2382 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Direktion: Ing. Kurt Loebringer, B.-Wilmersdorf; Dr. jur. Fritz Sabersky, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Paul Mamroth, Berlin; Stellv. Prof. Dr. Georg Klingen- berg, Charlottenburg; Ing. Alb. Hempel, Berlin; Oberbürgermeister Dr. Antoni, Fulda; Dir. Franz Strandt, Bankier Curt Löwenbaum, Buchdruckereibes. Rich. Gotthelft, Cassel. Altmärkische Ueberland-Centrale e. G. m. b. H. — zu Gardelegen. Gegründet: 4./11. 1908; eingetr. am 21./1. 1909 in das Genossenschaftsregister. Zweck: Bau u. Betrieb elektr. Anlagen, entweder in Form einer eigenen Zentrale oder Ö Abgabe von Licht und Kraft an Mitglieder und Nichtmitglieder. Die Haftpflicht der Genossen für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft ist auf M. 1000 pro Geschäftsanteil beschränkt. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile, die ein Ge- nosse erwerben kann, beträgt 100. Die Anzahl der Genossen beläuft sich auf 2019; sie sind mit 2084 Geschäftsanteilen beteiligt, welche einer Haftsumme von M. 2 084 000 entsprechen; die Geschäftsanteile mit je M. 200 sind voll eingezahlt. Die Genossenschaft betreibt die Abgabe elektr. Energie für Beleucht. u. Kraftübertragung für die Stadt- u. Landgemeinden, Güter u. Einzelindustrien in den Kreisen Gardelegen u. Stendal. Die elektr. Energie wird gewonnen durch das in Gardelegen erbaute Elektrizitätswerk. Die Kraftstation ist eine Dampfmasch.-Anlage mit 2 Kolbendampfmasch. von ca. 1000 Ps. Das Hochspannungs- leitungsnetz erstreckt sich über des Kreises Gardelegen u. über den gesamten Kreis Stendal mit einer Spannung von 15 000 Volt Drehstrom. Die elektr. Energie wird in den einzelnen Ortschaften auf eine Gebrauchsspannung von 3 220 Volt für Kraftzwecke u. 110 Volt für Beleuchtungszwecke transformiert. An das Leitungsnetz der Überlandzentrale wurden bisher 126 Landgemeinden u. 3 Städte, ferner die Überlandzentrale Kreis Salzwedel – eine Leitungsgenossenschaft – mit bis jetzt 80 (bim Ganzen werden es 180) Ortschaften angeschlossen u. mit Strom versorgt. Von der Genossenschaft wurde mit der Überland.- zentrale Kreis Salzwedel ein Vertrag getätigt, worin sich letztere verpflichtet, sämtlichen von ihr benötigten Strom während der Dauer von 35 Jahren von der Altmärkischen Über- landzentrale zu beziehen. Auch der Hauptbahnhof u. die Betriebswerkstätten in Stendal beziehen von der Altmärk. Überlandzentrale den elektr. Strom. Die angeschlossenen Land- gemeinden in den Kreisen Gardelegen u. Stendal haben der Genossenschaft auf 35 J. die alleinige Konzession zur Abgabe von Licht u. Kraft erteilt. Die Genossenschaft beabsichtigt, ihre Zentralstation zu vergrössern u. auszubauen sowie weitere Ortschaften an das Leitungs- netz anzuschliessen. Insbesondere sollen 2 neue Dampfturbinen von zus. 4000 PS. auf. gestellt werden. Zur Deckung der hierdurch entstehenden Kosten sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel ist die Aufnahme der Anleihe von 1912 im Betrage von M. 1 500 000 erfolgt. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, 500 u. 300 auf den Namen der Mitteldeutschen Privatbank in Magdeburg oder deren Order und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Planmässige Tilg. ab 1915 durch jährl. Auslos. von 1 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im II. Halbj. (erstmals 1914) auf 2./1. (zuerst 1915). Verstärkte Tilg. ab 1./1. 1915, Gesamttilgung am 1./1. 1920 zulässig. Für diese Anleihe haben die Kreise Gardelegen u. Stendal die ge- samt- u. selbstschuldnerische Bürgschaft für Kap. u. Zs. übernommen. Verj. der Zs. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank u. deren sämtl. Fil.; Berlin: von der Heydt & Co. Kurs Ende 1910–1912: 101, 100, 92.50 %. Eingeführt an der Berliner Börse am 21./6. 1910 zum ersten Kurse von 161 %. II. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 20./11. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 (Serie II) lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin od. deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. It. Plan ab 1./10. 1918 durch jährl. Auslos. von 1 % des urspr. Anleihe-Kap. nebst ersp. Zs. auf 1./10, (zuerst 1918): ab 1./10. 1918 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 3 monat. Frist (also zum 1./4. 1919) vorbehalten. Sicherheit: Für diese Anleihe haben die Kreise Garde- legen u. Stendal gesamt- u. selbstschuldnerisch die Bürgschaft übernommen. Die Über- landzentrale hat sich verpflichtet, auf ihrem Grundstücke in Gardelegen eine Sicherungs- hypoth. zum Höchstbetrage von M. 1 000 000 für beide Kreise zu gleichen Teilen zur Sicherung für alle Ansprüche eintragen zu lassen, die den Kreisen aus der übernommenen Bürgschaft entstehen. Aufgenommen zur Vergrösserung der Anlagen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Genossenschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind. u. deren sämtl. Filialen. Kurs: Aufgelegt am 24./2. 1913 zu 100.25 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Verbindung mit Nachbarzentralen oder in Form einer Leitungsgenossenschaft ferner die Gewinn-Verteilung: Auf die Verteil. des Reingewinnes finden die Bestimm. des Ge- nossenschaftsgesetzes mit der Massgabe Anwend., dass 10 % des Überschusses dem R.-F. zu- gewiesen werden (Grenze 10 % des jeweils angelieh. Betrags); dem R.-F. fliessen ausser- dem die Eintrittsgelder zu, welche die Genossen in der von der G.-V. festgesetzten Höhe bei ihrer Aufnahme in die Genossenschaft zu machen haben. Vorstand: Theodor Dressler, Bruno Krentzlin, Gardelegen; Rittergutsbes. F. A. von Gossler, Zichtau; Ortsvorsteher Ferd. Franke, Carritz; Landwirt Fritz Müller, Zienau. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Werner von Alvensleben, Gardelegen; Stellv. Landrat von Bismarck, Stendal.