2408 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. das Bankhaus Anton Kohn, in Nürnberg 2 % übernommen. Die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. hat sich verpflichtet, während der ersten 5 Jahre mind. die Hälfte ihres Aktienbesitzes nicht zu veräussern. Direktion: Ing. Georg Schaller, Nürnberg; Ing. Max Hauschild, Ansbach. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Karl Theodor Rifter von Eheberg, K. Geh. Hofrat u. Universitäts- professor, Erlangen; K. Geh. Rat, Oberbürgermeister Dr. Georg Ritter von Schuh, Geh. Komm.-Rat, Gen.-Dir. Dr. Oscar Ritter von Petri, Nürnberg; Alexander Friedrich Lothar Graf von Faber-Castell, Stein; Hofrat, Oberbürgermeister Ernst Rohmeder, Ansbach; Komm.- Rat Friedr. Resenscheck, Erlangen; Ikonomierat, Landrat Karl Kliegel, Uttenreuth; Dir. Max Berthold, Nürnberg: Bank Dir. Adolf Pöhlmann, München; Bankier Martin Kohn, Nürnberg. Prokurist: Ing. Aug. Laible, Nürnberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Vereins- bank; Nürnberg: Bankhaus Anton Kohn. Grosskraftwerk Franken Akt-Ges. in Nürnberg. Gegründet: 28. u. 29./11. 1911; eingetr. 1./12. 1911. Gründer: Stadtgemeinde Nürnberg Stadtgemeinde Fürth; Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg; Bayerische Hypotheken- u. Wechselbank. Bayerische diese in München; Bankhaus Anton Kohn, Nürnberg. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität, insbes. aie Erzeugung u. der Bezug sowie Abgabe. u. Verteilung elektr. Stromes, Errichtung u. Betrieb hierzu geeigneter Werke u. Anlagen, ferner Pacht. u. Verpacht., Erwerb u. Verkauf sowie Beteilig. in gleichen u. verwandten Unternehmungen in jeder Form. Die Ges. erwarb ein im Stadtgebiete Nürnberg liegendes, 34 Tagwerk grosses Grundstück bei Gebersdorf. Das Grosskraftwerk soll nur mit Gross- konsumenten zu tun haben: nämlich die beiden Städte selbst, das Elektrizitäts-Werk der städtischen Strassenbahn Nürnberg-Fürth, die Siemens-Schuckert-Werke u. die Mittelfränkische Überlandzentrale in Ansbach, die schon seit einem Jahre kleineren Gemeinden Strom liefert. Innerhalb der Städte wird die Verteilung des Stroms an die einzelnen Abnehmer Sache der beiden Städte sein. Durch diesen Verkehr mit nur wenigen Grosskonsumenten will das Grosskraftwerk den Strompreis erheblich billiger stellen, als ihn die Stadt in eigener Regie erzeugen könnte, u. so soll die Verteilung an die Unterabnehmer der Stadt einen Zwischen- verdienst gewähren. Auch ist die Einbeziehung der Nachbarstädte u. der umliegenden Land- gemeinden in Aussicht genommen. Die Ausrüstung des Werkes erfolgt vorerst so, als ob auf die Ausnutzung der Wasserkräfte des Walchensees nicht zu rechnen wäre. Kommt diese später zustande, so bleibt die erste maschinelle Ausrüst. als Reserve zur Verfügung. Die mit den Gründern abgeschlossenen Stromlieferungsverträge umfassen einen Zeit- raum von 50 Jahren. Geliefert wird Drehstrom, der in unterirdisch verlegten Kabeln mit 20 000 Volt fortgeleitet wird. Nur das Fränkische Überlandwerk ist mit Freileitungen an- geschlossen. Im ersten Ausbau werden 2 Maschinensätze, bestehend aus je einer Dampf- turbine von 3400 Kw. Leistung, 3000 Umdrehungen, 5000 Volt. nebst elektr. angetriebener Kondensation u. allem Zubehör aufgestellt; ein 3. Satz von 8400 Kw. ist inzwischen noch in Auftrag gegeben worden. An Dampfkesseln sind vorhanden: 6 Stück Röhrenkessel von je 370 qm, 15 Atmosphären mit Wanderrosten u. Economisern. Die Speisung der Kessel geschieht sowohl durch elektr. angetriebene Turbinenpumpen, als auch durch eine Dampf- kolbenpumpe. Das Kabelnetz, im Umfang von 50 km, umfasst Hochspannungs-Drehstrom- kabel 20 000 Volt von 120, bezw. 50, bezw. 25 qmm Querschnitt. Mit Ausnahme einzelner Ausläufer sind die Speisebezirke ringförmig ausgebaut, so dass die Verbrauchsstellen von zwei Seiten her mit Strom versorgt werden können. Die Arbeiten für den Anschluss der städt. Betriebe, der Fränkischen UÜberlandzentrale, sowie 28 industrieller Grossbetriebe an das Grosskraftwerk sind im Gange u. zum Teil schon fertiggestellt. Der Anschlusswert beträgt zurzeit 18 000 Kw. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari, u. zwar von der Stadt Nürnberg M. 2 040 000, der Stadt Fürth M. 920 000, der Elektriz.- Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. zus. mit den drei übrigen Gründern M. 1040 000. Vorerst sind 50 % eingezahlt. Für die gesamten Anlagekosten ist ein Betrag von rund M. 8 000 000 vorgesehen, wobei auch der spätere Anschluss des Werkes an die vom Walchensee herzu- leitenden Wasserkräfte in Rücksicht gezogen worden ist. Das Mehr an Kapital über das A.-K. hinaus soll durch Oblig. aufgebracht werden. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Gr undstücke 155 973, Anzahlungen auf im Bau befindl. noch unfertige Anlagen 1 534 413, Transformatorenstationen. Hausanschlüsse u. Zähler 245, Fahrzeuge u. Mobil. 11 193, Kassa 2193, Debit, 331 235, Kto der Aktionäre 2 000 000. — Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 1762, Vortrag 33 491. Sa. M. 4 035 254. Gewinn- u. Verlust- Konto: Depet Verwalt. Kosten 50 316, Abschreib. 1119, R.-F. 1762, Reingewinn 33 491. – Kredit: Vortrag 7111, Einnahmen 1042, Is. 78 537. Sa. M. 86 690. Bividenden 1911–1912: 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Philipp Scholtes. Prokurist: Dr. s, Gust. Lambertin. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister u. Geh. Rat Dr. Georg Ritter von Schuh, Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Oskar Ritter von Petri, Nürnberg; Oberbürgermeister Theodor Kutzer,