* Elektrotechnische Fabriken. Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2363 Kraftübertragungs- u. Transportzwecken; b) Ausbeutung neuer auf die Elektrotechnik, sowie auf die Gas- u. Lichterzeugung, spec. des elektr. Lichts, bezügl. Erfindungen, namentlich auch durch Erwerb der betr. Patente; c) Erwerb u. Betrieb aller mit der Fabrikat. von Gas, sowie mit der gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik in Zusammenhang steh. Gewerbe u. Geschäfte. Die Ges. besass u. betrieb bis Ende 1912 die Gasanstalt in Glogau (Gasverbrauch 1912 ca. 1 800 000 cbm). Der Magistrat Glogau hat zu Ende des J. 1912 von dem ihm vertrags- mässig zustehenden Rechte Gebrauch gemacht u. die Anstalt zu demjenigen Preise käuflich erworben, welcher durch beiderseitig gewählte Sachverständige schätzungsweise festgestellt werden wird. Die Anstalt wurde der Stadt am 2./1. 1913 zum eigenen Betriebe übergeben; der Preis dafür wird der Ges. vom 1./1. 1913 ab mit 5 % verzinst. Das Schätzungsverfahren ist noch im Gange. Die Ges. hat 5./1. 1899 mit der Allg. Elekr.-Ges. in Berlin einen Vertrag wegen Erwerbung der Oberschles. Elekrizitätswerke abgeschlossen, wonach sich die Allg. Elektr.-Ges. ver- pflichtete, alle ihr aus Konc. und Verträgen, betr. die Abgabe von Elekrizität zu Licht- Kraft- u. sonst. Zwecken im Oberschles. Industriebezirke zustehenden Rechte u. Pflichten gegen Erstattung der ihr für deren Erlangung erwachsenen Auslagen der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. abzutreten, wogegen ersterer die Ausführung der Werke mit allem Zubehör übertragen worden ist. Die Oberschles. Elekr.-Werke bezwecken, das Industriegebiet Ober- schlesiens, umfassend das Länderdreieck Beuthen, Gleiwitz, Myslowitz, mit elektr. Energie für Licht- u. Kraftzwecke zu versorgen und der Oberschles. Strassenbahn den Strom für ihre elektrisch betriebenen Linien zu liefern. Zu diesem Zwecke sind in Zaborze und Chorzow 2 Kraftstationen errichtet. Mit den Städten Gleiwitz, Beuthen u. Kattowitz sind ab 24./12. 1897 bezw. 1./4. 1898 bezw. 24./12. 1898 Verträge auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Die Stadt Gleiwitz erhält von der Einnahme aus der Stromlieferung eine Abgabe, welche je nach der Höhe der Ge- samteinnahme verschieden ist, u. welche für die Einnahme aus Strom für Beleuchtungs- zwecke höchstens 10 % und aus Strom für Industriezwecke höchstens 5 % beträgt. Die Stadt Beuthen bezieht die elektr. Energie als Gross-Abnehmerin zu Vorz.-Preisen und giebt dieselbe ihrerseits an die einzelnen Konsumenten ab, wobei jedoch ein vertragsm. feststehender Preis nicht überschritten werden darf, während die Stadt Kattowitz 10 % derjenigen Brutto- einnahmen erhält, welche aus dem Stadtbezirk Kattowitz herrühren. Sollte die Div. der Schl. Elektr.- u. Gas-A.-G. höher als 10 % sein, so steigt die Abgabe der Bruttoeinnahmen um ½ des die Div. v. 10 % übersteig. Div.-Satzes. Bei Beuthen u. Kattowitz geht das Leit.-Netz nach Ablauf der 25 jähr. Vertragsdauer zum Buchwert in das Eigentum der Städte über, Beuthen ist jedoch be- rechtigt, dasselbe unter kontraktl. festgelegten Beding. vor Ablauf des Vertrages käufl. zu er- werben u. den Vertrag aufzulösen. Gemäss den mit Beuthen u. Kattowitz abgeschloss. Ver- trägen sind die Abschreib. auf das Leitungsnetz mit 4 % des urspr. Anlagewertes zu bemessen, sodass also die urspr. Anlagen bei Ablauf der 25jähr. Vertragsdauer unentgeltlich in der Besitz der Städte übergehen, während für Erweiterungen je nach der Zeit der Ausführung derselben ein entsprechender Buchwert bleibt, welcher von den Städten zu bezahlen ist. — Die Übernahme der Anlagen seitens der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. ist Ende 1900 erfolgt. Bis dahin wurden sie von der Erbauerin, der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin, für deren Rechnung u. Gefahr gegen eine vertragsm. Abgabe an die Breslauer Ges. (bis 1./1. 1900 die Hälfte, von da bis Ende 1900 85 % der Betriebsüberschüsse) betrieben. Das Leitungsnetz umfasst den eigentl. Oberschles. Industriebezirk: Gleiwitz-Beuthen- Myslowitz-Kattowitz-Neudorf-Gleiwitz, mit den Städten resp. Gemeinden Beuthen, Bielschowitz, Birkenhain mit Samuelsglückgrube, Biskupitz mit Borsigwerk, Bismarckhütte, Bittkow, Bobrek, Brzesowitz, Bogutschütz mit Zawodzie, Chorzow, Deutsch-Piekar, Domb mit Josefsdorf, Eichenau, Gieraltewitz, Gleiwitz, Gross Dombrowka, Hohenlinde, Hohenlohehütte, Kamin, Karf, Kattowitz, Kochlowitz, Königshütte, Lipine, Makoschau, Mathesdorf, Michalkowitz, Myslowitz, Neudorf, Neu-Heiduk, Paulsdorf, Preisnitz, Radzionkau, Rosdzin, Rossberg mit Guretzko, Ruda, Scharley, Schlesiengrube, Schönwald, Schoppinitz mit Wilhelminenhütte, Schwientochlowitz, Sosnitza, Zaborze mit Poremba, Zabrze, Zalenze zus. 44 Städte u. Ortschaften. Im J. 1910 wurde mit der Schles. Kleinbahn-A.-G. in Kattowitz ein neuer Stromlieferungs- vertrag vereinbart, nach dem diese Ges. ihren ganzen Strombedarf von der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. bezieht. Der Ausbau der Oberschles. Elektricitätswerke seitens der Allg. Elektr.-Ges. zu Berlin ist in drei Abteil. erfolgt. Kosten der ersten beiden Ausbaue rund M. 8 230 000, die des dritten Ausbaues stellte sich auf M. 2 253 000 (näheres hierüber s. Jahrg. 1902/1903 dieses Buchesß). Auch in den Jahren 1902–1912 fanden Erweiterungsbauten statt, so erhöhte sich das An- lage-Kto der Oberschles. Elektrizitätswerke 1906–1912 um M. 2 146 116, 2 608 743. 2 162 744, 2 961 911, 1 290 002, 2 277 353, 2 526 675. 1912 fanden umfassende Erweiterungsbauten statt, ebenso sind solche in 1913 in Ausführung begriffen. Ende 1912 betrugen die Anlagekosten für die Oberschl. Elektr.-Werke M. 29 130 276. Grundstücke für Betriebszwecke etc. sind in Zaborze, Chorzow u. Gleiwitz vorhanden. Die Leistung der beiden Centralen Zaborze und Chorzow betrugen Ende 1912: Dampf- Dynamos ca. 59 000 Kw., Kessel 18 600 qm Heizfläche. Grösse des Anschlusses in Kw. Drehstrom 1898–1909 in d. Centralen Zaborze u. Chorzow: