 1./1. 1905, später von 5 zu 5 Jahren, nach vorangegangener 12 monat. Anzeige das Elektr.-Werk zu erwerben und zu verlangen, dass die Ges. den zum Strassenbahnbetriebe erforderlichen Strom von ihr bezieht. Als Kaufpreis des Werkes gilt der Buchwert abzügl. des anzusammelnden, mit 1.06 % zu dotierenden und mit 3 % zu verzinsenden Amort.-F., oder der durch eine Sachverständigen-Kommission zu ermittelnde Taxwert. Für den ersten Termin hat die Stadtgemeinde von dem Erwerb der Kraftstation Abstand genommen, dagegen ein eigenes Elektricitätswerk gebaut, das am 1./10. 1904 in Tätigkeit trat. Das Elektricitätswerk der Ges. ging dann 1913 an die Stadt über (s. oben). Die Stadtgemeinde erhält als Gegenleistung für die der Ges. eingeräumten Rechte von der Bruttoeinnahme aus dem Personen- und event. Güterverkehr bis zur Höhe voa M. 230 000 1 %, für jede angefangenen M. 50 000 ½ % mehr, und bei mehr als M. 580 000 5 %. Von der hiernach festgestellten Abgabe gelangt ein Zehntel, als auf die früheren Vororte entfallend, nicht zur Erhebung. Das Elektr.-Werk ist auf städtischem Grund und Boden errichtet, wofür ein Betrag von M. 1200 pro Jahr zu entrichten ist. Die Pro- vinzialverwaltung erhält jährl. bis 1915 M. 3180 für diejenigen Strecken, deren Herstellung bereits der früheren Pferdeeisenbahn-Ges. gestattet war. Kapital: M. 3 600 000 in 3600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, dann durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien, sowie durch Rückkauf von solchen auf M. 840 000 in 2100 Aktien à M. 400 reduziert, weiter lt. G.-V. v. 1./5. 1897 auf M. 420 000 herabgesetzt, indem für je 5 alte Aktien eine neue à M. 1000 (Nr. 1–420) ausgegeben wurde, und gleichzeitig um M. 580 000 (wieder auf M. 1 000 000) in 580 Aktien à M. 1000 (Nr. 421–1000) erhöht (begeben mit 100 % und 2 % Unk.); diese Aktien sind ab 1./1. 1898 div.-ber.; weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 8./4. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 2: 1 17.–30./6. 1899 zu 103 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 3./4. 1900 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, angeboten den Aktionären 3:1 15.–30./6. 1900 zu 103 %; neuerliche Erhöhung lt. G.-V. v. 30./3. 1904 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1904, begeben an das Bankhaus Born & Busse zu 110 %, angeboten den Aktionären 2: 1 28./4.–18./5. 1904 zu 113 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Die G.-V. v. 21./7. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von der Ges. für elektr. Unternehmungen zu 120 %, angeboten den Aktionären 5: 1 vom 11./9.–11./10. 1906 zu 124 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis ult. 1906. Agio mit M. 86 553 in R.-F. Die Emiss. diente zum Bau der Linie Viktoriastrasse- Königsplatz-Friedrichstrasse und zur Errichtung eines neuen Depots, während die zu diesen Zwecken nicht benötigten Mittel zur teilweisen Anlegung der Amort. der Ges. in Effekten verwendet worden sind. Die G.-V. v. 23./3. 1912 beschloss weitere Erhöh. um M. 600 000 (auf M. 3 600 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, übernommen von der Ges. f. elektr. Unternehm. in Berlin zu 150 %, angeboten den alten Aktionären v. 2.–20./5. 1912 zu 155 %; Agio mit rd. M. 280 000 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Amort.- und Ern.-F., dann 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der Vorst, erhält 2½ % der gesamten Div. als Tant. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bahnbau- u. Konz. 1 669 751, Kraftstation 635 986, Kabel 112 818, Grundstück I 367 434, do. II. 254 202, Streckenausrüstung 390 126, Wagen 1047 814, Werkstätten 53 470, Utensil. 15 000, Dienstkleid. 1, Material. 156 687, Baugenossen- schaft 2000, Deposital-Kto 22 191, Kaut. 42 905, Effekten 136 040, Debit. 802 275, Fahrkarten- steuer 298, Kassa 1034. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Hypoth. 50 000, Amort.-F. I 305 400, do. II 118 624, Ern.-F. 421 011, R.-F. 584 454, Fürsorge-F. 53 494 (Rückl. 15 000), Deposital- Kto 22 191, Asservaten 860, Personal-Sparkasse 60 232, Kredit. 84 186, unerhob. Div. 3790, Talonsteuer-Res. 15 600 (Rückl. 5600), Haftpflichtrückl. 41 242, Div. 324 000, Tant. an A.-R. 19 995, Vortrag 4956. Sa. M. 5 710 039. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 637 793, Steuern 41 050, Gewinn- abgabe an die Stadt 54 824, Amort,-F. I u. Zs. 32 534, do. II 4836, z. Ern.-F. 90 000, Abschreib. a. Utensil. 5983, do. a. Dienstkleidung 10 504, Kursverlust 1317, Effekten 6712, Gewinn 369 551. – Kredit: Vortrag 4999, Fahrgeld 1 218 311, Plakatpacht 3215, Stromabgabe 4388, Miete 1714, Zs. 22 478. Sa. M. 1 255 107. Kurs Ende 1901–1912: 135.80, 148.50, 164.10, 170.25, 175.90, 164.50, 157.90, 158, 171.50, 187.50, 190, 170 %. Eingeführt im Mai 1901: Erster Kurs 29./5. 1901: 153 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1888–1912: 1, 1¾, 1¾, 1, ½, ½, 1¾, 2, 2, 5 (auf die Aktien Nr. 1–420), 7, 9, 9, 8, 8, 8, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½, 9, 9½, 9½, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Georg Sternberg, Fr. Buchholz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baurat Dir. Rud. Menckhoff, Berlin; Stellv. Justizrat Jacob Ullmann, Ober-Ing. Carl Bene- mann. Geh. Komm.-Rat Mich. Herz, Posen; Komm.-Rat Ludw. Born, Berlin. Prokurist: Max Faerber. Zahlstellen: Posen: Eigene Kasse, Ostbank f. Handel u. Gewerbe, Naorddeutsche Credit- anstalt, Danziger Privat-Actien-Bank; Berlin: Disconto-Ges., Nationalbank f. Deutschl.