Private und öffentliche Gesellschafts-Häuser, Konzert- etc. Etablissements. 2451 verkauf, insbesondere Erwerb und Fortführung des bisher von der Firma Berliner Eis-Palast Ges. m. b. H. betriebenen Unternehmens. Das in Charlottenburg, Lutherstr. 22-24, belegene Grundstück umfasst einen Flächeninhalt von 71 a 91 qm = 507 qR u. steht mit M. 2919 für die qR. zu Buche. Die Ges. betreibt auf demselben eine künstl. Eisbahn, verbunden mit Restaurationsbetrieb. Zum Betriebe des Unternehmens ist eine Kältemasch.-Anlage, bestehend aus 3 Lokomobilien von zus. 500 PS, 1 Elevator, 20 Elektromotoren, 6 Kompressoren vorhanden, ausserdem besitzt die Ges. zu Zwecken der Beleucht. 5 Dynamomasch. von 340 KW. Die Ges. litt Ende 1910 unter der Konkurrenz des im Nov. 1910 eröffneten Sportpalastes auf der Potsdamerstrasse, 1911 trat noch ein weiteres Konkurrenzunternehmen hinzu; beide beeinträchtigten die Einnahmen des Berliner Eispalastes im J. 1911, so dass nach M. 71 328 Aßschreib. ein Bilanzverlust von M. 160 184 verblieb, wovon M. 73 500 aus R.-F. Deckung fanden u. M. 86 684 vorgetragen wurden. Die Ges. betreibt auch die Fabrikation u. den Verkauf von Kunsteis und hat zu diesem Zwecke ein geeignetes Grundstück in der Nordhausener Strasse zu Charlottenburg erworben; die tägliche Produktion soll vorerst 2000 Ztr. Krystalleis be- tragen, doch sind Einrichtungen getroffen, dieselbe jederzeit bis 6000 Ztr. erhöhen zu können. Die Fabrikation ist verspätet im Sommer 1912 aufgenommen worden. Die Kosten der Eis- fabrik hat die Ges. zum grossen Teil durch hypoth. Kredite gedeckt. Im Mai 1912 Eröffnung eines Varietétheaters im Eispalast, das sich aber als ein grosser Fehlschlag erwies, indem es der Ges. einen Verlust von mehr als M. 120 000 erbrachte. Das zeitliche Zusammen- treffen misslicher Umstände bei dem Bau der Eisfabrik als auch der Misserfolg des Varietés Verursachten die Steigerung des Verlustsaldos auf M. 322 806, der sich nach M. 177 193 Abschreib. auf zus. M. 500 000 erhöhte (wegen Sanierung siehe bei Kap.). Ende Juni 1913 Eröffnung eines Tattersalls. Mitte Juni 1913 stellte Fedor Berg, der Gründer der Ges. u. Vors. des A.-R. als Inhaber der II. Hyporth. den Antrag wegen Zwangversteigerung. Kapital: Urspr. M. 2 000 000 in Aktien à M. 1000, von denen 400 Stück, die bar ein. zuzahlen waren, zum Kurse von 110 %, die anderen 1600 Stück, die als Gegenwert für die Sacheinlage gewährt werden (s. oben) zum Nennbetrage ausgegeben wurden. Zur Beseitigung der Unterbilanz von M. 500 000 G. oben), sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die a. o. G.-V. v. 7./1. 1913 die Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf W. 1 500 000 durch Zus. legung der Aktien von 4: 3, ferner auch die Umwandlung der zus. gelegten Aktien in Vorz.-Aktien durch bare Zuzahl. von 30 % auf den Nennwert. Die Inhaber dieser Vorz.- Aktien sollen ab 1./1. 1913 vorweg aus den erzielten Gewinnen bis zu 6 % Div. mit Nachzahl. erhalten. Im Falle der Auflös. der Ges. sind die Vorz.-Aktien vorerst mit 130 % zu be- friedigen. Die Durchführ. der Umwandlung der zus. gelegten Aktien in Vorz.-Aktien ist davon abhängig, dass auf mind. nom. M. 500 000 zus. gelegte Aktien die Zuzahl. von 30 % des Nennwertes geleistet wird. Mit den Gläubigern der Ges. ist ein Vergleichsabkommen getroffen worden, dahingehend, dass alle Gläubiger, welche bis M. 500 zu fordern haben, ganz ausbezahlt werden sollen; die übrigen Gläubiger, welche mehr als M. 500 zu fordern haben, sollten 25 % ihrer Forder. spätestens am 1./4. 1913 erhalten. Der Rest der Gläubigerforder. soll alljährlich, u. zwar jeweilig am 1./4. weiter mit 25 % aus den Geschäftsgewinnen des Unternehmens getilgt werden. Bis Ende Mai 1913 war eine Einigung mit beinahe sämtl. Gläubigern erzielt. Hypoth.: M. 2 000 000 auf Lutherstr.; M. 650 000 auf Nordhausener Strasse (Eisfabrik), ferner eine Sicherheits-Hypoth. über M. 230 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige weitere Rücklagen, bis 6 % Div. an Vorz.- Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitgl. eine feste Vergüt. von M. 1000, der Vors. aber M. 2000), Rest weitere Div. gleichmässig auf sämtl. Aktien. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstück Lutherstrasse 1 480 000, Gebäude do. 1 800 000, Masch. do. 425 000, Inventar do. 149 443, Grundstück Nordhausener Strasse 270 300, Gebäude do. 433 200, Masch. do. 382 000 (Avalhypoth. 230 000), Kassa 923, Debit. 8159, Hypoth. 75 037, Vorräte 23 642, Kaut. 30 636, Verlust per 1912 500 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. Lutherstrasse 2275 000, do. Nordhausener Strasse 650000, (Sicherheitshypoth. 230 000), Kredit. 598 213, Kaut. 27 875, Konto à Nuovo 27 256. Sa. M. 5 578 344. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 86 684, Handl.-Unk. 38 912, Betriebs- do. 607 513, Zs. einschl. Hypoth.-Zs. 119 166, Versich. 5763, Steuern 27 208, Abschreib. 177 193. —– Kredit: Einnahme aus Billetverkauf, Pacht, Miete, Restaurations- u. Bar-Betrieb etc. 562 443, Verlust pro 1912 500 000. Sa. M. 1 062 443. Kurs Ende 1910–1912: 106.25, 56, 8.25 %. Einführung der Aktien an der Berliner Börse erfolgte durch Jos. Brasch am 18./8. 1910 zum ersten Kurse von 130 9% Dividenden 1909–1912: 10, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Ges. m. b. H. zahlte für 1908 7 % p.fa. Direktion: Ernst Ulrich. Aufsichtsrat: Vors. Fedor Berg, Berlin; Stellv. Graf August von Dönhoff-Friedrichstein Exc. auf Schloss Friedrichstein; Rechtsanw. Dr. Aug. Brass, Oberst a. D. von Byern, Rechtsanw. Leop. Gottschalk, Baruch, Staub, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank f. Deutschl. (Depositen-Kasse Charlottenburg, Kur- fürstendamm 311) 154*