Plantagen- und Rolonisations-Gesellsckaften. 2465 Zweck: Betrieb der Plantagenwirtschaft in Kamerun, insbes. die Kautschukkultur. Nach endgültiger Vermess. u. Festleg. der Grenzen des Landbesitzes im J. 1909 stehen der Ges. aus dem Kaufvertrage mit dem Kautschukkultur-Syndikat 2056 ha u. aus dem Pachtvertrage mit dem Landesfiskus von Kamerun 492 ha Land zu. Die Ges. verfügt demnach insgesamt über eine zus. hängende Fläche von 2548 ha. Das von der Ges. in Kultur genomm. Terrain ist am rechten Ufer des Mungo, zwischen Mundame u. Kumba, unweit der Regierungsstation Johann-Albrechtshöhe gelegen, in der Gegend Kameruns, wo Prof. Dr. Preuss den Kautschuk liefernden Baum, Kickxia elastica, in wildem Zustande entdeckt hat. Bis Ende 1912 waren 2186 ha unter Kultur gebracht, und zwar: alte Kakaopflanzung (Reinkultur) 14 ha, Kickxia, Hevea u. Kakao in Mischkultur im ganzen 1960 ha, Ölpalmen (Neuanlage Reinkultur) 158 ha, Kakao (Neuanlage mit Hevea) 28 ha, ferner entfallen auf Wege, Plätze, Viehkoppel 26 ha. Auf der Neuanlage stehen 1 740 000 Kickxien, 240 000 Heveen u. 520 000 Kakaobäume. Etwa 1428 ha der Kulturen sind auch mit Mehlbananen bepflanzt. An Versuchskulturen sind ausserdem 400 Ficusbäume, 5000 Kolabäume, 14 000 wilde Ölpalmen u. 450 Manihot Glaziovii vorhanden. Mitte 1911 wurde mit dem regelmässigen Anzapfen der am besten entwickelten Kautschuk- Bäume (Kickxien) begonnen u. 1843 kg Kautschuk netto geerntet. Mit dem Anzapfen wurde 1912 fortgefahren. Das Anzapfen der Heveen hat 1912 begonnen. Die Kakao-Ernte betrug 1910–1912: 18 425, 31 948, 76 958 Kg. Die restl. noch anderweitig unter Kultur ge- nommenen 520 ha sollen allmählich mit Ölpalmen bepflanzt werden. 9 weisse Beamte u. ca. 860 farbige Arb. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, vorerst eingezahlt mit 25 %; die restl. 75 % waren in 5 Jahresraten von 15 % bis 1911 zu leisten. Die eingezahlten Beträge werden zu Lasten Baurechnung bis zum Ablauf des siebenten Jahres mit 4 % verzinst (Bauzinsen), Die Bauzeit (Anlage u. Betrieb der Pflanzung bis zum Eintritt ergiebiger Ernten) erstreckt sich auf die Jahre 1906–1912. Vom achten Jahre an dürfte an Stelle der Bauzinsen event. die Div. treten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Aktionär-Kto 10 177, Bankguth. 373 841, Kassa 5316, Effekten 471 437, Bureaueinricht. 1, Debit. 37 177, Pflanzungsanlage: a) Land u. Pflanzungs- anlage 2 253 092, b) Gebäude 109 419, c) Sägewerk 7000, d) Feldbahnanlage 15 718, e) Viehstapel 10 944, f) Inventar 17 306, Warenvorräte 14 448, Bestand an geschnitt. Hölzern 15 955, Kakao- vorräte 25 543, Kautschuk- do. 2918, Kronlandkto 12 626. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 158 453, Betriebs-F. 224 471. Sa. M. 3 382 924. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt. in Berlin 19 593, Erntekosten für Kakao, Kautschuk u. Feldfrüchte 41 660, Sägewerkbetriebskosten 20 066, Pflanzungskosten 288 493, Abschreib. a. Mobil. u. Immobil. 26 910, Betriebs-F. 57 057. – Kredit: Zs. 30 492, Erlös aus: Kakao 83 733, Feldfrüchten 34 290, Kautschuk 32 763, Holz 61 038, Verkaufsladenmiete 2740, Selterwasser 268, Palmkernen 2138, Vieh 6316, Übertrag auf Pflanzungsanlagekto 200 000. Sa. M. 453 782. Dividende: Siehe oben bei Kap. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Rich. Hindorf, Berlin; Pflanzungs-Dir. G. Summerman, Kamerun. Prokuristen: W. Linberger, 0. Zimmermann, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Otto Warburg, Stellv. Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Berlin; Carl Birgfeld, Hamburg; Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Dir. Heinrich Gremmler, Friedenau; Landeshauptm. a. D. Dr. C. W. Schmidt, Charlottenburg; G. C. J. Tönnies, vor Garding; Rittergutsbes. u. Hauptmann d. R. Quehl, Dominium Gustau; Oberst z. D. Freih. von Salmuth, Karlsruhe. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Bank-Kto: Deutsche Bank Depositenkasse C. Kautschuk-Pflanzung „Meanja“ A.-G. in Berlin, NW. 40, Kronprinzenufer 8; Zweigniederlassung in Victoria (Kamerum). Gegründet: 16./11. 1903 mit Wirkung ab 5./1. 1904; eingetr. 5./1. 1904. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. In die A.-G. haben Dr. Max Esser, Victor Hoesch u. Herm. Hoesch ihre Anteile an der Meanja-Pflanzungs-Ges. m. b. H. eingebracht, wofür sie M. 600 000 Aktien der neuen Ges. erhielten, u. zwar Max Esser M. 300 000 u. die Hoesch's je M. 150 000. Zweck: Erwerb u. Verwert. von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun, insbes. der Kautschukpflanzung „Meanja“, sowie Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst u. aller damit in Verbindung stehenden gewerbl. Unternehm. u. Handelsgeschäfte. Der Stand der Pflanzung am 31./12, 1911 war Kautschuk 254.52 ha, Kakao 50 ha, Kautschuk- Kakao 287.93 ha, Kola 5.75 ha, Ölpalmen 3.77 ha, Ölpalmen-Kakao 49.40 ha. Ausserdem waren noch 330.2 ha z. T. zwischen den oben aufgeführten Kulturen, z. T. alleinstehend mit Planten bepflanzt. Eine Zählung ergab Ende 1910 ca. 3850 tragende u. ca. 10 000 junge Öl- palmen. Da die Ernte von ersteren für den Betrieb eines eigenen Presswerks nicht aus- reicht, hat die Ges. vorläufig mit einer Nachbarpflanzung einen mehrjährigen Vertrag über Lieferung von Ölfrüchten abgeschlossen. Die Gesellschaft verfügt über ca. 6000 ha Land am Kamerunberge, gelegen am schiffbaren Mungoflusse. Geerntet wurden 1909–1911 269.82, 181.51 dz, 657.5 Sack Kakao u. 125.5, 612.50, 1692.95 kg Kautschuk. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000, wovon 600 Stück abgest. Urspr. M. 1 000 000; herabgesetzt behufs Abschreib. lt. G.-V. v. 2./10. 1908 um M. 400 000 (also auf M. 600 000) Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. k. 155