164 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Zahlung des 25fachen Betrags der Durchschnitts-Div. der letzten 5 Jahre mit allen Aktiven u. Passiven erwerben. Nach der Konz.-Urkunde ist die Ges. verpflichtet, das Unternehmen gegen dieselbe Entschädigung, mind. aber gegen Zahlung des auf den Bau der Bahn ver- wendeten Anlagekapitals an den Staat oder an einen von der Staatsregier. bezeichneten Dritten abzutreten, wenn die Ges. es ablehnt, die nach dem Ermessen des Ministers bezw. der obersten Reichsbehörde gebotene Umänder. zu einer Vollbahn vorzunehmen. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Eisenbahn von Königsberg nach Bad Cranz für Personen- u. Güterverkehr. Länge 28,3 km. Betriebseröffnung am 31./12. 1885. Gemäss G.-V.-B. v. 8./8. 1894 wurde ferner die vollspurige Nebenstrecke Cranz-Cranzbeek, 2,2 km, ausgebaut u. am 8./7. 1895 eröffnet. Die G.-V. v. 29./1. 1898 beschloss den Bau der voll- spurigen Nebenbahn Cranz-Neukuhren, 18,19 km (Eröffn. des Gesamtbetriebes am 25./5. 1901, teilweise 15 km] schon am 20./12. 1900 eröffnet), sowie die Einführung des Vollbahnbetriebes während der Sommermonate auf der Hauptbahn (am 5./8. 1900 aufgenommen). Die G.-V. v. 25./9. 1912 beschloss die Ausdehnung des Unternehmens auf die Übernahme des Baues u. zeitweiligen Betriebes einer Kleinbahn von Grossraum nach Ellerkrug. Kapital: M. 2 000 000, u. zwar M. 1 442 000 in 2884 Aktien (Nr. 1–2884) à M. 500 u. M. 558 000 in 558 Aktien (Nr. 2885–3442) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 442 000; die G.-V. v. 25./2. 1899 beschloss Erhöhung um M. 558 000 in 558 Aktien à M. 1000, welche von der Deutschen Genoss.-Bank für M. 700 000, plus Aktienstempel übernommen wurden; von diesen neuen Aktien wurden M. 524 000 den Aktionären 6.–20./3. 1900 zu 130 % abzügl. 4 % Bau-Zs. vom Zahlungstage bis 31./3. 1900 angeboten, nicht bezogene Stücke zu 136 % ander- weitig begeben. Auf nom. M. 5200 alte Aktien konnten 2 neue Aktien à M. 1000 bezogen werden. Die neuen Aktien sind ab 1./4. 1900 div.-ber.: bis 31./3. 1900 wurden 4 % Bau-Zs. gewährt. Anleihen: M. 200 000 in 4 % Oblig., emittiert lt. G.-V. v. 25./2. 1899, Stücke à M. 1000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1./4. 1905 durch jährl. Ausl. von 1 % im Aug. (zuerst 1904 auf 1./4.). (Ausgel. M. 12 000.) Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank. M. 200 000, aufgenommen 1905 bei der städt. Sparkasse zu Königsberg, verzinsl. zu 4 % filgbar mit 1 % ab 1./4. 1907. M. 400 000 zu 4 %, aufzunehmen lt. G.-V. v. 28./9. 1908 zur Heimzahlung obiger Anleihe von M. 200 000, sowie zur Deckung von M. 140 417 sonst. Schulden. Bis ult. März 1910 M. 200 000 aufgenommen. Tilg. ab 1./4. 1910. In Umlauf am 31. März 1913 von allen 3 Anleihen: M. 565 000. M. 400 000 sollen auf G.-V.-B. v. 25./9. 1912 zur Erweiterung u. Ergänzungen der Bahn- anlagen aufgenommen werden (bis Sept. 1913 noch nicht erfolgt). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis 30./9. in Berlin oder Königsberg. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Deckung der Verwaltungs- und sonstigen Ausgaben, sowie der auf dem Unternehmen haftenden Lasten, dann Dotation des Ern.-F., des Spez.-R.-F. (bis M. 30 000 erreicht) event. Abschreib., hierauf etwaige Tant. an Dir. und Beamte, 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), event. Sonderrücklagen, Rest bis 4 % als Div. Bleibt alsdann noch ein Überschuss, so erhält von diesem der A.-R. noch bis 7½ % Tant., weiterer Über- rest wieder Div. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Bahnanlage 2 943 770, Wertp. 500 064. Kaut. 23 128, Bankguth. 151 499, Material des Ern.-F. 9996, Kassa u. Wert der Betriebsmaterial. abzügl. Schuld an fremde Verwalt aus dem Abrechnungsverkehr 27 648. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 565 500, getilgte do. 34 500, Ern.-F. 312 019, Spez.-R.-F. 31 159, Bilanz-R.-F. 201 410, Neben-Ern.-F. 26 865, Dispos.-F. 21 234, Unterst.-F. 891, Kaut. 23 128, Renten-F. 217 934, Talonsteuer-Res. 6900, Oblig.-Zs. 22 000, do. Tilg. 8000, Tant. 10 994, Staats-Eisenbahnsteuer 13 750, Talonsteuer-Rückstell. 2300, Div. 150 000, do. alte 1037, Vortrag 6470. Sa. M. 3 656 106. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgabe 352 683, z. Ern.-F. 35 810, Betriebs- überschuss 213 514. – Kredit: Vortrag 14 633, Betriebseinnahme 550 482, Zs. 7661, Über- weisung aus Ern.-F. 29 231. Sa. M. 602 008. Kurs Ende 1894–1913: 132.75, 140, 144, 151.50, 159.50, 160, 130.50, –, 111, 118, 128.10, 147, 157, 133, 118.75, 127.75, 132.30, 138.50, 131, 130.50 %. Aufgelegt 27./6. 1894 zu 30 %. Die Aktien Nr. 2885–3442 wurden im Juli 1900 eingeführt. Notiert in Berlin. Dividenden 1889/90–1912/13: 5½, 5⅝, 510, 5/10, 6/0, 6½, 68¾0, 7, 8, 8, 8, 6¾0, 5, 4, 5½, 5 /, 5 10, 6½, 4¼, 6, 6½, 7, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kgl. Baurat H. Castner, Berlin; Baurat Max Bernstein, Königsberg. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bankier Sigm. Weill, Berlin; Stellv. Landrat von Batocki, Stadtrat Ludwig Leo, Königsberg i. Pr.; Rechtsanwalt Goldstein, Dr. jur. Walter Bercht, Bank-Dir. Wilh. Kleemann, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Jarislowsky & Co. Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Sommerfeld, Reg.-Bezirk Frankfurt a. O. Gegründet: 21./3. 1896. Am 1./12. 1896 Rauscha-Freiwaldau, am 1./10. 1897 Teuplitz- Sommerfeld, am 15./6. 1898 Muskau-Teuplitz eröffnet; 1894 u. 1895 Hansdorf-Priebus erbaut. Konz. v. 29./4. 1896 u. 11./2. 1901 nach dem Gesetz v. 3./11. 1838.