2392 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. werk einen Reservevertrag abgeschlossen, auf Grund dessen Berggeist Strom bezogen hat. Auch die Abnahme des Kreises Bergheim hat sich vermehrt, u. an die Stadt Cöln wird schon seit dem 18./7. 1911 Strom geliefert. Die Stromlieferungen an die genannten Ab- nehmer sowie an Gruben der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. die Gew. Beissels- grube hat das Rhein. Elektricitätswerk bis Mitte 1912 der Zentrale der Grube Louise ent- nommen. Die Zentrale auf Grube Fortuna wurde Mitte 1912 in Betrieb genommen. Die Stromerzeugung betrug 1912: 6 278 844 Kwst., von Grube Louise wurden 958 100 Kwst. Strom bezogen. Von diesen 7 236 944 Kwst. wurden 6 606 944 Kwst. nutzbar abgegeben, gegen 1 458 089 Kwst. im J. 1911. Mit der Metallbank u. Metallurg. Ges. A.-G. in Frankf. a. M. schloss das Rhein. Elektric.- Werk für die bei Ichendorf in der Nähe der Beisselsgrube zu errichtende Fabrikanlagen einen Stromlieferungsvertrag auf eine Mindestmenge von jährl. 16 000 000 Kwst. ab. Die Metall- bank hat das Recht, nach Ablauf einer gewissen Zeit diesen Stromlieferungsvertrag in einen Kohlenlieferungsvertrag umzuwandeln. Am 4./5. 1912 hat das Rhein. Elektric.-Werk mit der Stadt Mülheim a. Rh. einen Pachtvertrag über das städt. Elektric.-Werk auf 25 Jahre abgeschlossen. Das Elektric.-Werk wird stillgelegt werden; die Stromliefer. erfolgt dann durch das Rhein. Elektric.-Werk. Zur Verwalt. des Elektricitätswerkes in Mülheim hat die Ges. die Elektricitätswerk Mülheim a. Rh. G. m. b. H. in Mülheim a. Rh. mit M. 20000 St.-Kap. gegründet. Die mit 25 % eingez. Stammanteile sind im Eigentum der Ges. Die Stromabgabe in Mülheim stieg in der Zeit vom 1./7. 1912 bis 31./12. 1912 gegen den gleichen Zeitraum des Vorj. von 1 298 254 Kwst. auf 1 741 465 Kwst., mithin um 443 211 Kwst. = 34 %, u. wird sich weiter vermehren. Wegen des steigenden Bedarfs der Stromabnehmer der Ges., insbesondere auch der Stadt Cöln, erwies sich eine Vergrösserung des Kraftwerks als notwendig. Die Ges. gab 2 Turbinen zu je 8000 KW., von denen eine im Febr. 1913 in Betrieb kam, die andere zum 1./10. 1913 betriebsfertig sein soll, in Auftrag; ausserdem wurde die Kessel- u. Schaltanlage entsprechend vergrössert. Es schweben ferner Verhandlungen wegen Erweiterung des Absatzgebietes. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikat. zu pari; vorerst sind 25 % eingezahlt. Die G.-V. vom 11./4. 1913 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000, begeben zu pari. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1910, rückzahlbar zu 102 %. Für die Verzins. u. Tilg. hat die Rhein. A.-G. f. Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Cöln die selbst- schuldnerische Bürgschaft übernommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Aktieneinzahl. 1 500 000, Gebäude 921 145, Masch. 1 433 171, Kabel 789 784, Utensil. 36 502, Kaut. 100, Effekten 5000, Avale 26 800, Konto- Korrentkto (Debit.) 219 529, Anleihestempel u. Disagio 68 000, Verlust 181 109. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig.-Anleihe 2 000 000, Kredit. 1 086 114, Avale 26 800, Rückstell. für Zs. 23 827, do. für Stempelsteuer 44 400. Sa. M. 5 181 142. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 118 209, Unk. 29 190, Zs. 85 976, Ab- schreib. 6000. – Kredit: Stromverkauf 58 267, Verlust 181 109. Sa. M. 239 376. Dividenden 1910–1912: 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Kaufm. Joh. Paar, Horrem; Ober-Ing. Alb. Schreiber, Cöln. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. jur. Paul Silverberg, Cöln; Stellv. Bergassessor Carl Gruhl, Kaufm. Max Gruhl, Brühl; Bergwerksdir. Jul. Krisch, Helmstedt; Komm.-Rat Albert Pinkuss, Berlin; Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr. jur. Viktor Weidtman, Aachen; S. Alfred Freih. von Oppen- heim, Dir. H. Prenger, Cöln Oberbürgermeister Clostermann, Mülheim-Rhein. Prokuristen: Jak. Aussem, Victor Bellier de Launay, Adolf Mertz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschl., Jacquier & Securius; Cöln: Bergisch Märk. Bank, Sal. Oppenheim jr. & Co., Rhein. Westfäl. Disconto-Ges., A. Schaaffh. Bank-Verein, Deichmann & Co., A. Levy. Welter Electricitäts- und Hebezeug-Werke Actiengesellschaft in Höln-Zollstock, Vorgebirgsstr. 113. Gegründet: 21. bezw. 28./4. 1898; eingetr. 5./5. 1898. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Frühere Firma: Kölner Elektricitäts-Akt.-Ges. vorm. Louis Welter & Cb.; I.G.V. „. 27/6.1991 Anderung der Firma wie oben. Zweck: Herstellung, Betrieb, Erwerb und Vertrieb von allen mit der Elektrotechnik in Verbindung stehenden Anlagen und Unternehm., sowie aller hierzu erforderl. Artikel, Masch. u. Apparate; Erwerb, Entnahme u. Verwertung hierauf bezügl. Licenzen, Patente u. Gebrauchs- muster. Zur Errichtung einer Fabrik für Ausrüstung u. Installation elektroautomobiler Fahr- zeuge sowie Fabrikation von Masch. u. Apparaten hat die Ges. im Frühjahr 1899 ein Gelände an der Vorgebirgsstr. in Köln-Zollstock erworben. Die Immobil. der Ges. Richmod- u. Wolfsstr. sind 1900 für M. 723 141 auf die Immobil.-Ges. „Rhein“ G. m. b. H. übertragen worden. 1901 wurden sämtliche M. 350 000 Aktien der Hebezeugfabrik A.-G. vorm. Georg Kieffer erworben (letzte Div. dieser Ges. für 1900/1901 18 Mon. 10 %; 1901/1902–1907/08: Je 3 %). völlige Verschmelzung beider Ges. dann lt. G.-V. v. 27./6. 1901. Die Ges. übernahm die gesamten Vermögenswerte und Schulden der Hebezeugfabrik am 30./6. 1900 für M. 373 725, genau dem