148 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Albert Heimann, Cöln; Stellv. Finanzrat R. von Rauschen- plat, Komm.-Rat Gutkind, Braunschweig; Eisenbahn-Dir. Ed. Andreae, Berlin; Ministerial- Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker, Sickte; Rentier Friedr. Curland, Apelnstedt; Baurat Carl Plock, Berlin; Reg.-Rat a. D. Paul Meyer, Charlottenburg. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe. Butzbach-Lächer Eisenbahn Akt.-Ges. in Butzbach. Gegründet: 14./4. 1902; eingetr. 29./5. 1902. Gründer: 8 interessierte Gemeinden, Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin, der hessische Staat. Betriebseröffnung Butzbach-Lich am 28./3. 1904. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich-Queckborn, am 1./8. 1909 auf der Teilstrecke Queckborn- Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg-Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis Oberkleen (7.9 km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 Kkm. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Kapital: M. 1 756 000 in 1756 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000 (auf M. 1 867 000); eingez. am 31./3. 1912 zus. M. 1 810 500. Grossherz. Hessischer Staatszuschuss für Butzbach-Lich M. 391 586, für Grünberg-Lich M. 442 114, für Butzbach-Landesgrenze M. 174 516, für Griedel- Bad Nauheim sind abschläglich bereits M. 293 000 eingezahlt. Die G.-V. v. 21./1 1. 1913 be- schloss Herabsetzung des A.-K. um M. 110 000, also auf M. 1 756 000. Anleihen: I. M. 550 000 in 2¾ % (bis 1913 4 %) Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903, Tilg. ab 1./4. 1909 mit ½ % der urspr. Gesamtsumme, ab 1./4. 1919 mit 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %; Verlos. im Jan. auf 1./4. In Umlauf ult. März 1913 M. 542 000. Il. M. 490 000 in 2 % (bis 1913 3/ %) Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teilbetrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., aus- gegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuld- verschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. zwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit ½ %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. III. M. 347 000 u. M. 175 000 in 2¾ % (bis 1913 3¾ %) Teilschuldverschreib. auf den Inhaber, Stücke à M. 1000, lt. Genehm. des Grossh. Hess. Staatsministeriums v. 20./11. 1909. Zs. 1./4. u. 1./10. Kündig. ab 1./4. 1915 zulässig. Von diesem Zeitpunkt ab ist das Anlehen mit mindestens ½ % der urspr. Gesamtsumme, vom 1./4. 1925 ab mit 1 % u. vom 1./4. 1950 ab mit 1½ % dieser Summe unter Zuwachs der ersparten Zs. planmässig zu tilgen. Auf- genommen 1910 zur Beschaffung der Mittel zum Bau der Nebenbahn von Griedel nach Bad Nauheim u. einer Nebenbahn von Butzbach nach der Landesgrenze (Ebersgöns-Oberkleen). Sanierung: Am 31./3. 1912 war der Verlust bei Aufstellung der Bilanz für das Ge- schäftsjahr 1911/12 auf M. 211 976 angewachsen, so dass sich die Verwalt.-Ges. genötigt sah, eine Sanierung der Akt.-Ges. vorzunehmen. Unter Vermittelung des Grossherzoglichen Ministeriums wurde mit den von der Bahn berührten Gemeinden als Inhabern der Oblig. u. mit der Firma Lenz & Co. in Berlin ein Vertrag abgeschlossen, durch welchen der Zinsfuss der Oblig. dauernd auf 2 % herabgesetzt ist, während von dem Akt.-Kap. 111 Aktien zu M. 1000 = M. 111 000 vernichtet wurden (siehe A.-K.). In den nächsten 5 Jahren findet keine Auslos. von Schuldverschreib. statt. In den dann folg. 5 Jahren werden ½ % u. von 1926 an 2½ % jährlich getilgt, sodass nach 45–50 Jahren die Schuldverschreib. ausgelost sind. Ferner hat sich die Firma Lenz & Co. verpflichtet, von ihrer Forderung an die Akt.-Ges. den Teilbetrag von M. 100 976 zu erlassen u. für den Restbetrag der Forderung die Zs. auf 2¾ % herabzusetzen, auch auf die vertraglich vereinbarte Pauschalentschädigung von M. 6000 p. a. für die Betriebsführung bis auf weiteres zu verzichten. Ausserdem über- nimmt sie den Inhabern der Schuldverschreib. gegenüber selbstschuldnerische Bürgschaft für die Zahlung der Zs.- u. Tilg.-Beträge. Die Ges. zahlt in den Gemeinden, in denen sie zur Steuer herangezogen werden kann, nur 50 % der sonst üblichen Abgaben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Eisenbahn Butzbach-Lich 1 676 136, Grunderwerbs.- Kto 11 629, Eisenbahn Grünberg-Lich 1 473 715, do. Griedel-Bad Nauheim 989 660, do. Butz- bach-Landesgrenze (Ebersgöns) 581 720, do. Ebersgöns-Oberkleen 221 000, Kassa 52, Anlage des Ein.-F. 5069, Kaut. 5000, Debit. 27 712, Staatszuschuss-Restzabl.-Kto 3898, Verlust 7617. – Passiva: A.-K. 1 867 000, zur teilweisen Beseitig. einer Unterbilanz per 31.3. 1912 werden M. 111.000 vernichtet, bleibt A.-K. 1 756 000, Oblig. 1 554 000, Staatszuschuss 1 305 114, Ern.-F. 107 229, Spez.-R.-F. 28 537, Kredit. 247 330, Avale 5000. Sa. M. 5 003 211. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 211 976, Unk. 649, Zs. 6174, Oblig.- Zs. 41 305, zum Ern.-F. 13 869, zum Spez.-R.-F. 4953. – Kredit: Buchgewinn der zur Ver- nicht. von der Firma Lenz & Co. zurückgegebenen 111 Aktien 111 000, Nachlass der Forder Lenz & Co. Betriebs-Kto 69 205, Nachlass der Zinsforder. Lenz & Co. Baukto Ebersgöns.