2320 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Kleinbahn von Wächtersbach über Weilers, Schlierbach u. Hellstein nach Birstein. Betriebs- pächterin bis 1./4. 1902 war die Deutsche Eisenb.-Betriebs-Ges. in Berlin. Ab 1./4. 1902 hat der Kreis Gelnhausen den Betrieb pachtweise übernommen gegen Zahlung von 35 % der Bruttoeinnahme pro Jahr; auch die 253 Aktien Lit. A wurden von dem Kreise erworben. Bahnlänge 12,25 km. Kapital: M. 507 000 in 253 St.-Aktien A u. 254 St.-Aktien B, sämtlich à M. 1000. Die St.-Aktien A gewähren den Anspruch auf 4 % Vorz.-Div. (ohne Nachzahlungsanspruch), bei etwaiger Auflösung der Ges. den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Anleihe (Ende 1912): M. 232 676 (zu 1½ % verzinsbar u. mit ½ % tilgbar) vom Bezirks- verband Cassel; ferner M. 92 089 Darlehen vom Kreis Gelnhausen. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1905 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Pbe Gewinn-Verteilung: Nach Dotation des Ern.-F. u. des Spez.-R.-F. vom Reingewinn 5 % zum Bilanz-R.-F. (bis 10 % des A.-K. erreicht), vom Rest vorerst bis 4 % an die St.-Aktien A, alsdann die St.-Aktien B bis 4 %, Überrest an beide Aktienarten gleichmässig, falls nicht zur Amort. von Darlehen zu verwenden. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern ausser Erstattung der baren Reisekosten nur Tagegelder für die Sitzungstage. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bahnanlage 807 687, Gebäude 69 396, Wertp. 32 498, Disconto-Ges. 289, Kreissparkasse 8554, Kassa 9390. – Passiva: A.-K. A 253 000, do. B 254 000, Bezirksverband Cassel 232 676, Darlehen 92 089, Amort.-F. 28 234, Ern.-F. 39 088, öber 9532 (Rückl. 943), Spez.-R.-F. 1378 (Rückl. 94), Div. 16 470, Vortrag 1347. Sa. M. 927 816. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 5643, Zs. 7247, Amort.-F. 2812, Ern.-F. 3955, Gewinn 18 854. – Kredit: Vortrag 669, Betriebspacht 37 835, Bankzs. 8. Sa. M. 38 512. Dividenden: 1897/98: 3½ % (Baujahr); 1898/99–1904/05: St.-Aktien A: 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4 %; 1905–1912: 4 (9 Mon.), 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4 %; St.-Aktien B: 0, 0, 0, 1.82, 3.2, 2.7, 42Aà „ 2½ (9 Mon.), 2, 1½, 1½, 1½ %; 1910–1912; 1½, 2, 2½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K. Direktion: Landesbaumstr. Rob. Winkler, Verwalt.-Dir. L. Ziegler, Betriebs-Dir. F. Cordes. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Landrat Dr. jur. Graf von Wartensleben, Stellv. Bürgermeister Senzel, Bieber; Bürgermeister Joh. Matthes, Unterreichenbach; Forstmeister A. Schuster, Birstein; Bürgermeister K. Einschütz, Birstein. Zahlstelle: Direktionskasse in Gelnhausen. Vereinigte Westdeutsche Kleinbahnen A.-G. zu Köln a. Rh. Gegründet: 19./12. 1889 unter der Firma: Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn-Ges. in Ronsdorf, erwarb die Ges. 1897 durch Fusion die Wermelskirchen- Burger Bahn. Sitz der Ges. mit Rücksicht auf die Erweiterung des Unternehmens lt. G.-V. v. 2./11. 1900 nach Cöln verlegt und Firma wie oben geändert. Betriebseröffnung 18./11. 1891. Neue Konz. für Kleinbahn v. 2./10. 1897, für Thalsperre-Remscheid v. 25./9. 1899. Zweck: Betrieb der nachbenannten Kleinbahnen: 1. von Wermelskirchen nach Burg a. d. Wupper (11,6 km); 2. von Thalsperre nach Remscheid (2,8 km); Remscheid- Halbach (9,7 km); Burg- Krähenhöhe (65,4 km); 3. von Kreuznach nach Winter- burg und von Kreuznach nach Wallhausen (28 km); 4. von Neheim-Hüsten nach Sundern (14,5 km). Die Ges. ist auch berechtigt: 1. weitere Konz. zu Kleinbahnen zu er- werben und auf Grund derselben Kleinbahnen zu bauen und zu betreiben; 2. die ihr konz. Bahnen nach Einholung der erforderl. behördl. Genehm. durch andere betreiben zu lassen; 3. sich anteilig an Bahnen zu beteiligen, welche Dritten konz. sind; 4. aus elektr. Zentral- stationen, welche sie zum Betrieb ihrer Bahnen errichtet oder erwirbt, Licht und Kraft an Dritte abzugeben; 5. zur Gewinnung neuer Fracht-Einnahmen neue, an ihren Bahnen entstehende industrielle und gewerbl. Anlagen durch hypoth. Beleihung zu fördern, jedoch mit der Massgabe, dass die Gesamtsumme der Beleihungen nicht mehr als 5 % des jeweiligen Grundkapitals betragen darf und dass für jeden Einzelfall der Beleihung die Genehm. des A.-R. erforderlich ist. Die Kleinbahn Rousdorf-Müngsten wurde 1902 für M. 420 000 an die Barmer Bergbahn verkauft. Die Ges. lässt z. Z. folgende Linien für ihre Rechnung durch die Westdeutsche Eisen- bahn-Ges. in Cöln betreiben: 1. Kleinbahnen Wermelskirchen-Burg und Thalsperre-Remscheid, 2. Kleinbahn Neheim-Hüsten-Sundern, 3. Kreuznacher Kleinbahnen. Der Ausbau des Bergischen Netzes durch Herstellung der Linie Remscheid – Lennep ist 1907 u. 1909 durch die Verbindung Lennep – Lüttringhausen –— Halbach erfolgt; die Stadt Lennep hat der Ges. neben der kostenfreien Hergabe des Grund und Bodens auf Lenneper und Remscheider Gebiet ein zu 3¾ % zu verzinsendes und zu 2 % zu amorti- sierendes Darlehn von M. 300 000 gewährt. Die Westdeutsche Eisenbahnges. in Köln über- nahm den Bau der Bahnlinie nebst der erforderlichen Erweiterung der elektr. Zentrale in Preyersmühle und die Errichtungeines Beamtenwohnhauses in Remscheid für den Pauschal- betrag von M. 1 309 000. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. hat ferner die von ihr über- nommenen Garantie-Verpflichtungen (s. unten) wonach sie der Ges. bis 1916 ein 4 % Er- trägnis aus den Betrieben der Eigentumsstrecken garantiert, auch auf das neuerdings, in- vestierte Kapital ausgedehnt. Nachdem die Konzession unterm 6./11. 1906 erteilt ist, ist *