2360 Elektrotechnische F abriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden: St.-Aktien 1903–1912: 0, 0, 0, 1½, 3, 3½, 3½, 3½, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1909191238(5, 5, 0 3 %. Direktion: L. Langenbahn. Aufsichtsrat: Vors. Carl Hager, Metz; Bürgermstr. E. Hege- miann, Stellv. Brauereibes. Karl Wittemeier, Blieskastel; Malzfabrikant Eug. Barth, Engel- brecht Bonath, Boppard a. Rh. Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. Aktiengesellschaft in Braunschweig. Gegründet: 12./7. 1898. Betrieb für Rechn. der Ges. ab 1./1. 1898. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der früheren Firma erfolgte für M. 3 880 000. Zweck: Übernahme u. Weiterführ. der Kommandit-Ges. Max Jüdel & Co. (Eisenbahnsignal- Bauanstalt), sowie Betrieb von Fabriken u. Unternehm., besonders zur Sicher. des Eisen- bahnbetriebes. Ca. 290 Beamte u. 1150 Arbeiter. Die Ges. ist bei verschiedenen anderen ähnl. Unternehm. beteiligt. Umsatz 1909–1911: M. 8 430 000, 7 720 000, 8 660 000; für 1912 nicht veröffentl. Zugänge auf Anlage-Kti 1911 u. 1912 M. 250 262 bezw. 305 000. Die Ges. hat im J. 1898 mit zwei grösseren Firmen der Branche einen Vertrag abgeschlossen behufs gegenseitiger Unterstützung bei Herstellung und Verkauf von Einrichtungen aller Art, die in das Gebiet des Eisenbahnsicherungswesens einschlagen. Die Dauer dieses Vertrages ist bis Ende 1927 festgesetzt. Ein im J. 1911 mit einer erweiterten Anzahl von Firmen der Branche zu gleichem Zwecke abgeschlossener Kartellvertrag läuft, abgesehen von a. o. Kündigungsfällen, bis zum Jahre 1915 und verlängert sich stillschweigend um jeweils 2 Jahre, falls keine Kündig. erfolgt. Das in der Bilanz aufgeführte Konto Beteiligungen umfasst nom. M. 230 000 Geschäftsanteile der Eisenbahnsignal-Bauanstalt C. Fiebrandt & Co. G. m. b. H. in Bromberg- Schleusenau, die auf ein Gesamtkapital von M. 650 000 für die Geschäftsjahre 1909 u. 1910 je 18 %, 1911 15 % u. 1912 17 % Div. zur Ausschüttung gebracht hat. Das Fabrikgrundstück liegt in der Nähe des Güterbahnhofes Braunschweig und umfasst rund 35 000 qm, worauf 16 Bauten mit einer überdachten Fläche von 17 400 qm stehen. Ausserdem besitzt die Ges. in unmittelbarer Nähe des Fabrikgrundstücks noch rund 12 000 am Land, das nach Ausführ. des neuen Güterbahnhofes voraussichtl. zur Erweiter. des Fabrikgrundstücks dienen kann. An einer Reihe von Plätzen des In- u. Auslandes unterhält die Ges. Vertreterbureaus; auch wird in verschiedenen Fabriken des In- u. Aus- landes nach dem Verfahren der Ges. gearbeitet. Als Betriebskraft dienen eine Dampf- Dynamomaschine mit rund 300 PS. zur Erzeugung von elektr. Kraft u. Licht u. 3 Dampf- kessel mit 430 qm Heizfläche, an die auch 7 Dampfhämmer angeschlossen sind. Ausserdem ist an das städt. Lichtwerk eine 100pferdige Umformanlage angeschlossen. Zum Antrieb der vorhandenen 440 Werkzeugmasch. sind 70 Elektromotoren im Gebrauch. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./11. 1909 um M. 2 000 000; eine Bareinzahlung auf diese neuen Aktien erfolgte nicht, vielmehr wurde die Erhöhung aus den Reserven gedeckt. Der 1910 verstorbene Geh. Komm-Rat Dr.-Ing. Max Jüdel hatte der Stadt Braunschweig seinen gesamten Besitz an Aktien der Ges. vermacht. Hiervon hat die Stadt 1160 Stück zum Kurse von 280 % an ein aus der Braunschweigischen Bank und Kreditanstalt und M. Gutkind u. Co. bestehendes Konsort. verkauft, das die Aktien den alten Aktionären zu ebenfalls 280 % anbot, fernere 400 Aktien aber noch in eigenem Besitz behalten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Ubrigen 4 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verfüg. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva; Grundstück 119 376, Gebäude 385 000, Masch. u. Transmissionen 215 000, Inventar 1, Werkzeuge 40 000, Giessereimodelle 1, Lehrmodelle 1. Wagen u. Pferde 1, Kassa 19 613, Bankguth. 2 663 984, Wertp. u. Werthinterleg. 4 504 162, Haus in Köln 96 000, abz. 30 000 Hypoth., bleibt 66 000, Bürgschaftswechsel u. Bürgscheine 314 600, Beteil. 210 000, Vorräte 1 037 922, verschied. Schuldner 3 571 272. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, do. II 1 720 000 (Rückl. 400 000), Delkr. f. Auslandsgeschäfte 200 000, Verfüg.-F. für Unterst.- u. Pens. 45 644, Rückl. f. Neu- u. Umbauten 800 000, Talon- steuer-R. 60 000, Bürgschaftswechsel u. Bürgscheine 314 600, verschied. Gläubiger 1 402 946, unerhob. Div. 400, Tant. u. Grat. an Angestellte 123 419, Tant. an A.-R. 56 250, Div. 1 440 000, Wohlf.-Einricht. 150 000, Vortrag 233 674. Sa. M. 13 146 935. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk.: Steuern, Patente, Tant an Vorst. etc. 718 057, Unterhalt. u. Abgang b. Anlagen 281 425, Beamten- u. Arb.-Wohlf. 64 409, Abschreib. 228 171, „ 2 433 344. – Kredit: Vortrag 184 975, Roh-Gewinn 3 213 933, Zs. 326 499. Sa. Kurs Ende 1912; 337 %. Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Mai 1912; erster Kurs am 1./6. 1912: 348 %. Dividenden 1898–1912: 14, 15, 16, 17, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 18, 20, 24 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K). Direktion: Vors. Baurat Ad. Schön, Ing. Reinhold Lochner, Ing. Ewald Hermsdorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rentier Paul Jüdel, Berlin; Justizrat Victor Heymann, Komm.-