168 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Amtsvorsteher Henning, Linow; Geh. Baurat Kaufmann, Altona; Bürgermeister a. D. Manger, Bürgermeister Pönitzsch, Lindow. Zahlstellen: Rheinsberg: Betriebskasse; Berlin: Kur- und Neumärk. Ritterschaftliche Darlehnskasse. Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Ges. in Neustrelitz in Meckl. Gegründet: Eingetr. 27./3. 1894. Entstanden 1./4. 1894 durch Fusion der Blankensee- Woldegk-Strasburger u. Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn. Konz. Neustrelitz-Mirow 7./3. 1889, Blankensee-Strasburg U.-M. 12./4. 1892. Betriebseröffn. Neustrelitz-Mirow 18./5. 1890, Blankensee-Strasburg 15./10. 1893, Mirow-Buschhof 18./5. 1895. Betrieb der eingeleisigen Neben- Eisenbahn von Strasburg i. U. nach Blankensee i. M.-Str. und von Neustrelitz über Gr.- Quassow, Wesenberg, Zirtow, Mirow bis Buschhof, Neustrelitz-Blankensee (14,20 km); Thurow-Feldberg (Bahnlänge 19 km), erbaut 1910/11, Eröffn. am 21./12. 1910. Gesamtbahn- länge 102,64 km, Spurweite 1,435 m. In Buschhof Anschluss an die Prignitzer Eisenbahn, in Strasburg U.-M. an die preuss. Staatsbahn. Konc. vom 27./3. 1894. Die a. o. G.-V. v. 17./12. 1906 beschloss die Bahnanlagen bei Neustrelitz durch schienen- freie Kreuzung der Preussischen Staatsbahn bei der Bürgerhorst und durch Erbauung eines eigenen Bahnhofes Neustrelitz, östlich der Staatsbahn, umzugestalten und das Unternehmen auft den Bau und Betrieb einer von Neustrelitz über Thurow und Rödlin nach Blankensee führenden Nebeneisenbahn (Länge 14 km) mit einem eigenen Bahnhof in Blankensee aus- zudehnen und bewilligte zur Bestreitung der Baukosten, Beschaffung weiterer Betriebs- mittel, Ablösung der 5½ % Anleihe von M. 250 000 und zur Beseitigung der schwebenden Schuld, die Ausgabe von M. 1 000 000 in 4 % Oblig. und M. 611 000 Prior.-St.-Aktien (siehe unten). Die Meckl. Konzession zu diesen Erweiterungsbauten (Kosten inkl. Betriebsmittel ca. M. 1 300 000) wurde am 24./5. 1907 erteilt und der Bau im Dez. 1907 vollendet; Betriebs- eröffnung 15./12. 1907. Die Bahn besitzt jetzt also eine einheitliche Linie von ca. 102, 64 km (siehe oben). Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt, doch steht der Grossherzogl. Landesregierung das Recht zu, die Eisenbahn nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet oder auch später nach einer in beiden Fällen ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu erwerben. Als Kaufpreis zahlt dieselbe nach ihrer Wahl entweder den 25 fachen Betrag des Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündig. voraufgegangenen 5 Betriebsjahre aufgekommen ist, oder sie ersetzt das für die Bahn ver- wendete Anlagekapital. Es betrugen die Einnahmen und Ausgaben des gesamten Unternehmens: Einnahmen Ausgaben Überschuss 1907/08. . . . M. 418 420 197 421 220999 1908/09 34 738 236 244 248 493 1909/106.. „4185651 250 200 291 351 1910/11 . „18 296 288 053 327 183 1911/12 72929 497 344 791 380 636 1912/13 795 196 379069 416 126 .... Kapital: M. 4 867 000 in 2291 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–2291), 1220 St.-Aktien Lit. A (1–1220) u. 1356 St.-Aktien Lit. B (1–1356), sämtlich à M. 1000. Wegen Div.-Zahlung siehe unten bei Gewinn-Verteilung. Im Falle der Auflösung der Ges. wird zunächst das Kapital der Prior.-St.-Aktien, sodann das Kapital der St.-Aktien Lit. A und endlich dasjenige der St.-Aktien Lit. B zurückgezahlt. Ein etwaiger Überschuss wird gleichmässig auf das ganze A.-K. verteilt. Urspr. A.-K. M. 956 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./2. 1893 behufs Aufnahme der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn-Ges. im Wege der Verschmelzung auf zus. M. 3 056 000, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1906 um M. 611 000 in 611 Prior.-St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, übernommen von C. H. Kretzschmar in Berlin zu pari, angeboten den alten Aktionären 15.–28./6. 1907 zu 104 %. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1910 beschloss die Ausdehnung des Unternehmens auf den Bau u. Betrieb einer vollspurigen Zweiglinie von Thurow bis Feldberg. Zur Deckung der Baukosten der neuen Linien wurde die Ausgabe M. 260 000 neuer Prior.-St.-Aktien, sowie von M. 600 000 neuer St.-Aktien Buchstabe A u. M. 340 000 neuer St.-Aktien Buchstabe B genehmigt. Die M. 260 000 Prior.-St.-Aktien übernahm die Firma C. H. Kretzschmar, die M. 600 000 St.-Aktien Lit. A der Bauunternehmer (die Mitteldeutsche Eisenbahn-B au- gesellschaft m. b. H.) u. Interessenten in Feldberg u. Neustrelitz, die M. 340 000 Aktien Lit. B die Mecklenburg-Strelitzsche Regierung; alle Sorten zu pari ohne Spesen für die Eisen- bahn-Ges. Weiter wurde beschlossen, die Verzichtleistung der bisherigen Vorz.-Aktien auf eine Mehr-Div. für das Geschäftsjahr 1909/10 nach Zahlung des Div.-Rückstandes für 1901/02 u. 1902/03 sowie die Erhöhung der Grund-Div. der St.-Aktien Buchstabe A von 3 % auf 4 % unter Verzichtleistung der bisher bestehenden St.-Aktien Buchstabe A auf Nachzahl. der satzungsgemässen Div.-Rückstände (M. 178 500) bis einschl. 31./3. 1904. Die 1356 St.-Aktien B verzichteten bis 1./4. 1916 auf Div. Siehe auch unten bei Gewinn-Verteil. Anleihen: I. M. 550 000 in 4 % (früher 4½ %) Oblig., Stücke Lit. A–C à M. 1000, 500 u. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in längstens 52 Jahren durch jährl. Auslos. von ½ % im