2368 Elektrotechnische Fabriken. Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden, Lüttichaustr. 211. Gegründet: 21./11. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: a) Bau und Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung und sonstige Verwertung von elektrischen und anderen Kleinbahnen und Transportunternehmungen: b) Ausnützung der elektrischen Kraft in jeder Form, insbesondere die Erwerbung von Anlagen, welche zur Ausnutzung der Elektrizität dienen oder dienen können; c) Be- trieb von Anlagen zu a) u. b) nebst Zubehör für eigene oder fremde Rechnung oder für gemeinsame Rechnung mit Dritten, die Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form etc. Die „Elektra“ verpflichtete sich, ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Continen- talen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen und der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. zu betätigen, auf eigene Fabrikation und Installation oder Beteiligung an solchen Fabriken, welche Gegenstände gleicher Art wie die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. herstellen, zu verzichten, vielmehr alle technischen Ausfüh- rungen durch die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. bewirken zu lassen. Das Arbeitsgebiet der „Elektra“ ist das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten und die preussische Provinz Schlesien mit Ausnahme der Bezirke Beuthen, Kattowitz und Myslowitz. Siehe auch Jahrg. 1902/1903. Die „Elektra“ übernahm von der Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen in Nürnbg. den grössten Teil der Aktien der ZwickauerElektricitätswerk- und Strassenbahn-A.-G. (Div. 1898–1912: 4½, 4 ¾, 3½, 1, 3, 4, 5, 5½, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %), ferner die elektr. Strassenbahn von Schandau nach dem Lichtenhainer Wasserfall nebst Elektrizitätswerk. Anfang 1911 hat die Ges. das städtische Elektrizitätswerk Königstein a. E. sowie das Elektrizitäts- werk Niedereinsiedel i. B. erworben, ferner hat die Ges. mit der Stadt Sebnitz einen Stromlieferungsvertrag, sowie mit der Stadt Schandau und den sächsischen Gemeinden: Thürmsdorf, Pfaffendorf, Gohrisch, Cunnersdorf, Papstdorf, Kleinhennersdorf, Reinhardts- dorf, Schöna, Rathmannsdorf, Altendorf, Mittelndorf, Lichtenhain, Ottendorf, Hinter- hermsdorf, Amtshainersdorf, Hofhainersdorf, Hütter, Naundorf, Ostrau, Pötzscha, Saus- dorf, Ulbersdorf u. den 4 böhmischen Gemeinden Lobendau, Niedereinsiedel, Obereinsiedel u. Neudörfel Konzessionsverträge abgeschlossen. Zus. jetzt angeschlossen 3 Städte u. 24 Orte. Die Ges. hat ihre Kraftstation in Schandau in eine Überlandzentrale umgebaut und die genannten Ortschaften an dieselbe angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Königstein u. Niedereinsiedel wurden stillgelegt. Die „Elektra ist an dem Elektricitätswerk Grossröhrsdorf G. m. b. H. nebst Bretnig und Ohorn (St.-Kap. M. 1 470 000) mit M. 420 000 beteiligt (letzte Div. 5, 3 %). Dieses Werk wurde wesentlich vergrössert. 4 Die in Olsnitz im Erzgebirge erbaute grosse Überland-Zentrale ging Ende März 1905 an die Zwickauer Elektriz.- u. Strassenbahn-Akt.-Ges. für M. 2 250 000 über, gezahlt in 500 neuen Zwickauer Aktien und der Rest in bar. Die Elektra garan- tierte für OÖlsnitz auf die Zeit vom 1./4.–31./12. 1905 ein Brutto-Erträgnis von M. 105 000 und für die Zeit vom 1./1. 1906 bis 31./12. 1909 ein solches von jährlich M. 140 000. An Garantiebeträge gezahlt 1905–1907; M. 23 993, 13 252, 10 108, zus. M. 47 355, die 1909 bis 1911 zurückerstattet wurden. A0Zi0 Die Unternehm. in Apolda (Gasanstalt u. Elektr.-Werk) und Iimenau (Elektr.-Werk) wurden unter dem 14./2. 1901 mit Wirkung ab 1./7. 1900 an eine eigene Akt.-Ges. unter der Eirma Thüring. Elektrizitäts- u. Gas-Werke mit Sitz in Apolda abgetreten; A.-K. M. 2 400000 (Div. 1900/1901–1911/12: 3½, 3½, 4, 4½, 6, 7½. 8, 8, 8, 8½, 8½, 8½ %). Die Aktien befinden sich im Besitz der Elektra; dieselben wurden im Sept. 1906 an der Dresdner Börse eingeführt, zu welchem Zweck die Elektra einen kleinen Teil zur Verfüg. gestellt hat. 1905 erwarb die Ges. sämtl. nom. M. 600 000 Aktien der Elektricitätswerke-Betriebs- Akt.-Ges. in Riesa mit Elektrizitäts-Zentralen in Riesa, Gössnitz u. Schmölln (Div. 1904 bis 1912: 4, 5, 5, 5, 5½, 6, 7, 7½, 8 %). 1909 wurde die Mehrzahl der Aktien des Vogtländ. Elektrizitätswerkes A.-G. in Bergen (A.-K. jetzt M. 2 000 000, letzte Div. 6 %) erworben. Am 31. März 1913 stand das Beteil.-Kto mit M. 6 203 276 zu Buch u. umfasste in der Hauptsache M. 2 349 000 St.-Aktien d. Zwickauer Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn-A.-G., M. 650 000 Aktien der Thür. Elektrizitäts- u. Gaswerk-A.-G. in Apolda, M. 300 000 Aktien d. Elektrizitäts-Betriebs-A.-G. in Riesa: ferner Beteilig. mit M. 310 000 Aktien an Vogtländ. Elektr.-Werk in Bergen, Erzgeb.-Vogtländ. Bahn- u. Elektriz.-Ges. m. b. H. in Schneeberg mit M. 750 000, bei Grossröhrsdorfer Elektrizitätswerk G. m. b. H. Im Dez. 1911 hat die Ges. ihre Bergschwebebahn Loschwitz mit dem Restaurant Losch- witzhöhe, sowie ihren Besitz an Aktien der Elektrizitätswerk u. Drahtseilbahn Loschwitz- Weisser Hirsch A.-G. in Loschwitz an die Stadtgemeinde Dresden verkauft. Der Verkauf dieser Aktien erfolgte mit gutem Nutzen, der Verkauf der Bergschwebebahn Loschwitz u. des Restaurants Loschwitzhöhe mit einem nicht erheblichen Verlust gegenüber dem Buch- wert. Durch den Verkauf der Bergschwebebahn ist die für dieses Unternehmen im Spez.- R.-F. angesammelte Rücklage von M. 400 000 frei geworden. Die Ges. hat daher aus dem Spez.-R.-F. M. 335 000 entnommen u. dem ordentl. R.-F. zugeschrieben, welcher hierdurch auf M. 450 000 = 10 % des A.-K. gebracht wurde. Durch Zuweis. von M. 185 000 aus dem Reingewinn 1911 wurde der Bestand des Spez.-R.-F. auf M. 250 000 erhöht. Für die Barmittel