2312 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Vorstand: Erster Bürgermstr. Dr. Bernh. Schütze, Rentier Adolf Niepagen, Stendal; Stellv. Alb. Mertens, Neuendorf; Geh. Sanitätsrat Dr. Wilh. Reip, Arendsee. 3 Betriebsleitung: Betriebsleiter Reg.-Baumeister Ludw. Rehder. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Wilh. von Bismarck, Stellv. Oberbürgermstr. Otto Werner, Reg.-Rat Auffarth, Magdeburg; Bürgermeister Friedr. Müller, Arendsee; Amtsvorsteher Ad. Schroeder, Borstel: Gemeindevorsteher Herm. Amelung, Gross-Ballerstedt; Arthur Weidling. Stendal; Landesrat Roscher, Merseburg. 4 Stendaler Strassenbahn, A.-G. in Stendal. Gegründet: 1891. Betriebseröffnung 3./6. 1892. Konz. bis 1931. Die Pferde-Strassenbahn hat eine Länge von 2,4 km. Kapital: M. 75 000 in 375 Nam.-Aktien à M. 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bahnkörper 10 720, Pferde u. Wagen 5809, Geschirr u. Geräte 445, Kapitalanlagen 65 921, Kassa 978, Zinsbogenstempel 600. Vorräte 940. — Passiva: A.-K. 75 000, ausstehende Fahrmarken 610, R.-F. 5976 (Rückl. 196), Div. 3750, Tant. 74, Vortrag 4. Sa. M. 85 416. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 19 399, Abschreib. 2870, Gewinn 4025. – Kredit: Vortrag 86, Betriebseinnahme 23 657, Zs. 2550, Sa. M. 26 295. Dividenden 1893–1912: 7, 4½, 7½, 9, 7½, 9, 10, 10, 9, 8, 8, 8, 7½, 7½, 7½, 6, 5½, 4, 4½, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: W. Rieck, O. Lange (Betriebsleiter). Aufsichtsrat: (7) Vors. Stadtrat Hoevel. Zahlstelle: Stendal: Mitteldeutsche Privatbank. 0 4 0 ― 7 0 — Stettiner Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Stettin. Gegründet: 25./3. 1879; eingetr. 2./4. 1879. Die Ges. erwarb diejenigen Rechte zur Erbauung u. zum Betriebe von Strasseneisenbahnen in Stettin, welche dem Ing. Johs. Büsing durch die zwischen ihm u. der Stadt Stettin 22./5. 1878 u. dem Kreis- ausschusse des Kreises Randow 11./10. 1878 abgeschloss. Verträge, bezw. die ihm durch Konk. der Kgl. Polizeidirektion zu Stettin v. 21./10. 1872 verliehene Erlaubnis eingeräumt worden sind. Konz.-Dauer seitens der kgl. Reg. bis Ende 1946, seitens des Kreises Randow bis 31./12 1936, seitens der Stadt Stettin urspr. ebenfalls bis 31./12. 1936, nach dem neuen Vertrag mit der Stadt v. 29./2. bezw. 2./3. 1904 bis Ende 1946, dagegen steht der Stadtgemeinde das Recht zu, während der letzten 10 Jahre die ganzen Anlagen nach Taxe käuflich zu übernehmen. Die Kosten der 1895 begonnenen Erweiterung des Bahnnetzes und Umänderung in elektr. Betrieb mit oberirdischer Stromzuführung wurden teils durch die unter Kapital angeführte Vorz.-Aktien-Em., teils durch Ausgabe 4 % Oblig. (s. Anl.) gedeckt. Ende 1912 besass die Ges. folg. Linien in der Geleiselänge von 72.147 km, in der Betriebslänge von 68.674 km, in der Bahnl. v. 37.587 km in 1,435 m Spurweite: 1) Neuwestend-Altdammerstr.; 2) Berlinerthor- Hauptfriedhof; 3) Bahnhof-Eckerberger Wald; 4) Thiergarten-Arndtplatz; 5) Alleestr.-Dunzig- fähre;6) Bahnhof-Grenzstr.; 7)Bellevue-Bollinken-Frauendorf;8) Schinkelplatz-Grabowerstrasse. Die Stadt Stettin hat sich durch Vertrag v. 23./10. 1885 bezw. 2./4. Jan. 1896 eine Beteilig. am Gewinn ab 1./1. 1895 ausbedungen. Dieser Gewinnanteil beträgt 3 % der verfügbaren Div.-Summe, solange die Div. 5 % des A.-K. nicht übersteigt, bei 5–6 % Div. beträgt die betr. Abgabe 4 % und steigt progressiv mit jedem Prozent Div.-Gewinn um 1 % bis zum Höchstbetrag von 10 %. Nach dem neuen Vertrage v. 29./2. bezw. 2./3. 1904 sind ausserdem 25 % von der Summe an die Stadtgemeinde zu zahlen, welche über 6 % Div. zur Ver- teilung gelangt. .. t. Durch den mit der Stadtgemeinde Stettin abgeschlossenen neuen Vertrag v. 29./2. bezw. 2./3. 1904 sind ausser den Bahnnetzerweiter. auch Ausführ. des zweiten Geleises auf einigen eingeleisigen Strecken vorgesehen und umfassen die hiernach erforderl. Bahnbauten eine Gesamtbaulänge von etwa 20 km. Weiter sind durchgreifende Anderungen in den Linien- führungen des heutigen Bahnnetzes vereinbart, durch welche auf verschiedenen Strecken das Befahren derselben durch zwei Linien vermieden wird. Es werden alsdann 8 Linien vor- handen sein. Die Ausführung der Neubaustrecken verteilt sich auf mehrere Jahre u. waren bis Ende 1912 noch nicht vollständig erledigt. Die bis Ende 1905 gemachten Aufwendungen für Neuausführungen betragen M. 1 033 797, für 1906: M. 347 232, für 1907: M. 365 224, 1908 M. 231 057, 1909 ca. M. 225 000, 1910 M. 90 929, 1911 M. 254 196, 1912 M. 563 375, hiervon entfielen 1912 M. 215 365 auf Bahnbau u. M. 205 926 auf Gelände u. Baukosten Nemitzerstr. 18 a zur Er- richtung eines neuen Bahnhofes. Der Gesamtanschaffungswert der Anlagen seit 1879–1912 beträgt M. 9 985 903 bei M. 3 162 788 Abschreib., somit der Buchwert Ende 1912 M. 6 823 115. Statistik: 1908 1909 1910 1911 1912 Beförd. Personen 17 052 594 17 682 671 18 676 289 20 542 712 21 984 912 einschliessl. Einnahmen M. 1 565 206 1 618 984 1.708 872. 1 892 957 2 030 173 / Zeitkarten etc Wagenpark Ende 1912: 127 Motorwagen, 73 Anhängewagen u. div. Arbeitswagen. Kapital: M. 4 000 000 in 2300 St.-Aktien (Nr. 1–2300) à M. 500 u. 1650 St.-Aktien (Nr. 2301 bis 2350, 3551–5150) à M. 1000, sowie in 1200 Vorz.-Aktien (Nr. 2351–23550) à M. 1000. Urspr.