Verschiedene Gesellschaften und Nachträge 2483 raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser mit dem Lagerhaus der Ges. in Stolp wurden mit Wirkung ab 1./10. 1908 zus. mit der Firma Paul Jul. Stahlberg u. der Pomm. Spiritusverwert.- Genossenschaft, beide in Stettin, zu einer neuen A.-G. unter der Firma „Stettiner Spritwerke“, vereinigt. Für die einzubringenden Werte erhielt die Ges. vormals Sinner M. 1 400 000 Aktien u. übernahm weitere M. 700 000 Aktien zu pari, sodass sie von dem M. 3 900 000 betragenden A.-K. der Stettiner Spritwerke M. 2 100 000 besass (z2. Z. nur noch M. 1 680 000). Der Pommerschen Genoss. hat die Ges. vorm. Sinner eine Option auf M. 1 680 000 zu 190 % eingeräumt; die Option kann bis 14./9. 1914 ausgeübt werden. Der Buchgewinn bei dem Fusionsgeschäft der Stettiner Spritwerke betrug M. 684 000. Die Käferthaler Presshefefabrik brannte am 23./5. 1906 total nieder; Schaden durch Versich. gedeckt. Die Fabrik wurde nicht wieder aufgebaut, sondern das Terrain verkauft. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss als Ersatz für die abgebrannte Fabrik die Beteil. an dem Unternehmen des Gen.-Dir. Rob. Sinner in Labuhn mit Gr.-Massow u. Zewitz in Pommern mit M. 1 200 000. Rob. Sinner hinterlegt bei der Sinner-Ges. eine diesem Kapital entsprechende Sicherheit für die Dauer des Vertrages, der bis 1922 läuft. Der Betrieb teilt sich in zwei Gruppen, von denen A die Presshefefabrik und B Landwirtschaft etc. umfasst. Der nach Abzug der Ab- schreib. verbleibende Reingewinn soll derart verteilt werden, dass vom Gewinn der Gruppe A die Ges. Sinner / und Rob. Sinner % erhält, von Gruppe B die Ges. Sinner und Rob. Sinner ¾. Sollte sich bei der Gruppe B ein Verlust ergeben, so wird dieser von Rob. Sinner für seine alleinige Rechnung übernommen. Ausserdem garantiert derselbe der Ges. Sinner, dass der Gewinn der Sinner-Ges. aus beiden Konten mindestens 4 % des eingelegten Kapitals beträgt, und vergütet, falls diese Verzinsung nicht erreicht werden sollte, der Ges. Sinner den Fehlbetrag. Die Presshefefabrik in Gr.-Massow kam Ende Nov. 1907 teilweise in Betrieb, der weitere Ausbau ist 1908 erfolgt. Der Roggenmühle in Grünwinkel ist 1907 die Einrichtung zur Weizenmüllerei mit einer täglichen Leistung von 1200 Sack eingebaut worden, diese maschinelle Einrichtung erforderte ca. M. 600 000. Der Ort Grünwinkel ist mit Wirkung ab 1./1. 1909 nach Karls- ruhe eingemeindet. Die Gesamtzugänge auf alle Anlagen betrugen 1908 M. 1 097 952, 1909 M. 503 959, 1910 M. 533 724, 1911 M. 486 091, 1912 1 159 139, davon entfallen 1912 auf Grundstücke M. 134 746, a. Fabriken u. Gebäude M. 209 462, sonst. Immobil. M. 295 750, auf eigene Wirtschaften M. 93 937, auf Masch., Geräte etc. M. 425 242. Anfang 1912 übernahm die Ges. Sinner die Aktiva u. Passiva der in Zahlungsschwierig- keiten geratenen Firma Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritus- fabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Lüneburg, Dresden u. Altona, einem Hefeproduktionsrecht von 20 320 Ztr., sowie den Vorräten und Aussenständen. Die gesamten Aktiven hat die Ges. Sinner zu rund M. 1 250 000 durch Übernahme der Schulden (grösstenteils zu 60 %) erworben. Der Geschäftsbericht pro 1911 bewertet die Aktiven mit rund M. 650 000, sodass das Hefeproduktionsrecht auf die ganze Dauer des Hefesyndikats rund M. 600 000 kosten würde. Das Weitzsche Hefeproduktionsrecht wurde am Gewinn 1911 u. 1912 voll abgeschrieben. Die Fabrik Neuhaldensleben soll be- triebsfähig erhalten bleiben. 1913 Erbauung einer kleineren Hefefabrik bei Mailand durch eine Tochtergesellschaft. Zweck: Betrieb von Brauerei, Branntwein- u. Presshefe-Fabrikation, Mälzerei, Müllerei u. Gastwirtschaft. Verwertung der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Rhederei u. Spedition. – Bierabsatz 1900–1907: 77 000, 84 000, 88 000, 91 000, 100 133, 105 000, 108 000, 110 000 hl.; später nicht mehr angegeben, doch 1910 um 10 % geringer als i. V., aber 1911 wieder ca. 6000 hl mehr abgesetzt. (Absatz 1911/12 ca. 90 400 hl.) Abschreib. auf alle Anlagen seit 1885–1912: M. 11 993 294. Die Ges. gehörte der Preiskonvention der Presshefefabriken bis 1./10. 1908 an. Die G.-V. v. 18./1. 1910 beschloss Beitritt zu einem neuen Hefesyndikat in Berlin mit 91 859 Ztr. Produktion = 11.6 % Beteiligung. Durch das Weitz'sche Produktionsrecht erhöht sich das Hefeproduktionsrecht im Syndikat auf 112 179 Ztr. = 14.5 % Beteiligung. *= Kapital: M. 8 000 000 in 7000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeben zu 120 %, ferner lt. G.-V. v. 11./11. 1897 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären vom 15./2.–15./3. 1898 zu 180 %, lt. G.-V. v. 18./7. 1898 um weitere M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1899 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 218.50 %, angeboten den Aktionären 3.–15./10. 1898 zu 220 %, vollgezahlt seit 31./8. 1899, u. lt. G.-V. v. 21./11. 1904 um noch M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 198.50 %, angeboten den Aktionären 5: 1 vom 22./11.–17./12. 1904 zu 200 %, gezahlt M. 250 abzügl. 5 % Zs. bis 1./1. 1905 sofort, M. 750 am 15./1. 1905 u. M. 1000 am 1./4. 1905. Die Erhöhung von 1898 geschah zum Zwecke der Erwerbung der Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin u. Neufahrwasser u. zur Verstärk. der Betriebsmittel, die von 1904 zur Vermehrung der Betriebsmittel. Zur weiteren Verstärk. der Betriebsmittel, besonders mit Rücksicht auf die Erwerbung der Weitz'schen Fabriken (s. oben), beschloss die G.-V. v. 1./4. 1912 weitere Erhöh. d. A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) in 1000 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912, übernommen von einem Konsort. (Strauss & Co. in Karlsruhe etc.) zu 165 %, angeboten den alten Aktionären 6: 1 v. 18./4. bis 3./5. 1912 zu 170 %, eingezahlt 25 % u. das Agio = M. 950 sofort, restl. 75 % = M. 750 am 30./6. 1912. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 26./6. 1913 um M. 1 000 000 (auf M. 8 000 000) 156*