2414 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. u. für Unterstationen u. die abgeschlossenen Stromlieferungsverträge nach besonderer Auf- stellung, sowie alle Vorarbeiten in dem Zustand, in welchem sie sich befinden, eingebracht u. sich zur Fertigstellung der Überlandzentrale nebst Hoch- u. Niederspannungsnetzen nebst allem Zubehör unter den folg. Bedingungen verpflichtet: Sie hat die gesamte Bauausführung u. alle sonst. Lieferungen u. Leistungen einschliesslich des Grunderwerbs u. der Errichtung aller erforderlichen Baulichkeiten einschliesslich der Erweiterungen in den ersten zehn Jahren nach Massgabe des Bauvertrages vom 18./1. 1911 gegen Barzahl. übernommen. Für die Überlassung der Verträge sowie für die Tätigkeit bei Projektierung u. Akquisition ist die Allg. Elektricitäts-Ges. nur berechtigt, die erwachsenen Barauslagen gemäss dem Bau- vertrage ohne Aufschlag nebst 4½ % Zinsen vom Zahlungstage in Rechnung zu stellen. Zweck: Errichtung, Betrieb u. Ausnutzung von Licht- u. Kraftwerken in dem Amts- hauptmannschaftsbezirke Pirna u. den angrenzenden Bezirken sowie die Ausführung aller zur Erfüllung des Zweckes der Ges. dienenden oder darauf bezügl. Geschäfte. Die Tätigkeit der Ges. welche im J. 1911 ein halbes Jahr umfasst, konnte sich in der Hauptsache nur auf die Erlangung von Konzessions- u. Stromlieferungsverträgen mit Gemeinden u. Privaten erstrecken. Am Schlusse des Geschäftsj. 1912 waren 100 Stadt- u. Landgemeinden, Gutsbezirke u. Grosskonsumenten angeschlossen. Es haben seither noch etwa weitere 16 Gemeinden u. selbständige Gutsbezirke Konzessionsverträge vollzogen. Ausserdem wurde mit der Stadt Dresden ein Stromlieferungsvertrag für 3500 Kw. zu angemessenen Bedingungen abgeschlossen. Die Ges. erwarb ein im Stadtbezirk Pirna unmittelbar an der Elbe gelegenes Grundstück, auf welchem mit der Errichtung der Kraft- station begonnen wurde. Da die Fertigstellung dieser Kraftstation längere Zeit in An- spruch nimmt u. auch in den ersten Betriebsjahren infolge unwirtschaftlicher Ausnutzung ungünst. arbeitet als preiswerter Strombezug, hat die Ges. mit der Elektrizitäts-Lieferungs- Ges. in Berlin einen Vertrag zur Lieferung elektr. Energie aus deren, in Hirschfelde (Sachsen) gelegenen Kraftstation getätigt. Das in Langburkersdorf gelegene Elektrizitätswerk hat die Ges. von der Gemeinde ab 1./7. 1911 käuflich erworben. Am 31./12. 1912 lagen folgende Anmeldungen zum Anschluss an die Leitungsnetze vor: 52 Bogenlampen, 38 232 Glühlampen, 1380 Motore mit 5247 PS., zus. 6220 Kw. einschl. der beim Erwerbe des Elektrizitätswerkes Langburkersdorf übernommenen Anschlusswerte. Diese Anmeldungen verteilen sich auf ca. 3500 Konsumstellen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari; eingez. ult. 1912 M. 937 500. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kto der Aktionäre 1 562 500, Kassa 801, Bankguth. u. Debit. 385 562, Kaut. 2916, Grundstück Zentrale Pirna 63 841, Wohnhäuser do. 28 593, Elektrizitätswerk Langburkersdorf Anlage 186 800, Grundstück- u. Hochvoltstations-Kto Copitz 2829. Baukto 300 000, Leistungsnetz Schönbach 15 000, Inventar 8500, Werkzeuge 2500, Fahrzeuge 8000, Installation 66 278, Mietsmotoren 477, Beisteuer-Anlagen 4600, Betriebsmaterial. 1730, Unfall- u. Haftpflicht-Versich. 1, Feuerversich. 1. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 3807 (Rückl. 2931), Grat. 365, Hypoth. 20 000, Kredit. 58 983, 5 % Div. auf M. 937 500 46 875, Tant. an A.-R. 3000, Grat. 5000, Vortrag 2901. Sa. M. 2 640 933. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Installationsunk. 42 426, Dubiose 586, Strombezug 27 413, Betriebsunk. 5904, Betriebsmaterial. 4047, Hypoth.-Zs. 800, Fahrzeug-Unterhalt. 628, Versich., Steuern u. Abgaben 4656, E. W. Langburkersdorf: Anlage 12 026, Inventar 3641. Werkzeuge 2092, Fahrzeuge 4818, Gewinn 60 708. – Kredit: Vortrag 2076, Installation 58 915, Stromeinnahme 62 595, Elektrizitätsmessermiete 1950, Zs. 3198, Stück-Zs. 9375, Bau-Zs. 31 640. Sa. M. 169 751. Dividenden: 1911: 4 % p. r. t. auf M. 625 000 v. 29./6. u. 31./12. 1911; 1912: 5 % auf auf M. 937 500. Vorstand: Dir. Alb. Hempel, Dir. Franz Strandt, Berlin. Betriebsdirektoren: Georg Riedel, Hans Jacobi, Pirna. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Paul Mamroth, Stellv. Prof. Dr. Georg Klingenberg, Ing. Dir. Kurt Loebinger, Berlin; Justizrat Dr. Felix Bondi, Dresden; Bürgermeister Dr. Winckler, Neustadt i. Sa. Elektrizitätswerk Rauschermühle in Plaidt (Rheinland), Gegründet: 17./12. 1910 bezw. 26./1. 1911; eingetr. 11./4. 1911 in Andernach. Gründer: Ing. Wilh. Kurz, Essen- Rüttenscheid; Ziegeleibes. Carl Juckenack, Ing. Fritz Simon. Duisburg: Ing. Friedr. Langhardt, Essen- Rellinghausen; Ing. Peter Weber, Bürvenich; Ing. Andreas Mausner, Hagen; Mühlenbes. Franz Schäfer, Miesenheim bei Andernach. Der Gesamtaufwand, welcher zu Lasten der Ges. als Entschädigung u. Belohnung für die Gründung u. deren Vorbereitung gewährt wurde, betrug M. 34 500. Zweck: Gewerbliche Erzeugung elektr. Energie u. deren Verwertung entweder durch Veräusserung oder durch eigene Verwendung und die Betreibung aller mit der Elektrigzitäts- branche u. der Ausnutzung von Wasserkräften irgendwie zusammenhängenden Geschäfte, insbesondere Versorg. des Kreises Mayen mit Elektrizität, gemäss dem Vertrage vom 15./11.1912. Das Elektrizitätswerk Rauschermühle betreibt zurzeit eine elektrische Anlage. Das Kraft- werk muss bis 31./12. 1913, das Leitungsnetz bis 31./12. 1914 ausgebaut werden.