Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 165 Zweck: Bau u. Betrieb der vollspurigen Nebenbahnen a) Muskau-Teuplitz-Sommerfeld (Länge 42,68 km) u. b) Rauscha-Freiwaldau (8,42 km). Die G.-V. v. 28./9. 1900 beschloss c) An- kauf der normalspurigen Nebeneisenbahn Hansdorf-Priebus (Länge 23 km) von der Lokal- bahn-A.-G. in München für M. 1 479 000 mit Wirkung ab 1./4. 1901. Alle drei Bahnen sind eingeleisig. Die Ges. besorgt seit 1898 den Fahrdienst für die Staatsbahnstrecke Weisswasser- Muskau (7,7 km). Gebaut wurde 1912/13 die Fortsetzung der Bahn Hansdorf-Priebus von Priebus nach Lichtenberg (7 km), eröffnet am 1./10. 1913; projektiert ist die Bahn Frei- waldau-Priebus-Tschöpeln-Quolsdorf (32 km), welche die 3 Linien der Ges. verbinden wird. Kapital: M. 5 700 000 in 5700 Aktien à M. 1000, wovon M. 4 089 000 auf Linie a), M. 692 000 auf Linie b), M. 55 000 auf die Linie Hansdorf-Priebus u. M. 564 000 auf Emiss. v. 1911 ent- fallen. Urspr. A.-K. M. 4 009 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./9. 1898 um M. 327 000 in 327 Aktien, weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./9. 1904 um M. 500 000 (auf M. 4 836 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1905, zu begeben zu pari, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1911 um M. 564 000 (auf M. 5 400 000) in 564 Aktien, div.-ber. ab 1./5. 1912, übernommen von den seit- herigen Aktionären zu pari. Die Em. von 1904 u. 1911 dienten zur Deckung der schwebenden Schulden, sowie für Vergrösser. des Fahrparks u. zur Ausführ. von Erweiter.-Bauten. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich im Besitz der Lokalbahn-Akt.-Ges. in München. Die a. o. G.-V. v. 18./5. 1912 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 300 000, also auf M. 5 700 000, zum Bau der Strecke von Priebus nach Lichtenberg. Hypoth.-Anleihe: M. 1 839 000 in 4 % Schuldverschreib., mit minist. Genehmigung v. 4./4. 1901, aufgenommen lt. G.-V.-B. v. 28./9. 1900 behufs Deckung des Kaufpreises der Bahn Hansdorf- Priebus, sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel und Erweiterungsbauten. 920 Stücke Lit. A à M. 1000, 1838 Stücke Lit. B à M. 500, auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Anleihe ist bahnbücherlich eingetragen und ist ab 1901 mit 1 % plus ersp. Zs. bis 1942 zu tilgen, und zwar durch Ausl. im Sept. (erste 1901) auf Jan. oder durch frei- händigen Ankauf; stärkere als die vorgesehene Tilg. bis 1./1. 1906 ausgeschlossen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (K.). Zahlst. wie bei Div. exkl. München. Getilgt bis 31./3. 1913 M. 302 251. Aufgelegt 12./8. 1901 M. 1 479 000 zu 99.50 %. Kurs in Berlin Ende 1901–1913: 100, 100, 100.80, 99.25, 100.50, 100, 96.80, 97.50, 95.50, 97.50, 95.75, –, 94 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F., Zuweisung zum Spez.-R.-F. (bis M. 80 000), Tant. an Vorst. u. A.-R., Rest als Div. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Bahnanlage Rauscha-Freiwaldau 719 026, do. Muskau- Teuplitz-Sommerfeld 4 630 357, do. Hansdorf-Priebus 1 576 868, ausgef. Erweiter.-Bauten 196 224, Effekten des Spez.-R.-F. 86 867, do. Ern.-F. 818 587, Kaut.-Effekten 31 600, Kassa 2278, Material 40 073, vorausbez. Versich. 10 956, Debit. 429 743. – Passiva: A.-K. 5 400 000, Schuldverschreib. 1 563 000, do. Zs.-Kto 15 760, R.-F. 302 251, Spez.-R.-F. 86 867, Ern.-F. 818 587, Kaut. 31 600, Arb.-Unterst.-F. 12 790, Bau-Res. Muskau-Teuplitz-Sommerfeld 13 473, Talonsteuer-Res. 3067, Staats-Eisenbahnsteuer 9219, Tant. 14 348, Div. 270 326, Vortrag 1291. Sa. M. 8 542 579. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 498 926, z. Ern.-F. Rauscha-Frei- waldau u. Muskau-Teuplitz-Sommerfeld 52 994, do. Hansdorf-Priebus 16 477, Schuldver- schreib.-Zs. 63 375, Darlehns-Zs. 775, z. Bilanz-R.-F. 28 500, Talonsteuer-Res. 1022, Staats- Eisenb.-Steuer 9219, Tant. 14 347, Gewinn 271 617. – Kredit: Vortrag 370, Betriebs-Ein- nahme 956 882. Sa. M. 957 252. Dividenden 1896/97–1912/13: 4½, 4½, 4.4 p. r. t., 3.63, 3.7, 2.8, 3¼, 3.9, 4¼, 4½, 5¼, 5¼, 4, 5.15, 5.55, 5.50, 5,05 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Baurat Th. Lechner, München; Stellv. Baurat Jul. Schweitzer, Sommerfeld. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Ober-Finanzrat a. D. Bank-Dir. Wald. Mueller, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Georg Lange, Sommerfeld; Wirkl. Geh. Reg.-Rat, kgl. Eisenbahn-Direk- tions-Präs. a. D. Viktor von Kranold Exc., Berlin; Komm.-Rat Josef Pütz, Eisenbahn-Dir. Dr. jur. Fritz May, Bank-Dir. Dr. Hans Dietrich, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank; München: Bayer. Vereinsbank. Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft in Rawitsch. Gegründet: 25./5. 1897; eingetr. 17./7. 1897. Konc. 12./4. 1897 unbeschränkt gemäss den gesetzl. Bestimmungen. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Liegnitz über Rawitsch nach Kobylin mit einer vollspurigen Abzweigung von Görchen nach Gostkowo und von Görchen nach Pakoslaw. Bahnlänge 130 km. Betriebseröffnung der Hauptstrecke am 10./2. 1898, der Nebenlinien am 15./5. 1898. Die Ges. besitzt einen Oderhafen bei Steinau a. 0. mit Lagerschuppen; die Eröffnung der Station Steinau-Oderhafen als selbständige Tarif- station erfolgte 1./9. 1900. – Die Ges. hat den Betrieb der Bahn auf die Dauer von 20 Jahren ab 1./4. 1898 der Ges. Eenz & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. — Die G.-V. v. 22./9. 1910 beschloss die Übernahme einer 4 % Gewinnanteilsgarantie für ein A.-K. bis zu M. 200 000 der Kleinbahn Lissa-Guhrau-Krehlau-Wohlau. Kapital: M. 8 500 000, und zwar in 5000 Vorz.-Aktien A (Nr. 1–5000) und 3500 St.-Aktien B (Nr. 1–3500) à M. 1000.