Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2409 Fürth; Dir. Max Berthold, Dir. Otto Ely, Parteisekretär Karl Giermann, Kaufm. Hans Hopf, Dir. Christian Laengenfelder, Nürnberg; Magistratsrat Franz Tillmitz, Fürth; Kaufm. Sigmund Wertheimer, Nürnberg. Zahlstellen: München: Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank, Bayer. Vereinsbank; Nürnberg: Anton Kohn. Sächsische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, Akt.-Ges. in Oberlungwitz (Sachsen). (Firma bis 1910: Betriebs-Akt.-Ges. Deutscher Elektricitätswerke vormals Magdeburger Elektricitätswerk). Gegründet: 22./9. 1898 u. Nachträgen vom 5./6. u. 14./7. 1899, für Rechnung der Ges. ab 1./1. 1898; eingetr. am 17./10. 1899 in Magdeburg, am 11./12. 1906 in Berlin, am 18./3. 1909 in Oberlungwitz. Sitz seit 19./2. 1909 in Oberlungwitz, vorher in Magdeburg bezw. Berlin, Firma seit 1910 wie oben. Die Allg. Elektr.-Ges. zu Berlin brachte bei Gründung der Ges. das von ihr ge- mäss Vertrag vom 28./4. bezw. 2./5. 1895 mit der Stadt Magdeburg fertiggestellte Elektrizitäts- werk in Magdeburg nebst allem Zubehör zum Herstellungspreise von M. 1 321 612 in die Ges. ein. Gründung s. auch Jahrg. 1902/03. Zweck: Gewerbsmässige Ausnützung der Elektrizität, sowie Erwerb u. Betrieb sonstiger Elektrizitätswerke. Der Magistrat der Stadt Magdeburg hat von dem ihm vertragsm. zustehenden Rechte, das Werk nach 10 Jahren von der Betriebseröffn. an gerechnet zu übernehmen, Gebrauch gemacht u. das Werk am 16./8. 1906 für M. 4 545 489 bar übernommen. Nach Verkauf des Magdeburger Elektrizitätswerkes änderte die Ges. die Firma lt. Gen.-Vers. vom 12./11. 1906 in Betriebs-Akt.-Ges. Deutscher Elektricitätswerke u. lt. Gen.-Vers. vom 9./4. 1910 wie oben. Dieselbe G.-V. beschloss den Ankauf der Ueberland- zentrale Elektrizitätswerk an der Lungwitz für ca. M. 3 900 000. Die Netzlänge der im Bereich des Elektrizitätswerkes verlegten Leitungen beträgt etwa 330 km, von denen 170 km auf Hochspannungen und 160 km auf Niederspannungen entfallen. Die Leistung der in Ober- lungwitz gelegenen Kraftstation beziffert sich zurzeit auf 4600 KW. und ist auf 4 A. E. G.- Turbodynamos von je 1150 KW. verteilt. Es wird Drehstrom von 3000 Volt erzeugt, der zum Teil direkt verteilt, zum Teil unter Transformierung auf 10 000 bezw. 30 000 Volt weiter- geleitet wird. 1913 soll die Kraftstation um ein Dampf-Turbinen-Aggregat von 5000 KW. erweitert werden. 1907 Erwerb des Elektrizitätswerkes Jahnsdorf für M. 215 000 u. des Elektrizitätswerkes Burkhardtsdorf für M. 150 000. 1911 Ankauf des Elektrizitätswerkes in Gelenau für M. 170 104. Diese werden nach Stillegung der Masch.-Anlagen nur noch als Um- formerstationen betrieben. Einschl. der Umformerstationen Jahnsdorf u. Burkhardtsdorf wurden vom Elektrigzitäts- werk an der Lungwitz Ende 1912 im ganzen 58 Ortschaften mit elektr. Energie versorgt; es waren am 31./12. 1912 angeschlossen: 136 571 Glühlampen, 234 Bogenlampen, 797 Apparate, 7078 Motore mit 11 807 PS., zus. 17 899 Kw Leistung; die Anzahl der angeschlossenen Kon- sumenten erhöhte sich Ende 1912 auf 19 307 Konsumenten mit 9571 Hausanschlüssen u. 16 815 Zählern. Dem erhöhten Anschluss entsprechend. hat auch die Stromabgabe eine wesentliche Steigerung erfahren, sie betrug in Kilowattstunden; 1907 1908 1909 1910 1911 1912 / .......... 745 345 837 289 980 671 1 171 490 1 567 213 „ %% 336 20 1952 6335 213 8% „ Strassenbeleuchtung 81 937 112 361 111 586 123 342 129 546 152 846 „%% 47 138 43 640 41 388 43 136 40 119 41 798 „ Selbstverbrauch .. 450 646 2 927 962 2.853 984. 3 203 648 4 091 157 5 260 315 7 484 661 Der Konsum wurde mit 7 480 910 Kwst. von der Kraftstation in Oberlungwitz erzeugt, mit 3 146 740 Kwst. aus dem Elektrizitätswerk Obererzgebirg bezogen. Mit Wirkung ab 1./1. 1911 hat die Ges. von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin die Überlandzentrale an der Pleisse erworben; der Preis wurde in Höhe der Buchwerte bei der Verkäuferin per 31./12. 1910, welcher sich auf ungefähr M. 3 500 000 bemessen dürfte, vereinbart. Die Hauptgeschäftsstelle des Werkes befindet sich in Werdau, eine zweite Geschäftsstelle in Crimmitschau. Das Elektrizitätswerk liegt inmitten des Werdau- Crimmitschauer Industriebezirks. Das Werk wurde Mitte 1906 in Betrieb genommen. Die Zentrale befindet sich zwischen den beiden Städten Werdau u. Crimmitschau in dem Orte Schweinsburg. Die Maschinenleistung beträgt 3200 KW. u. ist auf 2 A. E.-G. Turbodynamos von je 1150 KW., 1 Turbodynamo von 750 KW., 1 Dampfdynamo von 150 KW. verteilt. Die Masch. erzeugen Drehstrom von 6000 Volt, der zum Teil durch eine ca. 18 km lange Hochspannungsfernleitung von 30 000 Volt nach den entfernten Konsumgebieten übertragen wird. Eine Erweiter. der Kraftstation ins Schweinsburg wurde im OÖOkt. 1912 dem Betrieb übergeben. Sie umfasst die Aufstellung von 3 Steinmüller-Kesseln, einer Turbo-Dynamo von 4500 K W. u. einer kompletten Kohlenförder-Anlage. Die Leistungsfähigkeit der Kraft- station ist damit auf 7750 KW. erhöht worden. Das Elektrizitätswerk an der Pleisse hat sich, trotz rückgängiger Konjunktur der dortigen Industrie, 1912 zufriedenstellend entwickelt. Es ist gelungen, 2021 Neuanschlüsse zu gewinnen, so dass die Zahl der Konsumenten auf 7582 gestiegen ist. Die Verteilung der Anschlüsse