2478 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Bilanz der Hauptfiliale Matupi am 31. Dez. 1912: Aktiva: Warenlager u. schwimmende Waren 321 122, schwimmende u. unabgerechnete Produkte 355 680, Kassa 1341, Wechsel 6762, Schiffe, Leichter u. Boote 85 309, Gebäude u. Grundstücke 130 055, lebendes u. totes Inventar 19 302, Pflanzungen 724 000, Filialen 314 386, Debit. 510 342, Beteilig. 25 000. – Passiva: Hernsheim & Co. A.-G., Hamburg 2 210 465, Tratten 62 346, Kredit. 174 406, Delkr.-Kto 46 084. Sa. M. 2 493 302. Gewinn- u. Verlust-Kto der Hauptfiliale Matupi: Debet: Zs. u. Agio 10 483, Handl.-Unk. einschl. Tant. an Vorstand 160 482, Abschreib. 69 327, Gewinnübertrag auf Hernsheim & Co. A.-G., Hamburg 246 129. – Kredit: Vortrag 17 293, Gewinn der Haupt- u. Nebenfilialen auf Waren, Produkte u. Diverses 469 129. Sa. M. 486 423. Bilanz der Hernsheim & Co. A.-G., Hamburg am 31. Dez. 1912: Aktiva: Hauptfiliale in Matupi lt. Matupi-Bilanz M. 2 210 465. –— Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 180 000 (Rückl. 15 664), Div. 19 800, Tant. an A.-R. 10 587, Vortrag 21 877. Sa. M. 2 210 465. Dividenden 1909–1912: 8, 11, 11, 11 %. Direktion: Maxim. Fr. Thiel, Hamburg. Prokuristen: A. J. Bolenius, R. Himbeck. Aufsichtsrat: Vors. Eduard Ludw. Hernsheim Stellv. Bank-Dir. Dr. Friedrich Bendixen, C. Scharf, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Scharf & Kayser, M. M. Warburg & Co., Norddeutsche Bank; Mannheim: H. L. Hohenemser & Söhne. Jaluit-Gesellschaft in Hamburg, Alsterdamm 12/13. Gegründet: 21./12. 1887, Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Die Ges. bezweckt den Betrieb der Hauptagentur auf Jaluit sowie der dazu gehörigen Nebenfaktoreien, den Plantagenbau und den Betrieb von Handel und Schiffahrt mit den Inseln der Südsee; sie ist auch zum Betriebe anderer Handelsgeschäfte berechtigt. Die Ges. kann Zweigniederlassungen, Faktoreien und Agenturen errichten, sowie Beteilg. bei anderen, ähnliche Zwecke verfolgenden Firmen oder Ges. nehmen. Zurzeit besitzt die Ges. ausser der Hauptagentur auf Jaluit (Marshall-Inseln) sowie den Agenturen in Nauru (Narshall-Inseln), Ponape (Karolinen-Inseln) und Butaritari (Gilbert-Inseln) verschiedene Neben- faktoreien. Haupthandelsartikel der Ges. ist Kopra. Die Ausnutzung einer der Ges. erteilten Konzession zur Ausbeut. von Guano- u. Phosphatlagern auf den Marshall-Inseln wurde mit Ge- nehm. der Reg. der Pacific Phosphate Company, Limited. London, übertragen, welche ähnliche Pri- vilegien auf den angrenzenden englischen Gilbert-Inseln besitzt. Gegen diese Übertragungerwarb die Ges. eine dauernde Beteilig. an der Pacific Phosphate Company, welche in einem mit M. 280 000 zu Buch stehenden Aktienbesitz u. in einer nach der Ausbeute sich bemessenden Abgabe besteht. Neue Ordinary Shares à £ 1, eingez. mit 6 sh 8 d wurden den Aktionären der Jaluit-Ges. im Aug. 1910 zu M. 7 pro Share angeboten. Die Ges. unterhält mit ihrem Postdampfer „Germania“' von 1096 t Reg. eine vom Reiche subventionierte Postdampfer- vorbindung zwischen Sydney, den genannten Inseln und Hongkong. Infolge Lösung des mit der Kaiserl. Regierung bestandenen Vertrages sah die Ges. sich veranlasst 1905 grössere Abschreib. auf ihren Grundbesitz und Baulichkeiten vorzunehmen, sodass das Abschreib.-Kto von M. 370 000 aufgelöst, aber 1906 u. 1907 wieder mit M. 220 000 bezw. 50 000 dotiert wurde u. jetzt M. 250 000 beträgt. Gemeinsam mit der der Ges. seit Jahren befreundeten Firma David D. O'Keefe in Jap (Westkarolinen) hat die Jaluit-Ges. die West- Karolinen-Ges. m. b. H. mit einem Kap. von M. 400 000 gegründet, von dem sie drei Vierteile übernommen hat. Diese Ges. befasst sich mit dem Betriebe von Handel u. Schiffahrt sowie mit der Anlage von Kokospalmenkulturen im Bezirke der Westkarolinen-Inseln; die Kokospflanzungen werden zum grössten Teil auf Ländereien angelegt, die auf lange Frist von der Reichsregierung gepachtet sind. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in 240 Aktien zu M. 5000; die a. o. G.-V. v. 19./10. 1907 beschloss Umwandlung dieser 240 Aktien in 1200 Stück zu M. 1000, des weiteren erhielt jeder Inhaber einer Aktie 2 Genussscheine (siehe dieselben). Die G.-V. v. 10./6. 1912 beschloss, jedem Inhaber einer Aktie u. jedem Inhaber eines Genuss. scheins einen neuen Genussschein gegen Erstattung der Stempelkosten in Höhe von M. 30 per Stück zu verabfolgen. Genussscheine: Die a. o. G.-V. v. 19./10. 1907 beschloss die Ausgabe von 2 Genuss- scheinen zu jeder Aktie, zus. also 2400 Stück. Weitere 3600 Genussscheine wurden lt. G.-V. v. 10./6. 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912 ausgegeben, indem jeder Inhaber einer Aktie oder eines alten Genussscheines einen neuen Genussschein gegen Erstattung der Stempelkosten von M. 30 erhielt. Den Inhabern derselben steht ein Stimmrecht nicht zu. Lt. § 4a der Statuten haben die Genussscheininhaber für den Fall der Ausgabe weiterer Genussscheine das gleiche Bezugsrecht wie die Aktionäre. Aus dem hnach Auflösung der Ges. sich etwa ergebenden Überschuss des desellschaftsvermögens über die Forderungen der Gläubiger und den Nennbetrag der Aktien erhalten zunächst die Inhaber der Genussscheine bis zu M. 1000 für jeden Genussschein. Das dann etwa noch verbleibende Ver- mögen wird unter die Aktionäre u. Genussschein-Inhaber derartig verteilt, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt wie auf jede Aktie. Zur Beschlussfassung über die Auflös. der Ges. bedarf es einer Mehrheit von drei Vierteilen des bei Beschlussfassung vertretenen A.-K. Wegen Anteil am Jahresgewinn siehe unter Gewinn-Verteilung.