70 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Direktion: Architekt Alfred Schrobsdorff. Prokuristen: Dr. jur. E. Kliemke, Rich. Gabler. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat Max Steinthal, Berlin; Stellv. Geh. Reg.- u Baurat a. D. Otto Riese, Geh. Komm.- Rat Otto Braunfels, Frankf. a. M.; Rittergutsbes. Curt von Honrichs, Pieverstorf; Kgl. Baurat Osw. Bandekow, Schöneberg; Prof. Dr. Ludw. Darmstädter, Neustrelitz; Rentier J. Freund, Oskar Nelke, Komm.-Rat Alb. Stäckel, Bank- Dir. Fritz Hartmann, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. Terrain-Akt.-Ges. am Flugplatz Johannisthal-Adlershof Sitz: Charlottenburg; Büro: Berlin W. 8, Friedrichstr. 79a. Gegründet: 30./10. 1910; eingetr. 17./12. 1910. Firma seit 1911 mit dem Zusatz Adlers- hof. Sitz der Ges. bis 19./7. 1912 in Berlin Gründer: Rittergutsbes. Wilh. Colsman, Lindenberg bei Beeskow; Rechtsanw. Dr. Johs. Krüger, Wilmersdorf; Dir, Jul. Sakrzewski, Seegefeld b. Spandau; Dir. Arthur Müller, Charlottenburg; Kaufm. Otto Marx, Grunewald. Die neue Ges. übernahm von dem Mitgründer Arthur Müller die ihm zustehenden und zus. M. 170 000 betragenden Geschäftsanteile der Flug- u. Sport-Platz Berlin-Johannisthal G. m. b. H. gegen eine Zahlung von M. 170 000. Falls Arthur Müller die restl. M. 30 000 Ge- schäftsanteile der Flug- u. Sport-Platz Berlin Johannisthal G. m. b. H. erwirbt, hat die Akt.-Ges. das Recht u. die Pflicht, diese restlichen M. 30 000 gegen Zahlung von M. 30 000 zu übernehmen. Arthur Müller übernahm der Ges. gegenüber die Garantie, dass die Schulden der Flug- u. Sport-Platz Berlin-Johannisthal G. m. b. H. einschl. der für den Erwerb der auf dem Flugplatz Johannisthal errichteten Ballonhalle u. 10 Segeltuchzelte zu machenden Aufwendungen nicht mehr als M. 650 000 betragen. Soweit Arthur Müller selbst Gläubiger dieser Forderungen ist oder wird, verpflichtet sich ihm die Ges., diese Forderungen von ihm gegen Zahlung des Nominalbetrages zu erwerben. Arthur Müller verpflichtete sich weiter, seine Bemühungen dahin aufzuwenden, der Akt.-Ges. das rund 313 ha = 1240 Morgen grosse, zur Oberförsterei Grünau-Dame gehörige, in den Jagen 105, 106, 116–118, 122–124, 126, 127, 129, 131 u. dem nördlich von der Chaussee Adlershof Rudow liegenden Teile der Jagen 97 u. 98 gelegene Gelände nebst darauf befindlichem Baumbestand u. einschliessl. Gestelle, Strassen, Wege u. Gräben, jedoch mit Ausschluss der für Eisenbahn- zwecke vorbehaltenen Landstreifen u. des zur Verbreiter. der sogenannten Bahnstrasse in Johannisthal abzutretenden Strassenlandes im Jagen 131, unter folgenden Bedingungen zu verschaffen: Der Kaufpreis für das Quadratmeter brutto Bauland einschl. des Holzbestandes soll nicht mehr als M. 7 betragen, sodass der gesamte Kaufpreis für das ganze Gelände sich auf nicht mehr als M. 21 000 000 belaufen darf. Von diesem Kaufpreise darf nicht mehr als M. 500 000 in bar zu entrichten sein, während der Rest auf 10 Jahre zinsfrei und auf weitere 20 Jahre gegen 3½ % Zinsvergüt. zu stunden ist. Arthur Müller verpflichtete sich ferner der Akt-Ges. gegenüber, ihr Käufer zu verschaffen, die zus. mindestens 30 000 qm des obenbezeichneten Geländes zu einem Kaufpreise von M. 25 für das Quadratmeter netto Bauland abnehmen, u. zwar mit der Bedingung, dass die Käufer sämtliche Pflasterungs- u. Regulierungskosten zu tragen haben. Da Arthur Müller bis zum 31./12. 1910 das vor- bezeichnete Gelände der Ges. verschaffte u. ihr Käufer unter den vorbezeichneten Be- dingungen zuführte, so wurden ihm als Entgelt hierfür M. 2 200 000 neue Aktien lt. G.-V.-B. V. 31./12. 1910 gewährt. Die gesamten Kosten der Gründung einschl. der Stempelabgaben gingen zur Last der Ges. Zweck: Verwert. der von der Ges. anzukaufenden Terrains durch Verkauf, Verpacht. oder sonst. gewerbl. Verwend. des Terrains, Beteilig. an Unternehmungen zum Zwecke der Verwert. der Terrains u. Beteilig. an anderen Terrain- u. Baugeschäften. Geschäftsjahre 1911 u. 1912: Die Genehmigung der Teilbebauungspläne für das in Johannisthal u. Adlershof liegende erst zu erschliessende Gelände der Ges. ausserhalb des Flugplatzes war 1911 noch nicht erfolgt, war auch bis Ende 1912 noch nicht zu erlangen (erst im Juni 1913 erfolgt). Deshalb konnten die von der Ges. getätigten Verkäufe noch nicht durchgeführt werden. Die auf die Verkäufe gemachten Anzahlungen u. die Zs., die auf die zukünftigen Restkaufgelder gezahlt sind, béfinden sich deshalb unter den Passiven der Ges. Dieselbe hat 4500 qR fest verkauft, u. es sind ihr Kaufangebote für rund 2000 qR gemacht. Die hieraus sich ergebenden Gewinne können erst nach erfolgter fluchtplanmässiger Fest- stellung der Strassen u. der danach erfolgten Anleg. der Grundbücher für die einzelnen Parzellen abgewickelt werden. Neben dem Geländebesitz erscheint als Hauptaktivum der Ges. die Beteilig. bei der Flug- u. Sportplatz Berlin-Johannistal G. m. b. H. u. die Forder. an diese Ges., die im Jahre 1911 bei M. 160 000 Abschreib. eine Unterbilanz von M. 102 000 aufweist. Die Terrain-Ges. am Flugplatz Johannisthal machte daher eine Abschreib. von 50 % auf diese Beteilig. Eine Abschreib. von ebenfalls 50 % = M. 25 000 ist ferner auf die Luftfahrtbetriebs- Ges. geschehen. Das Beteilig.-Kto verringert sich dadurch von M. 235 000 auf M. 117 500. Hierzu 1912 noch einen St.-Anteil von M. 15 000 der Flug- u. Sportplatz Berlin-Johannistal G. m. b. H. erworben. Nach Abschreib. weiterer M. 7500 steht das Beteiligungs- Kto jetzt mit M. 125 000 zu Buch. Grundstückskto I umfasst das vom Fiskus gekaufte 305,9613 ha grosse Gesamtareal, wovon 186, 8642 ha an die Flugplatz-Ges. verpachtet sind, während das übrige, 119,0971 ha grosse Gelände nach Festsetz. der Strassen der Bebauung zugeführt werden soll. Grundstückskto II umfasst 3 Bauparzellen, welche zur Arrondier.